Telekom sorgt sich nicht um iPhone-Exklusivität
Die Telekom Deutschland macht sich wegen einem möglichen Fall ihrer Exklusivrechte auf Apples iPhone keine Sorgen. "Wir haben einen Vertrag mit Apple, der ist weiterhin gültig", sagte Marketingchef Christian Illek heute der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Berlin. "Wir sind momentan in Gesprächen mit Apple. Insofern gibt es nichts Neues zu dem Thema." Der Vertrag läuft bis zum Jahr 2012, kann jedoch vorher von beiden Seiten gekündigt werden.
Der Deutschlandchef der Telekom, Niek Jan van Damme, sagte auf der
IFA (bis 8. September): "Wir hoffen natürlich, dass wir die
Exklusivität noch lange behalten." Es gebe aber mittlerweile noch
sehr viele gute Alternativen zum iPhone. "Selbst wenn wir die
Exklusivität verlieren, sind wir mit den anderen Geräten sehr gut
aufgestellt." Die Telekom würde den Verlust weniger merken als noch
vor einem Jahr.
iPhone 4
Bild: Apple
Immer wieder wird über einen Fall der Exklusivrechte spekuliert. Wettbewerber wie o2 und Vodafone hätten das Apple-Handy nur zu gern im Portfolio und drängen darauf, dass die Exklusivität auch hierzulande aufgehoben wird. Sie verhandeln Branchenkreisen zufolge derzeit mit Apple, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. In anderen europäischen Ländern ist das iPhone bei mehreren Telekom- Anbietern erhältlich.
"Die Tatsache, dass AT&T und wir inzwischen die einzigen exklusiven Partner weltweit sind, ist aber glaube ich ein gutes Indiz dafür, dass die Kollegen aus Cupertino mit unserer Performance zufrieden sind", sagte Illek. "Sonst wären solche Diskussionen schon viel früher gekommen. Ich verstehe aber auch die Ambitionen unserer Wettbewerber an das iPhone heranzukommen, denn es ist einfach ein ganz gutes Gerät."
iPhone war ein Dorn in den Entwicklungsabteilugen von Nokia und Samsung
Bislang hat die Telekom seit dem Deutschland-Start im November 2007 rund 1,9 Millionen iPhones verkauft - van Damme beklagte jüngst in einem Interview die Lieferprobleme von Apple. "Exklusivität gibt es nicht umsonst. Aber wenn wir uns das rückblickend anschauen, hat sich das diese Partnerschaft für beide Seiten ganz klar ausgezahlt", sagte Illek. Seiner Meinung nach bringt das iPhone aber noch weiteren Nutzen. Das iPhone sei der Wegbereiter für das mobile Internet im Smartphone-Bereich. "Wenn es das iPhone nicht gegeben hätte, hätten wir auch nicht soviel Innovation gesehen, wie wir sie momentan von alternativen Anbietern auf dieser Messe zu sehen bekommen. Apple war einfach der Dorn in der Entwicklungsabteilung von Samsung und Nokia", sagte Illek.
"Was wichtig sein wird, ist, dass wir in Zukunft nicht nur hochwertige Smartphones haben, sondern dass wir auch Geräte bekommen, die helfen, das mobile Internet massenmarktfähig zu machen", betonte der Marketing-Manager. Das große Geschäft liege nicht nur im oberen Premium-Bereich. "Die Kunden erwarten inzwischen andere Endgeräte."