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Spiegel: Telekom treibt "deutsches Internet" voran

Gespräche mit diversen Netzbetreibern laufen bereits
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Foto: teltarif
Die Deutsche Telekom treibt ihr Projekt eines "deutschen Internets" als Reaktion auf die NSA-Spionageaffäre weiter voran. Das berichtet das Nachrichten-Magazin Der Spiegel in seiner neuen Ausgabe. Dem Bericht zufolge laufen derzeit Gespräche mit diversen Netzbetreibern. Diese sollen für eine einheitliche nationale Lösung gewonnen werden. Zudem ist es Ziel der Verhandlungen, für das gegenseitige Nutzen der Internet-Leitungen zu vereinbaren.

Wie das Magazin weiter berichtet, seien die technischen Voraussetzungen zur Umsetzung der Pläne einfacher realisierbar als ursprünglich gedacht. Die Vorbereitungen würden bereits auf Hochtouren laufen, so dass der innerdeutsche Internet-Verkehr in Zukunft ausschließlich über rein deutsche Leitungen abgewickelt werden könne.

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Bei seinen Plänen hoffe das Unternehmen auch auf Unterstützung durch die neue Bundesregierung, berichtet Der Spiegel weiter. Die Regierung könne den Ausbau eines sicheren Netzes durch entsprechende Gesetzesgrundlagen erheblich fördern, sei aus der Konzernzentrale in Bonn zu hören.

Umfrage: Deutsche sehen keine Bedrohung durch Abhör-Attacken

Allen Planungen zum Trotz ist eine noch größere Mehrheit der Deutschen allerdings nach wie vor davon überzeugt, dass sie durch die Abhörmaßnahmen des amerikanischen Geheimdienstes keine persönlichen Nachteile haben werden. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Die Geschäftsführerin des Instituts, Renate Köcher, schrieb in der WirtschaftsWoche (WiWo): "Die Betroffenheit hält sich in Grenzen, auch wenn die Vorgänge von der Mehrheit kritisch gesehen werden."

Der Umfrage zufolge sind 76 Prozent der deutschen Bürger der Ansicht, dass für sie keine persönlichen Nachteile durch die Spähaktionen des NSA entstehen werden. Immerhin 24 Prozent der Befragten seien über die Abhöraktionen der NSA "sehr besorgt", 32 Prozent "etwas besorgt". Die aktuelle Diskussion rund um den Skandal halten sogar 44 Prozent für überbewertet. Diese können sich nicht vorstellen, dass der amerikanische Geheimdienst an den Details ihres Lebens Interesse hat.

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