Deutsche Telekom: Mehr Kunden im Mobilfunk, weniger im Festnetz und Breitband
Deutsche Telekom legt Zahlen vor
Bild: teltarif.de
Die Deutsche Telekom hat ihre Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2013 vorgelegt und konnte insgesamt eine positive Bilanz ziehen. Die Finanzziele wurden erreicht und beim Free Cashflow sogar leicht übertroffen. Zugpferd war vor allem auch das boomende US-Geschäft, das den Konzern erstmals seit Jahren wieder auf Wachstumskurs eingeschwenkt hat. Dank der dortigen Übernahme von MetroPCS und einer aggressiven Strategie zur Kundengewinnung sowie solider Geschäfte auf dem Heimatmarkt stieg der Umsatz um 3,4 Prozent auf 60,1 Milliarden Euro.
Wegen der hohen Investitionen sank der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) allerdings um gut drei Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Mit diesen Kennzahlen erfüllte die Telekom die Erwartungen am Markt. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 930 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,35 Milliarden Euro im Vorjahr. Damals hatten die Bonner allerdings milliardenschwere Wertminderungen auf die amerikanische Mobilfunksparte T-Mobile US vorgenommen.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 15. Mai vor, Anteilsinhabern für das Geschäftsjahr 2013 eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro auszuschütten. Dies entspricht einer Kürzung um 20 Cent gegenüber dem Vorjahr.
Entwicklung Kundenzahlen im Jahresvergleich
Deutsche Telekom legt Zahlen vor
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In Deutschland profitierte die Deutsche Telekom laut eigener Aussage vor allem durch neue Kunden im Mobilfunkgeschäft.
Zählte der Konzern Ende September 2013 insgesamt noch 37,9 Millionen Mobilfunkkunden, waren es Ende Dezember des
gleichen Jahres bereits 38,6 Millionen - das entspricht einem Anstieg von 1,8 Prozent in den letzten drei
Monaten des vergangenen Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl der Mobilfunkkunden sogar um über 2 Millionen.
Von den im vierten Quartal neu hinzugewonnen Kunden handelte es sich bei 638 000 um Vertragskunden.
Somit lag die Zahl der Vertragskunden zum Jahresende bei insgesamt 21,5 Millionen - ein Anstieg um
3,1 Prozent allein im vierten Quartal 2013. Der mobile Datenumsatz bleibt mit einem Anstieg von 30,1 Prozent
im vierten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum das Zugpferd im Mobilfunk.
Die Zahl der Festnetz-Anschlüsse ging hingegen weiter zurück. 208 000 Kunden verlor die Telekom hier im letzten Quartal des Vorjahres und zählt nun nur noch 21,4 Millionen Kunden. Bei den IP-basierten Festnetz-Anschlüssen konnte jedoch ein hoher Anstieg verzeichnet werden. Waren es im Jahr 2012 noch 937 000, zählte der Konzern 2013 2,1 Millionen Anschlüsse. Das ist eine Steigerung von 1,2 Millionen. Bereits vor einem Jahr kündigte die Telekom auf der CeBIT an, alle analogen Anschlüsse bis zum Jahr 2016 auf All-IP-Anschlüsse umstellen zu wollen - bei derzeit noch etwa 19 Millionen Analog-Anschlüssen bedeutet dies noch viel Arbeit.
Leicht rückläufig war die Zahl der Breitband-Anschlüsse. Hier fiel die Kundenzahl zum Jahresende auf 12,4 Millionen, der Marktanteil bei Bestandskunden fiel auf 43 Prozent. Die Telekom begründet diesen Rückgang vor allem mit dem scharfe Wettbewerb sowie dem Wechsel von 105 000 Kunden auf die Breitband-Anbindung via Mobilfunk. Die Zahl der Anschlüsse bem schnellen Internet über VDSL und FTTH kletterte innerhalb eines Jahres um 54 Prozent auf über 1,5 Millionen.
Der Umsatz des operativen Segments in Deutschland ging 2013 leicht auf 22,4 Milliarden Euro zurück - ein Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatzrückgang reduzierte sich um 0,7 Prozentpunkte. Auch der bereinigte EBITDA sank um 2,5 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro.
Weitere Investitionen ins Wachstum
Auch im kommenden Geschäftsjahr möchte die Telekom das Wachstum weiter fortsetzen. Im abgelaufenen Jahr investierte der Konzern mit insgesamt 8,9 Milliarden Euro 10,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, nicht eingerechnet die Ausgaben von 2,2 Milliarden Euro für Mobilfunkspektrum. Für das künftige Wachstum in den USA nimmt die Telekom Einbußen beim Barmittelzufluss hin. Wie der DAX-Konzern mitteilte, werde der Cashflow von 4,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 4,2 Milliarden Euro schrumpfen.
"Die Zahlen für das Jahr 2013 unterstreichen die hervorragende Ausgangslage der Deutschen Telekom auf dem Weg zum führenden europäischen Telekommunikationsanbieter", erklärte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Unser Ergebnis ist eine Steilvorlage für 2014. Wir werden in diesem Jahr die weiter bestehenden Herausforderungen konsequent angehen."