BNetzA klemmt Verbrecher-Nummern für Enkeltrick ab
Beispiel für eine Enkeltrick-Nachricht
picture alliance/dpa
Verbraucher haben sich in den ersten Monaten des Jahres - wie bereits berichtet - tausendfach bei der BNetzA über Rufnummernmissbrauch beschwert. Besonders viele Beschwerden gab es zur Enkeltrick-Masche. Auch die Verbraucherzentralen warnen: Kriminelle versuchen mit erfundenen Geschichten, Menschen zu Geldüberweisungen zu bewegen.
Die erfundenen Geschichten kommen entweder per SMS oder Messenger-Nachricht. Jetzt greift die Bundesnetzagentur vermehrt in das Geschehen ein.
Zwei Drittel aller Abschaltungen wegen Enkeltrick
Unter dem Begriff "Enkeltrick" fasst die BNetzA Fälle zusammen, in denen insbesondere ältere Menschen von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert werden. Er oder sie schildert eine akute Notsituation, die nur durch eine sofortige Geldüberweisung aufgelöst werden kann. Die Kontaktierten sind dann meist planmäßig erschrocken und bereit, alles zu tun, was den vermeintlichen Verwandten aus der Patsche hilft. In der aktuellen Konstellation beginnt die Kontaktaufnahme mit "Hallo Papa oder Mama, das ist meine neue Nummer".
Beispiel für eine Enkeltrick-Nachricht
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Die BNetzA hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr bisher 7799 Rufnummern abgeschaltet. Allein 5898 hätten Fälle des Enkeltricks betroffen, bei denen die Kontaktaufnahme per SMS oder Messenger erfolgte.
"Auch nach 20 Jahren hat die Bekämpfung von Rufnummernmissbrauch nichts von ihrer Bedeutung verloren. Immer wieder tauchen neue Szenarien auf und wir gehen konsequent dagegen vor", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Aktuell betreffen über zwei Drittel der von uns abgeschalteten Rufnummern das Enkeltrick-Szenario."
Richtiges Verhalten bei Tricknachrichten
Betroffene sollten laut der Behörde keinesfalls auf entsprechende Kontaktversuche eingehen: Erhalten Empfänger eine SMS, in der sie jemand auffordert, Geld zu überweisen oder persönliche Daten einzugeben, sollte man die Nachricht ignorieren. Auf keinen Fall sollte man persönliche Informationen wie Namen oder Orte herausgeben. Denn jegliche Informationen dieser Art könnten Betrüger dazu verwenden, um ihre Geschichten glaubwürdiger zu machen.
Im nächsten Schritt sollte man den Absender verifizieren. Meldet sich zum Beispiel die mutmaßliche Enkelin oder der Enkel oder das eigene Kind mit einer bislang unbekannten Nummer, solle man diese zunächst bei einer persönlichen Begegnung fragen oder über die bekannten bisherigen Rufnummern kontaktieren. Dabei stellt es sich meist heraus, dass es ein Betrugsversuch war. Außerdem könne man sein Umfeld vor diesen Tricks warnen und insbesondere älteren Menschen davon erzählen, damit sie vorbereitet sind.
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