andere Richtung

Breitband-Anschlüsse: Auch hoher Upstream kann wichtig sein

Optionen zum nachträglichen Erhöhen des Upstreams spärlich
Von Ralf Trautmann

Wenn es um die Geschwindigkeiten von Breitband-Anschlüssen geht, ist in der Regel vom so genannten Downstream die Rede, also der Rate, mit der Daten zum Endkunden hin übertragen werden. Das ist zunächst nicht weiter erstaunlich, denn diese "Richtung" ist die für die meisten Anwendungen hauptsächlich erforderliche: Beim klassischen Surfen zum Beispiel wird, kurz gesagt, die gewünschte Internet-Adresse im Browser eingegeben und übermittelt, wofür nur eine sehr geringe Menge Daten übertragen wird. Zum Kunden zurück kommen dann nicht nur Texte, sondern auch Bilder, ganze Animationen oder sogar Filme, also datenintensive Inhalte, die sich schnell in Megabyte-Dimensionen bewegen. In Folge bezieht sich auch die Benennung der Anschlüsse (etwas DSL 1000, 2000 oder 6000) auf den Downstream.

Privatkunden-Anschlüsse: Downstream bedeutend höher als Upstream

Da aber die DSL-Variante für Privatkunden so genanntes ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) ist, sind Down- und Upstream nicht identisch, im Gegenteil, der Upstream ist bedeutend geringer: Ein 2-MBit/s-Anschluss der Deutschen Telekom bietet zum Beispiel 192 kBit/s im Upstream, ein 16-MBit/s-Zugang einen Upstream von 1024 kBit/s. Bei anderen Anbietern kann der Upstream bei vergleichbarem Downstream noch geringer ausfallen. Anders ist dies bei so genannten SDSL-(Symmetric Digital Subscriber Line)-Anschlüssen, die aber vor allem im Business-Bereich eingesetzt werden und für Privatkunden kein sinnvolles Preis-Leistungsverhältnis bieten. Eine Ausnahme war hier bis vor kurzem QSC: Das Unternehmen hatte Privatkunden-Offerten im Sortiment, bei denen auf Wunsch und flexibel ein hoher Upstream gewählt werden konnte. Die Privatkunden-Angebote wurden allerdings in Gänze eingestellt.

Doch auch bei anderen Breitband-Technologien gibt es diese Asymmetrie: Kabel-, Mobilfunk- und selbst Zwei-Wege-Satelliten-Anbieter schaufeln Daten ebenfalls schneller zum Kunden als in die andere Richtung.

Im Mobilfunk-Bereich beträgt der Upstream bei UMTS bis zu 64 kBit/s, bei HSDPA ohne HSUPA bis zu 384 kBit/s und bei HSUPA dann aktuell bis zu 2 MBit/s. Besondere Problematik hier: Es bedarf passender Hardware, also entsprechend ausgerüstetem Handy, Surfstick oder ähnlichem. Dies gilt natürlich auch für andere Breitband-Technologien, doch bei DSL- oder Kabel-Lösungen ist entsprechendes Equipment in der Regel im Lieferumfang enthalten. HSUPA-fähige Handys indes sind nach wie vor selten.

Upstream der DSL-Anbieter in der Übersicht

  Downstream in MBit/s
1 2 4 6 8 16 25 50
Telekom - 192 - 576 - 1024 5000 10000
Arcor/Vodafone 128 384 - 640 - 800 - -
HanseNet - - - - - 1024 - -
Versatel - 384 - 512 - 800 - -
o2 - - 256 - 384 640 - -
congstar1) - 192 - 576 - 1024 - -
freenet1) - 384 - - - 1125 - -
tele21) - 256 - - - 1024 - -
Upstream-Angaben in kBit/s
1) Gilt nicht für Resale-Tarife

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, wofür ein hoher Upstream sinnvoll ist und bei welchem Anbieter Sie diesen nachträglich erhöhen können.

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