Tele Columbus verdoppelt Grundkapital für Aufkäufe
Um die Übernahme des Kabelnetzbetreibers pepcom zu stemmen, erhöht Tele Columbus sein Grundkapital um 100 Prozent. Dies wurde gestern in einer außerordentlichen Hauptversammlung in Berlin von den Anteilseignern beschlossen. Demnach wird das bisherige Grundkapital gegen Bareinlage von derzeit 56 691 66 Euro auf 113 383 334 Euro verdoppelt, und zwar unter Gewährung eines mittelbaren Bezugsrechts zur Finanzierung des Erwerbs von pepcom.
Der Beschluss wurde laut einer Mitteilung des Unternehmens mit einer Zustimmung von 99,99 Prozent des anwesenden Kapitals angenommen. Die neuen Stückaktien werden mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1 Euro ausgegeben. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere die Bedingungen für die Ausgabe der neuen Stückaktien und den Bezugspreis, festzusetzen. Tele Columbus strebt einen Bruttoemissionserlös von 240 Millionen Euro an.
Die Gesellschaft verfolgt nach eigenen Angaben derzeit aktiv die Absicht, "auch nach dem Erwerb aller Geschäftsanteile der PrimaCom Holding GmbH weitere Zukäufe zu tätigen." Die aus der Kapitalerhöhung erzielten Einnahmen könnten verwendet werden, um ein solches weiteres Wachstum "durch Zukäufe, d.h. den Erwerb von Anteilen oder Vermögensgegenständen von Zielgesellschaften", zu ermöglichen.
Alternativ könnte der Emissionserlös aber auch erst einmal gespart oder dazu verwendet werden, "bestehende Darlehen zurückzuführen, um so den Verschuldungsgrad der Gesellschaft zu reduzieren." Dadurch könnte die Aufnahme von neuem Fremdkapital zur Finanzierung von Akquisitionen zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht werden. Die Bankdarlehen belaufen sich momentan insgesamt auf 1,2 Milliarden Euro.