Oberflächlich: Sense, TouchWiz, Timescape und Vodafone 360
Timescape des Handy-Herstellers Sony Ericsson ist keine komplette Benutzeroberfläche, welche die Betriebssystem-Oberfläche überdeckt. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine zusätzliche Anwendung, die sämtliche Kommunikationsvorgänge (SMS, E-Mail, Facebook, Twitter etc.) für die Kontakte des Handy-Nutzers in einer Ansicht bündelt. Sie kommt unter anderem auf dem Android-Smartphone Sony Ericsson Xperia X10 zum Einsatz. Timescape stellt den Kommunikationsverlauf mit Freunden, Bekannten oder Verwandten aus verschiedenen Kanälen grafisch und chronologisch geordnet in kleinen, gestapelten Vorschaufenstern, die Visitenkarten ähneln, dar.
Timescape
Foto: teltarif.de
Die Flut an Informationen wie Status-Updates und Tweets lässt sich sinnvollerweise auf einzelne Kanäle aufteilen. Interessiert sich der Nutzer für den Tweet eines Freundes, öffnet er ihn zuerst in einer Vorschau. Von hier aus wechselt er entweder über den Dienste-Button in die Browser-Ansicht seines eigenen Twitter-Accounts oder öffnet die Kontaktkarte über den Infinite-Button mit dem Unendlichkeits-Symbol. Durch seitliches Scrollen erfolgt der Zugriff auf zusätzliche Kontaktdetails oder ältere Gespräche. Natürlich kann der Nutzer über die Timescape-Anwendung auch eigene Tweets veröffentlichen.
Samsung TouchWiz
Der Name der Samsung-Oberfläche TouchWiz setzt sich aus den
Begriffen "Touch" (berühren) und "Wizard" (Zauberer) zusammen. Zum Einsatz kommt sie zum
Beispiel beim Samsung I8910 OmniaHD. Auch
der TouchWiz-Nutzer kann mit Widgets arbeiten. Diese lassen wie ein Desktop-Icon per
"drag&drop" auf den Handy-Bildschirm ziehen oder alternativ aus einer schmalen,
einblendbaren Liste am Bildschirmrand aufrufen. Am unteren Rand des Screens finden sich
vier virtuelle Tasten für den schnellen Zugriff auf das SMS-Menü, das Telefonbuch, die
Telefontastatur und das Hauptmenü.
TouchWiz mit 3D-Würfel
Foto: teltarif.de
Ein anderes Beispiel für das Prinzip "drag&drop" ist das Bluetooth-Menü. Dort werden gefundene Bluetooth-Geräte in einer Grafik in konzentrischen Kreisen um das eigene Mobiltelefon dargestellt. Zum Verbinden werden sie auf dieses gezogen. Hübsch und gut versteckt ist der drehbare virtuelle 3D-Würfel für Multimedia-Anwendungen wie die Kamera, die Fotogalerie, den Musikplayer, den Videoplayer oder das FM-Radio, der sich durch einen Druck auf eine seitlich-angebrachte Taste öffnet.
Das Hauptmenü von TouchWiz wirkt unübersichtlich, da dort alle Funktionen des Handys per Icon präsentiert werden - das macht 96 Menüpunkte auf drei Seiten ohne thematische Gruppierung. Da muss mancher Nutzer schon mal eine Weile suchen, bis er die Stoppuhr oder den Taschenrechner gefunden hat.
Das neue Smartphone Samsung Wave S8500 läuft unter dem Betriebssystem Bada OS mit TouchWiz-3.0-Oberfläche. Im Kontakt-Menü "Social Hub" laufen im Facebook-Nachrichten oder Tweets zusammen, außerdem nimmt der Kalender Facebook-Events auf und integriert sie in die Terminplanung. Eine so umfangreiche Integration wie bei der Vodafone-Oberfläche findet sich hier allerdings nicht.
Oberfläche kein ausschlaggebendes Kriterium für Handy-Kauf
Die drei Oberflächen Sense, TouchWiz und Vodafone-360 bieten alle in etwa das gleiche: Widgets und die Integration von Kontakten und sozialen Netzwerken. Sony-Ericsson hingegen ergänzt mit Timescape die Android-Oberfläche lediglich um eine Applikation, die sich wie ein eigener Bildschirm verhält. Auch hier werden Kontakte und der soziale Informationsfluss aus Netzwerken in einer Übersicht, "Spline" genannt, präsentiert. Anders als bei den anderen Benutzer-Oberflächen scheint bei Timscape keine Integration in das Telefonbuch der Smartphones zu erfolgen. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Oberflächen sind nicht so gravierend, dass sie die Auswahl eines Handys bestimmen sollten. Eine Übersicht von aktuellen Touchscreen-Handys finden Sie in unserer Handy-Datenbank.