Media For Europe

Berlusconi-Konzern: Zu viel Einfluss auf ProSiebenSat.1?

Wird der Berlus­coni-Konzern Media For Europe bald die "vorherr­schende Meinungs­macht" bei ProSiebenSat.1 haben? Weil der Konzern dort nun 25,73 Prozent besitzt, muss das die Medi­enre­gulie­rung prüfen.
Von dpa /

Medienaufsicht prüft Anteilserhöhung durch Media For Europe Medienaufsicht prüft Anteilserhöhung durch Media For Europe
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Deut­sche Medi­enre­gulierer über­prüfen, ob der italie­nische TV-Konzern Media For Europe (MFE) um Silvio Berlus­coni durch eine Anteils­erhö­hung bei ProSiebenSat.1 eine zu große Macht im Medi­enbe­reich bekommt.

Das bestä­tigte die Baye­rische Landes­zen­trale für neue Medien (BLM) am Freitag. Zuvor hatte der Fern­seh­kon­zern ProSiebenSat.1 veröf­fent­licht, dass MFE seine Betei­ligung - wie schon länger geplant - an den Unter­föh­rin­gern von 22,72 Prozent des Grund­kapi­tals auf 25,73 Prozent erhöht habe. Medienaufsicht prüft Anteilserhöhung durch Media For Europe Medienaufsicht prüft Anteilserhöhung durch Media For Europe
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25-Prozent-Schwelle: Medi­enre­gulierer müssen prüfen

Wegen der 25-Prozent-Schwelle kommen die Medi­enre­gulierer ins Spiel. Zum einen beur­teilt die zu den Landes­medi­enan­stalten gehö­rende Kommis­sion zur Ermitt­lung der Konzen­tra­tion im Medi­enbe­reich (KEK), ob das Unter­nehmen MFE durch die ihm zuzu­rech­nenden Programme vorherr­schende Meinungs­macht erlangt. Außerdem wird es danach bei der Kommis­sion für Zulas­sung und Aufsicht (ZAK) der Medi­enan­stalten um den Gesichts­punkt der Staats­ferne gehen, wie es weiter hieß.

BLM-Präsi­dent Thorsten Schmiege sagte, Berlus­coni sei ein italie­nischer Senator und führende Kraft in einer an der italie­nischen Regie­rung betei­ligten Partei. "Inso­fern ist die Gefahr der Einfluss­nahme auf die TV-Programme der Sender­gruppe im Blick zu behalten. Über diesen Einzel­fall hinaus halte ich eine Grund­satz­ent­schei­dung zum Einfluss auslän­discher staat­licher oder staats­naher Stellen auf Medien in Deutsch­land - und auch in Europa für notwendig."

Alle linearen Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe werden so schnell noch nicht von der Bild­fläche verschwinden, doch ein Kurs ist mehr als deut­lich: Die Zukunft gehört Joyn. Und dieser Weg ist aus gutem Grund alter­nativlos.

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