Verlagstochter

Telekom verhandelt über Verkauf von DeTeMedien

Mit dem Verkauf der Verlags­tochter könnte der Streit zwischen DeTeMedien und den Regionalverlagen gelöst werden. Der Bonner Konzern soll in Verhandlungen mit zahlreichen regionalen Telefon­buch­verlagen stehen.
Von Paulina Heinze

Telefonbücher Telekom verhandelt über Verkauf von DeTeMedien
Bild: dpa
Die Deutsche Telekom will sich von ihrer Verlags­tochter DeTeMedien trennen. Nach Informationen des Handelsblatt und des WDR verhandelt der Konzern mit einem Erwerber­konsortium aus zahlreichen regionalen Telefon­buchverlagen. Die Telekom will keine Äußerungen über einen Verkauf erteilen. Die Regional­verlage und DeTeMedien verlegen bereits gemeinsam die Telefon­verzeichnisse Das Telefonbuch, die Gelben Seiten und Das Örtliche. Während die Verlage für die Vermarktung von Anzeigen und den Druck und Vertrieb der Bücher verantwortlich sind, kümmert sich die Verlagstochter DeTeMedien bislang um die Pflege der Marken und die Bereitstellung der Daten.

Der Plan der Regionalverlage

Telefonbücher Telekom verhandelt über Verkauf von DeTeMedien
Bild: dpa
In der Vergangenheit kam es zu heftigen Auseinander­setzungen zwischen den Regional­verlagen und DeTeMedien. Hierbei ging es darum, welcher Anteil an den Erlösen der Telekom-Tochter zusteht. Aus diesem Grund sind über 80 Verlage vor Gericht gezogen. Obwohl das Landes­gericht Frankfurt einige der Klagen abgewiesen hat, bleiben die meisten Verlage hartnäckig. Die Kosten für die Übertragung von Daten seien in den letzten Jahren erheblich gefallen, so die Argumentation. Deshalb stellen die Verlage langfristige Verträge in Frage. Die Telekom weist die Vorwürfe zurück. Der Plan der Regional­verlage sieht vor, die Telefon­verzeichnisse selbstständig zu verlegen und heraus­zubringen.

Telekom erwog Verkauf bereits 2003

Bereits im Jahr 2003 erwog die Telekom einen Verkauf ihrer Verlags­tochter, um den großen Schuldenberg weiter abzutragen. Der Abschluss scheiterte damals an dem Kaufpreis von einer Milliarde Euro, so dass die vorgelegten Angebote nicht weiter verfolgt wurden. Mit dem Verkauf von DeTeMedien könnte der Streit mit den Regional­verlagen beendet werden.

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