NSA-Affäre: Yahoo sollte 250 000 Dollar Strafe pro Tag zahlen
Datenweitergabe verweigert: US-Regierung drohte Yahoo mit hoher Geldstrafe.
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Die US-Regierung hat dem Internetkonzern Yahoo
2008 mit einer millionenschweren Geldbuße gedroht, falls das
Unternehmen die massenhafte Weitergabe von Nutzerdaten an die
Geheimdienstbehörden verweigern sollte. Das geht laut Berichten in
der Washington Post und der
New York Times aus Gerichtsunterlagen hervor, die gestern freigegeben
wurden. Demnach sollte das Unternehmen 250 000 Dollar (etwa 193 000 Euro) Strafe pro Tag zahlen, weil es nicht der Aufforderung zur
Datenübermittlung nachkommen wollte, die es als verfassungswidrig
ansah.
Datenweitergabe verweigert: US-Regierung drohte Yahoo mit hoher Geldstrafe.
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Yahoo habe die entsprechenden US-Überwachungsgesetze damals beim
Geheimgericht Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC)
angefochten, teile der Yahoo-Chefjustiziar Ron Bell in einem
Blogeintrag mit. "Unsere Anfechtung und eine spätere Berufung in dem
Fall waren nicht erfolgreich." Die Niederlage führte laut der "New
York Times" schließlich dazu, dass Yahoo und sieben andere Firmen
beim Prism-Programm des Geheimdienstes NSA mitmachen mussten, das zur
Sammlung von Millionen Nutzerdaten diente.
Dass am Donnerstag rund 1 500 bislang geheim gehaltene Seiten des damaligen Verfahrens freigegeben wurden, erklärt Yahoo als Erfolg. "Wir halten es für einen wichtigen Sieg für die Transparenz", schrieb Bell. Das Unternehmen will die Schriftstücke bald publizieren.
Yahoo verschlüsselt Datenaustausch
Yahoo hatte im Frühjahr angekündigt, aufgrund der NSA-Überwachung den Datenverkehr zwischen seinen Rechenzentren zu verschlüsseln. Seit dem 31. März wird der gesamte interne Datenaustausch von Yahoo auf diese Weise geschützt. Das Unternehmen zieht damit Konsequenzen aus Enthüllungen, nach denen der amerikanische Geheimdienst die Datenübertragung zwischen Rechenzentren ausspäht. Auch der ebenfalls betroffene Internet-Konzern Google verschlüsselt die interne Datenübertragung.