Editorial: Der Unterschied abertausender Smartphones
Vor hundert Jahren: Feuer am Himmel
Vor gut hundert Jahren, am 30. Juni 1908 (unserer Zeitrechnung), trug sich über Sibirien ein merkwürdiges Schauspiel zu. Augenzeugen berichten von einem hellen Feuerschein am Himmel. Andere berichten von einer oder mehreren Explosionen. In Wanawara wurden Fenster und Türen eingedrückt. Im am stärksten betroffenen Gebiet rund um den Fluss Steinige Tunguska waren auf 2000 Quadratkilometer, das ist mehr als die doppelte Fläche Berlins, so gut wie alle Bäume umgestürzt.
Auffällig war, dass die umgefallenen Bäume von einem Zentrum wegzeigten, so, als ob im Zentrum eine sehr, sehr starke Explosion stattgefunden hätte. Doch fand sich im Zentrum weder ein Einschlagkrater eines Meteoriten noch erhöhte Radioaktivität, mal abgesehen davon, dass der erste Test einer Wasserstoffbombe, die ausgereicht hätte, eine so verheerende großflächige Zerstörung anzurichten, erst am 1. November 1952 erfolgte. In der Folge entspannte sich obe der fehlenden Spuren am Erdboden eine umfangreiche wissenschaftliche Debatte darüber, was da explodiert ist. In über tausend wissenschaftlichen Abhandlungen wurden zahlreiche Möglichkeiten diskutiert, vom (zumeist favorisierten) Meteor hin über geologische Ereignisse (schlagartige Freisetzung und Explosion größerer Mengen Erdgas) zu Außenseitertheorien wie einer "Mückenexplosion".
Wie sich ein solches Ereignis heute verhält, lesen Sie auf der nächsten Seite, auch erreichbar mit einem Klick auf das Bild.