Schlechtes Handynetz ist kein ausreichender Kündigungsgrund
Schlechtes Handynetz ist kein Freibrief um aus einem Vertrag herauszukommen.
Bild: Samsung, Montage: teltarif.de
Wer nach einem Umzug oder einem Arbeitsplatzwechsel deutlich schlechteren Handyempfang hat als
er es gewohnt ist, kann dieses nicht zum Anlass einer außerordentlichen Kündigung nehmen.
Schlechte Netzabdeckung alleine ist dazu kein hinreichender Grund. Allerdings entlassen die
Mobilfunkanbieter in besonders schweren Ausnahmefällen die Kunden dennoch aus
ihren Verträgen. Verlassen sollte man sich als Handynutzer darauf jedoch nicht, wenn die Anbieter einen Vertrag aufgrund der
schlechten Empfangssituation auflösen, dann ausschließlich aufgrund von Kulanz.
Schlechtes Handynetz ist kein Freibrief um aus einem Vertrag herauszukommen.
Bild: Samsung, Montage: teltarif.de
Um nach dem Umzug dann möglich schnell wieder telefonieren zu können und vor allem auch unter der gewohnten
Nummer erreichbar zu sein, sollte eine sofortige Portierung seiner Mobilfunknummer anstreben. Diese
ist seit dem Frühjahr in Deutschland möglich und erlaubt es Handykunden, ihre Mobilfunknummer
schon vor dem Ablauf eines Vertrages zu einem neuen Netzbetreiber zu portieren. Ein solcher Netzwechsel
dauert aktuell aufgrund der manuellen Bearbeitung zwar auch einige Tage, doch
ist man nach allerspätestens zwei Wochen dann im neuen Netz erreichbar ohne auf den Ablauf des bisherigen Vertrages
warten zu müssen. Die Kosten dafür: Etwa 25 bis 30 Euro für die Nummer beim alten Netzbetreiber. Zudem müssen die Grundkosten
des Vertrages bis zum Ende der Laufzeit weiter bezahlt werden. Es darf nicht vergessen werden, den Vertrag zu kündigen.
Darauf müssen Sie beim Wechsel achten
Vor einem Wechsel zu einem anderen Anbieter aus Netzgründen sollten Wechselkunden jedoch zwei Dinge sicherstellen. Zum einen sollten sie darauf achten, dass ihr neuer Anbieter nicht im gleichen Netz arbeitet wie der bisherige und zum anderen sollte vorher die Netzqualität am neuen Wohnort überprüft werden.
Viele Discounter und Provider werben nicht mit dem Netz, in dem sie ihre SIM-Karten schalten. So entspräche ein Wechsel von simyo zu yourphone beispielsweise dem sprichwörtlichen "Holz in den Wald schieben" - beide funken im E-Plus-Netz, die Netzqualität würde sich nicht verbessern. In welchem Netz eine SIM-Karte geschaltet wird, ist oftmals nur in den AGB erkennbar. Zudem sind diese Angaben stets in der Datenbank von teltarif.de zu finden.
Die Netzqualität lässt sich entweder mit den Handys von Nachbarn und Freunden im entsprechenden Netz überprüfen oder durch die Anschaffung von Prepaid-Karten, die nur dem Netztest dienen und danach wieder gekündigt werden oder automatisch auslaufen. Aktuell bieten die Telekom und o2 sogar komplett kostenlose Prepaid-Karten an, die sich online bestellen lassen. Auch im E-Plus- und im Vodafone-Netz gibt es günstige Prepaid-Karten an vielen Supermarkt-Kassen, etwa von blau.de oder otelo.