Verkauf

Telefónica verkauft 7700 Mobilfunk-Standorte an die Telekom

Telefónica will durch den Verkauf von Mobilfunk-Standorten freiwerdende Ressourcen in den LTE-Netzausbau investieren. Wir berichten unter anderem darüber, wie viele Basisstationen Telefónica dauerhaft behalten will.
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Telefónica gibt überzählige Standorte an die Telekom ab Telefónica gibt überzählige Standorte an die Telekom ab
Bild: Telefonica Telekom/Montage: teltarif.de
Telefónica verkauft im Rahmen der Netzintegration von o2 und E-Plus bundesweit 7 700 Mobilfunkstandorte an die Deutsche Telekom. Das hat der Münchner Telekommunikationskonzern heute bekanntgegeben. Über finanzielle Details hätten die beiden Telefongesellschafen Stillschweigen vereinbart.

Bereits auf dem Mobile World Congress (MWC) im März hatte Telefónica durchblicken lassen, dass das Unternehmen in Rahmen der Zusammenlegung der bislang getrennten Mobilfunknetze von E-Plus und o2 auf bis zu 14 000 Basisstationen verzichten wird. Nun trennt sich das Unternehmen zumindest von 7 700 Standorten, wobei es noch nicht bekannt ist, ob und wann es zu weiteren Verkäufen kommt.

Telefónica will 25 000 Standorte dauerhaft behalten

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Bild: Telefonica Telekom/Montage: teltarif.de
Telefónica erklärte darüber hinaus, das eigene Netz solle nach Abschluss der Netzintegration aus mehr als 25 000 Standorten bestehen. Dabei bleibt es abzuwarten, inwiefern es zumindest in Einzelfällen zu einer Verschlechterung der Versorgung für Kunden kommen wird. Auch das überwiegend positiv aufgenommene National Roaming der UMTS-Netze von E-Plus und o2 sorgt in Einzelfällen für Probleme – etwa wenn eine Basisstation überlastet ist, da sie nun die Kunden aus beiden bislang getrennten Netzen bedienen muss.

Telefónica sieht im Verkauf der 7 700 Mobilfunkstandorte an die Deutsche Telekom Vorteile für beide an der Transaktion beteiligten Unternehmen. So könnten Ressourcen, die für den Abbau der doppelt vorhandenen Standorte erforderlich gewesen wären, für den beschleunigten LTE-Ausbau genutzt werden. Die Telekom könne ihre Planung für den Netzausbau zügiger umsetzen und das eigene Mobilfunknetz optimieren.

Wie Telefónica weiter mitteilte, wurden die nun veräußerten Standorte von beiden Telekommunikationskonzernen gemeinsam ausgewählt. Es handele sich überwiegend um Funkmasten auf Dächern. Telefónica kann diese uneingeschränkt weiter nutzen, bis der Einsatz im Zuge der Zusammenlegung der Netze von E-Plus und o2 nicht mehr benötigt werden.

Telefónica: "Vorteile für alle Beteiligten"

"Die Vereinbarung mit der Deutschen Telekom hat klare Vorteile für alle Beteiligten", sagte Cayetano Carbajo Martín, Chief Technical Officer von Telefónica Deutschland. "Wir reduzieren unseren Aufwand für den Abbau doppelt vorhandener Mobilfunkstandorte signifikant. Das ermöglicht uns ganz im Sinne unserer Kunden eine noch stärkere Konzentration auf den zukunftsgerichteten LTE-Ausbau."

"Durch die Übernahme der Standorte können wir unsere Ausbau-Planung schneller umsetzen und unsere Kunden profitieren noch früher von zusätzlicher Leistung im Telekom-Netz", begründet Bruno Jacobfeuerborn, Technik-Chef der Telekom Deutschland, das Vorhaben. "Auch wird die Zusammenarbeit zwischen Telefónica Deutschland und der Telekom im Tower-Geschäft, also bei der gemeinsamen Nutzung von Standorten, durch diese Kooperation weiter vertieft."

Bereits im vergangenen Frühjahr startete Telefónica mit National Roaming in den UMTS-Netzen von E-Plus und o2. Die LTE-Netze der beiden Marken sollen bis zum Sommer 2016 komplett zusammengelegt werden. Kunden fordern zudem die Einführung von GSM-Roaming, um damit Versorgunglücken innerhalb von Gebäuden und in ländlichen Regionen zu minimieren. Eingeschränkt funktioniert das National Roaming via GSM bereits für Kunden von sipgate und simquadrat.

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