E-Mail

Hintergrund: Die E-Mail-Adresse beim DSL-Umzug

Oft verlieren abwandernde DSL-Kunden ihre bestehenden E-Mail-Adressen
Von Rainhold Birgmann / Björn Brodersen

Der Internetprovider 1&1 bietet in den DSL-Paketen zwei E-Mail-Lösungen an: Den Kunden stehen bis zu 100 E-Mail-Adressen mit den Endungen online.de oder onlinehome.de zur Verfügung. Als Alternative zu den an den DSL-Anbieter gebundenen Adressen bietet 1&1 seinen Kunden an, zu Preisen ab 1,49 Euro monatlich eine eigene Domain zu schalten, unter der dann E-Mail-Adressen mit dem Domain-Namen als Endung angelegt werden können. Zudem fällt hierfür ein einmaliges Einrichtungsentgelt von 9,60 Euro an. Diese Adressen können dann auch anders als die online.de- oder die onlinehome.de-Adresse bei einem Anbieterwechsel weitergenutzt werden.

Die alternativen Anbieter

Neben der Deutschen Telekom und Arcor über den PIA-Service erhalten Interessenten auch ohne Abschluss eines Internetvertrags bei etlichen anderen Providern - den sogenannten Freemailern - kostenlose E-Mail-Konten. Dazu zählen beispielsweise die beiden 1&1-Schwestern GMX und web.de sowie der Google-Dienst Googlemail und der Microsoft-Dienst Windows Live (Hotmail). Hier kann der Nutzer den jeweiligen Benutzernamen frei wählen, während die Endung nach dem @-Zeichen vorgegeben ist. Über eine Web-Oberfläche können E-Mails gelesen und geschrieben werden, auch der Abruf und Versand von Nachrichten per POP3 oder IMAP bzw. SMTP mit Programmen wie Outlook oder Thunderbird ist möglich. Für den normalen Anwender sind diese Funktionalitäten häufig ausreichend.

Nachteil dieser Freemail-Konten: Der Kunde verliert auch hier seine E-Mail-Adresse, wenn der Freemail-Anbieter seinen E-Mail-Dienst einstellt. Daher kann es sinnvoll sein, sich bei den großen, etablierten Anbietern umzusehen, anstatt sich einem kleinen, unbekannten Provider anzuvertrauen.

Eigene E-Mail-Adresse unter Wunschdomain

Flexibler aber aufwändiger sind E-Mail-Adressen unter einer eigenen Domain, die bei Webhostern wie 1&1, Strato oder Host Europe sowie bei reinen Homepage-Anbietern wie etwa kontent gegen Gebühr erhältlich sind. Für den Kunden wird dabei eine Internet-Adresse der Form wunschname.de, die dann auch als E-Mail-Adress-Endung fungiert. So kann beispielsweise die E-Mail-Adresse mustermann@wunschname.de eingerichtet werden. Im Allgemeinen ist es nicht zwingend, eine .de-Adresse zu beziehen. Auch andere Endungen sind möglich. GMX und web.de bieten den Kunden auch die Möglichkeit an, eine eigene E-Mail-Domain zu registrieren. Da dies allerdings häufig mit einem kostenpflichtigen E-Mail-Konto kombiniert werden muss, liegt das monatliche Grundentgelt hierfür einige Euro über einem vergleichbaren Angebot bei einem Webhoster.

Für den Kunden hat das Paket aus E-Mail-Domain und Postfach mehrere Vorteile. Zunächst ist er in der Wahl des Namens für die Domain und der E-Mail-Adresse freier, soweit noch kein anderer Internetnutzer den gewünschten Namen registriert hat. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Domain dem Kunden gehört, wenn sie auf ihn registriert wird. Stellt der Anbieter seinen Dienst ein, kann der Kunde mit seiner Domain und seinen E-Mail-Adressen zu einem anderen Webhoster umziehen.

Freemail-Kunden tragen weniger Risiko

Wer nur die von seinem Internet- oder DSL-Anbieter vergebene E-Mail-Adresse nutzt, muss damit rechnen, dass diese nach Auslaufen des Internetvertrags nicht mehr zugänglich ist. Wer dieses Risiko ausschließen möchte, sucht sich einen DSL-Anbieter, dessen E-Mail-Adressen auch nach Beendigung des DSL-Vertrags weiter genutzt werden können und richtet sich zumindest zusätzlich kostenpflichtige oder kostenlose E-Mail-Konten ein, die unabhängig von einem Internetzugang vergeben werden. Für den normalen Anwender eignen sich zum Beispiel die Angebote der Freemailer, da sie alle Grundfunktionalitäten bieten und einfach zu bedienen sind. Eine Alternative stellen für den interessierten Kunden eigene Domains dar, die später beispielsweise auch für eine eigene Homepage genutzt werden können.

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