E-Mail

Hintergrund: Die E-Mail-Adresse beim DSL-Umzug

Oft verlieren abwandernde DSL-Kunden ihre bestehenden E-Mail-Adressen
Von Rainhold Birgmann / Björn Brodersen

E-Mail-Adressen sind heute von zentraler Bedeutung. Der elektronische Briefkasten dient im privaten und geschäftlichen Umfeld als Anlaufstelle in der Telekommunikation. Fast jeder Anbieter von Internet-Zugängen vergibt an seine Kunden dazu auch kostenlose E-Mail-Adressen. Diese können jedoch verfallen, wenn der Kunde den Anbieter wechseln will oder muss. Im Gegensatz zu einer Mobilfunknummer ist es dabei im Allgemeinen nicht möglich, eine E-Mail-Adresse zu einem anderen Anbieter mitzunehmen. Es ist daher für die Kunden wichtig zu wissen, bei welchem Internet-Anbieter und wie sie ihre Adresse auch nach Vertragsende behalten oder wie sie den Wechsel der E-Mail-Adresse vorbereiten können, wenn ein Adresswechsel nicht zu vermeiden ist.

Maßnahmen beim Adresswechsel: Weiterleitung und Autoresponder

Sobald bekannt ist, dass die E-Mail-Adresse nicht behalten werden kann sondern gewechselt werden muss, sollten die Kunden anfangen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Der erste Schritt ist hierbei das Beschaffen einer neuen E-Mail-Adresse. Sobald dies geschehen ist, sollte der Nutzer die neue E-Mail-Adresse Freunden, Bekannten, anderen Kontakten und möglicherweise auch Behörden mitteilen. Auch in den eigenen Profilen von Online-Shops, Tk-Anbietern und anderen online nutzbaren Diensten, sozialen Netzwerken und Internetforen sollte der Nutzer die alte E-Mail-Adresse durch die neue ersetzen. Internet und E-Mail
Foto: 1&1

Oftmals ist es jedoch nicht möglich, alle E-Mail-Kontakte rechtzeitig zu erreichen, so dass der Nutzer damit rechnen muss, dass nach dem Umzug auf die neue Adresse auch weiterhin auf seiner alten E-Mail-Adresse wichtige oder interessante Nachrichten eintreffen. Damit diese Nachrichten auch weiterhin den Adressaten erreichen, kann der Nutzer eine Weiterleitung von der alten E-Mail-Adresse zur neuen einrichten. Dann werden alle E-Mails, die an die ehemalige Adresse gesendet werden, automatisch an die neue E-Mail-Adresse umgeleitet.

Zudem kann der Nutzer einen sogenannten Autoresponder aktivieren. Diese Funktion antwortet automatisch auf jede auf der alten E-Mail-Adresse eintreffenden Mail mit einem vom Nutzer formulierten Hinweistext. In diesem Hinweistext kann der Nutzer beispielsweise seine neue E-Mail-Adresse und den Grund für seinen Umzug auf eine neue E-Mail-Adresse angeben. Der Autoresponder kann jedoch nur solange genutzt werden, bis der Vertrag mit dem Internet- bzw. E-Mail-Provider ausläuft - er ersetzt also nicht die eigene Initiative des Nutzers, frühzeitig Freunde und Bekannte über die Umstellung zu informieren. Ansonsten gehen E-Mails möglicherweise verloren, oder der Nutzer ist plötzlich für seine Bekannten oder geschäftlichen Kontakte nicht mehr erreichbar. Manche Internetprovider bieten die Autoresponder-Funktion gar nicht an.

Befristete Lösung bei Alice, dauerhafte bei Arcor

Eine Umfrage von teltarif.de bei vier bekannten DSL-Anbietern in Deutschland, zeigt ein sehr unterschiedliches Bild darüber, was bei einem Auslaufen des DSL-Vertrags mit der bestehenden, vom Internetanbieter vergebenen E-Mail-Adresse geschieht. Der Hamburger Anbieter HanseNet (Alice) stellt zum Beispiel seinen Kunden E-Mail-Adressen nur für die Dauer der DSL-Vertragslaufzeit zur Verfügung. Nach Auslaufen des DSL-Vertrags wird das E-Mail-Konto deaktiviert, und der Nutzer kann darauf nicht mehr zugreifen. Beim ehemaligen DSL-Anbieter AOL, dessen Zugangsgeschäft von HanseNet übernommen wurde, sieht die Lage anders aus: Dort bestehen die E-Mail-Adressen mit aol.de-Endung weiterhin.

Der Eschborner DSL-Anbieter Arcor vergibt an seine Kunden ebenfalls kostenlos eigene E-Mail-Adressen durch den Zugriff auf den "PIA special" genannten Dienst. Kündigt der Kunde seinen DSL-Vertrag mit Arcor, verfällt die bestehende E-Mail-Adresse jedoch im Gegensatz zu Beispiel HanseNet nicht. Stattdessen wird der Kunden-Account automatisch auf den einfacheren, aber auch ohne DSL-Vertrag weiterhin kostenlos bleiben "PIA-basic"-Dienst umgestellt, der unter anderem weniger Speicherplatz als "PIA special" für eingetroffene E-Mails des Kunden bereithält (50 MB statt 500 MB). Wer häufig E-Mails mit größeren Anhängen empfängt, sollte diese also besser mit einem E-Mail-Programm auf dem eigenen Rechner speichern und auf dem Server von Arcor löschen, sonst besteht die Gefahr, dass bei vollem Postfach weitere E-Mails nicht mehr zugestellt werden.

Deutsche Telekom bietet Übertragung auf Freemail-Konto an

Die Deutsche Telekom stellt ihren Kunden bis heute t-online.de-Adressen zur Verfügung. Diese werden bei Auslaufen des Internetvertrags grundsätzlich gelöscht. Allerdings kann der Kunde dies verhindern, indem er bei Kündigung des Internetvertrags oder gegenüber der Kunden-Hotline der Telekom seinen Wunsch auf Weiternutzung der bestehenden E-Mail-Adresse äußert. Es ist dafür nicht nötig, einen neuen Internetzugangs-Vertrag abzuschließen und sich damit wieder für lange Zeit an die Telekom zu binden.

Ebenfalls ist es möglich, nach der Kündigung des Internetvertrags die alte E-Mail-Adresse von T-Online löschen zu lassen und sich für einen Freemail-Account zu registrieren, denn mittlerweile bietet die Telekom auf der T-Online-Website auch allen Nicht-Kunden ein Freemail-Konto an. In diesem Fall kann der Nutzer zwar seine alte E-Mail-Adresse auf ein Freemail-Konto übertragen, er verliert dabei jedoch seine Adressbücher und andere Einstellungen und muss diese im Freemail-Konto wieder neu eintragen.

So verfährt 1&1 mit der bestehenden E-Mail-Adresse von abwandernden DSL-Kunden und dies sind Gratis-Alternativen zur E-Mail-Adresse des Internetproviders - das lesen Sie auf der letzten Seite unseres E-Mail-Dienste-Überblicks.

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