Schwere Datenpanne: Hunderttausende privater Snapchat-Fotos geleaked
Schwere Datenpanne bei Snapchat: Hunderttausende privater Fotos geleakt.
Bild: dpa
Der Foto-Dienst Snapchat kämpft mit einer riesigen
Cyberattacke. Mehr als hunderttausend Nutzerfotos - darunter auch
Nacktaufnahmen von Minderjährigen - sollen gestohlen und ins Netz
gestellt worden sein. Snapchat räumte gegenüber dem
Tech-Blog Business-Insider einen Angriff ein. Die Firma erklärte
aber, die Bilder seien nicht von den eigenen Servern entwendet
worden.
Schwere Datenpanne bei Snapchat: Hunderttausende privater Fotos geleakt.
Bild: dpa
Die Aufnahmen wurden offenbar zuerst in Untergrundforen ausgetauscht und
mittlerweile auf der berüchtigten Plattform 4chan
veröffentlicht. Das Imageboard war jüngst bereits Schauplatz eines
Hacking-Skandals um geleakte Promi-Fotos, die aus Apples iCloud
gestohlen worden waren. Snapchat zeichnet sich eigentlich dadurch
aus, dass Bilder nach dem Ansehen rasch wieder verschwinden und
gelöscht werden sollen.
In einer im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Stellungnahme von Snapchat heißt es, die User seien Opfer von Drittanbieter-Apps geworden. Im Verdacht stehen unter anderem die Betreiber des Dienstes SnapSaved, dessen Server mittlerweile vom Netz genommen wurden. Sie hatten sich damit gebrüstet, die bei Snapchat verschickten Bilder speichern zu können. Bislang ist aber noch völlig unklar, wer hinter dem Leak steckt.
Snapchat soll über 100 Millionen aktive Nutzer haben, von denen etwa die Hälfte erst zwischen 13 und 17 Jahre alt ist. Diese tauschen täglich mehrere hundert Millionen Fotos und Videos aus. Zwar hat Snapchat die Nutzung von Drittanbieter-Anwendungen mit eingenen AGB verboten, aber offenbar ist kein Dienst wirklich in der Lage, sicherzustellen, dass Fotos (oder andere Inhalte) nach kurzer Anzeige tatsächlich gelöscht werden. Wenn der Empfänger einen manipulierten Client nutzt oder eben einen Dienst wie SnapSaved, der eigens dazu da ist, um die flüchtigen Bilder zu speichern, können die Dateien natürlich auch gesammelt und geleakt werden. Nutzer sollten sich deshalb immer gut überlegen, welche Bilder sie von sich oder anderen über das Internet austauschen - totale Sicherheit gibt es nicht.
Erst Anfang dieses Jahres hatte es bei Snapchat eine schwere Daten-Panne gegeben, bei der Telefonnummern von 4,6 Millionen Snapchat-Nutzern im Internet veröffentlicht wurden.