Themenspecial Senioren Betrugsmasche

Angeblicher Auto-Gewinn: Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Gewinner sollen vorab jedoch für die Überführung des Wagens zahlen
Von Marc Kessler

Neuwagen Den versprochenen Neuwagen
erhielten die Opfer der Betrugsmasche nicht
Foto: dpa
Die Verbraucher­zentrale Sachsen-Anhalt warnt vor einer Betrugsmasche, die prinzipiell in ganz Deutschland auftauchen kann: Dabei rufen Unbekannte ihre Opfer - bevorzugt ältere Menschen - an und teilen mit, diese hätten angeblich ein neues Auto gewonnen. Für die Überführung des Fahrzeugs müssten die scheinbaren Gewinner jedoch vorab bezahlen.

Auf diesem Wege sei eine Verbraucherin um mehr als 4 000 Euro gebracht worden, berichten die sachsen-anhaltinischen Verbraucherschützer. Die Betrugsmasche funktioniert dabei oft so, dass zunächst ein angeblicher Rechtsanwalt oder Notar bei den Betroffenen anruft und ihnen mitteilt, sie hätten ein nagelneues Auto gewonnen. Dieses müsse nur noch aus der Türkei nach Deutschland transportiert werden.

"Gewinner" sollen für Überführung des gewonnen Autos nach Deutschland zahlen

Neuwagen Den versprochenen Neuwagen
erhielten die Opfer der Betrugsmasche nicht
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Die Überführung des Autos nach Deutschland sowie Verwaltungs­gebühren und Versicherungs­kosten sollen die Angerufenen jedoch vorher bezahlen - und zwar per Bargeldtransfer (zum Beispiel über Western Union) in die Türkei. Dort lassen sich die Unbekannten dann das Geld auszahlen - ein Auto liefern sie im Gegenzug jedoch nicht, so dass das Geld der Betroffenen futsch ist.

Die Verbraucherzentrale warnt daher eindringlich zur Vorsicht, wenn Unbekannte am Telefon Gewinnversprechungen machen. Auf keinen Fall sollten Anrufer vorab Zahlungen in der Hoffnung auf einen Gewinn leisten. Wer Opfer einer solchen Betrugsmasche geworden ist, solle das nächste Polizeirevier aufsuchen und Strafanzeige erstatten, rät die Verbraucherorganisation.

Telefonbetrug hat immer Konjunktur

Betrugsversuche am Telefon haben nach wie vor Hochkonjunktur: So nahm die Polizei erst Anfang des Monats insgesamt acht Beschuldigte einer Bande fest, die bei mindestens 100 000 Telefonkunden illegal Beträge über die Telefonrechnung eingezogen haben soll. Auch hier riefen die Täter gezielt ältere Menschen an und überrumpelten diese am Telefon.

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