Irreführendes Bashing

WhatsApp: Bashing gegen iMessage

WhatsApp sei laut Mark Zucker­berg aufgrund von Privat­sphären-Features besser, die iMessage nicht hätte. Das ist aber nicht ganz korrekt.
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Meta-CEO Mark Zucker­berg nutzt aktuell seinen Insta­gram-Account, um Stim­mung gegen iMessage zu machen. Sein Konkur­renz­pro­dukt WhatsApp sei viel privater und sicherer, heißt es in seinem Post. Dies sei der Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung zu verdanken. Besagter Schutz funk­tio­niere auch platt­form­über­grei­fend zwischen Android und iOS.

Er hebt auch noch weitere angeb­liche Vorteile in puncto Daten­schutz gegen­über iMessage hervor, beispiels­weise die selbst­löschenden Mittei­lungen. Der Tenor seitens der Insta­gram-Nutzer fällt nicht unbe­dingt zugunsten Zucker­bergs aus. Die getä­tigten Aussagen sind nicht ganz korrekt.

Zucker­berg prügelt auf Apples Messenger ein

Meta-Chef kennt leider das Konkurrenzprodukt nicht Meta-Chef kennt leider das Konkurrenzprodukt nicht
Bild: Mark Zuckerberg
Seitdem WhatsApp einen großen Shit­storm aufgrund der abge­änderten AGB erlebt hat, beteuert der Dienst immer wieder seinen Fokus auf die Privat­sphäre. Diverse Maßnahmen zum Daten­schutz sind defi­nitiv vorhanden. Dennoch sind viele Anwender verständ­licher­weise skep­tisch, ob der Messenger nicht doch Infor­mationen mit dem Schwes­tern­dienst Face­book zu Werbe­zwe­cken austauscht. Jetzt tritt Mark Zucker­berg, Mitgründer, Vorsit­zender und CEO von Meta (ehemals Face­book Inc.), selbst in Aktion, um die Sicher­heit von WhatsApp hervor­zuheben.

Mit seinem jüngsten Insta­gram-Beitrag macht er sich aber, vor allem im iOS-Lager, nicht nur Freunde. „WhatsApp ist bei weitem privater und sicherer als iMessage, mit Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung, die zwischen iPhones und Android arbeitet, selbst in Grup­pen­chats“, heißt es unter anderem im Post des Geschäfts­mannes. Außerdem könne man in seinem Messenger alle neuen Chats über eine einzige Taste mit selbst­löschenden Nach­richten versehen. Ferner ergänzte man letztes Jahr die Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung für Backups in WhatsApp. „All das hat iMessage immer noch nicht“, poltert Zucker­berg.

iMessage ist nicht so schlecht wie darge­stellt

Mark Zucker­berg scheint also kein Freund von iMessage zu sein, dennoch sind die Aussagen etwas unglück­lich formu­liert. Apple selbst wirbt auf seiner Webseite mit der Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung von iMessage. Dass dies nicht platt­form­über­grei­fend funk­tio­niert ist klar, da es iMessage eben nur auf Apple-Geräten gibt. Des Weiteren lassen sich Chats von iMessage über die Funk­tion „Nach­richten in iCloud“ sichern und mit anderen Apple-Endge­räten synchro­nisieren. Auch das geschieht laut Entwick­ler­studio Ende-zu-Ende-verschlüs­selt.

Beim letzten Punkt, den selbst­löschenden Nach­richten, können wir die Kritik eben­falls nicht ganz verstehen. Eine solche Funk­tion besitzt iMessage schon seit geraumer Zeit. Entspre­chend wirkt der Insta­gram-Post teils wenig nach­voll­ziehbar.

Den Daten­schutz­bereich verla­gert WhatsApp nun in das Haupt­menü.

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