Hintergrund

Netzausbau hinter den Kulissen: So versorgt Vodafone die WM-Fanmeile in Berlin

Vodafone hat eigene Technik auf der WM-Fanmeile in Berlin installiert. Wir zeigen Ihnen die Technik und die Details ausführlich und in Wort und Bild und geben Ihnen Hintergründe zu der neuen, dauerhaften Versorgung mit 20 neuen UMTS-Sendern.
Von Thorsten Neuhetzki

Zwanzig neue Antennen am "17. Juni"

Innerhalb von zehn Wochen wurden zehn zusätzliche Standorte mit 20 Antennensegmenten aufgebaut, um zum Event Datentraffic abführen zu können. Die Antennenpaare haben einen Abstand von je 180 Meter wurden auf insgesamt zehn Laternen im Jugendstil entlang der Meile montiert.

Sie können grundsätzlich auch LTE und GSM umsetzen, aufgrund einer extrem kurzen Realisierungszeit von zehn Wochen hat sich Vodafone jedoch entschieden, zunächst nur UMTS/HSPA anzubieten. Nutzer, die ihr Handy auf LTE gestellt haben, nutzen voraussichtlich das reguläre LTE-Netz. Sollte dieses wider erwarten nicht genügend Kapazität liefern, kann es sich lohnen, LTE auf der Fanmeile zu deaktivieren.

Ausreichen wird das Netz wohl dennoch nicht. "Facebook, WhatsApp und Twitter werden für Vodafone-Kunden kein Problem sein", versprach Enrico Schadock, Vodafone-Abteilungsleiter Netzwerkplanung heute gegenüber teltarif.de. Aber um eine Millionenstadt - nichts anderes ist die Fanmeile bei voller Ausnutzung - regulär, also mit praktisch erreichten zweistelligen MBit/s-Werten zu versorgen, bräuchte Vodafone mehrere hundert Sender. Das ist jedoch physikalisch seitens der Frequenzen auf einer so kleinen Fläche gar nicht möglich.

250 MBit/s Gesamttraffic erwartet

Jede einzelne Zelle liefert bis zu 42,2 MBit/s, sendet aber nur mit einer Leistung im einstelligen Wattbereich. Daher ist die Anlage auch seitens der Bundesnetzagentur nicht genehmigungspflichtig. In der Spitze, so verrät der Vodafone-Netzplaner, rechnet er mit 250 MBit/s Daten, die aus der Anlage abgeführt werden. Damit die Daten und Gespräche, die über das Netz geführt werden, jedoch auch ins Netz kommen, reichte es für Vodafone und das beteiligte ausführende Unternehmen SXFPlan nicht aus, die Antennen an die Laternen zu hängen.

Entlang des 17. Juni verläuft nun ein Glasfaserkabel, das eigens verlegt wurde und jeder Antennenstandort hat einen eigenen Technikschacht unterhalb der Antenne. Mehr dazu auf der nächsten Seite.

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