Warnung

FBI: Handy-Ladestationen als Einfallstor für Schadsoftware

Auf Reisen erscheinen sie prak­tisch: Kosten­lose Handy-Lade­sta­tionen an Flug­häfen, in Bahn­höfen, in Zügen oder in Cafés. Doch das FBI warnt vor einem sorg­losen Anstöp­seln des Smart­phones.
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Auf Reisen hat man das eigene Handy-Lade­gerät zwar immer dabei - doch oft hapert es mit öffent­lich zugäng­lichen Steck­dosen, vor allem wenn man den ganzen Tag unter­wegs ist. Da kommen kosten­lose Handy-Lade­sta­tionen gerade recht. Oft gibt es sie an Flug­häfen, in Bahn­höfen, in Zügen oder in Cafés - meist mit mehreren USB-A- oder USB-C-Buchsen. Der Reisende muss also nur sein Lade­kabel ohne Netz­teil verwenden. Manchmal sind sogar schon Lade­kabel vorhanden.

Doch das FBI warnt davor, dass das gefähr­lich sein kann und man bei derar­tigen öffent­lichen Lade­sta­tionen nicht so unbe­sorgt das Handy anschließen sollte.

Die Warnung des FBI

Beispiel für eine öffentliche USB-Ladestation an einer Bushaltestelle in Paris Beispiel für eine öffentliche USB-Ladestation an einer Bushaltestelle in Paris
picture alliance / dpa
Vor wenigen Tagen warnte das FBI auf Twitter in einem Tweet: "Vermeiden Sie kosten­lose Lade­sta­tionen in Flug­häfen, Hotels oder Einkaufs­zen­tren. Krimi­nelle haben Wege gefunden, öffent­liche USB-Anschlüsse zu nutzen, um Malware und Über­wachungs­soft­ware auf Geräten einzu­führen. Nehmen Sie Ihr eigenes Lade­gerät und USB-Kabel mit und verwenden Sie statt­dessen eine Steck­dose."

Neu sind derar­tige Warnungen aller­dings nicht. Bereits 2016 warnte teltarif.de vor dem so genannten Video Jacking an öffent­lichen Lade­sta­tionen. Dabei wird über vorge­gau­kelte Lade­sta­tionen der Display­inhalt des Smart­phones an die Verbre­cher über­tragen. Diese können auf diesem Wege Sicher­heits­codes, Pass­wörter und Text­ein­gaben auslesen und mitver­folgen, was auf dem Smart­phone-Bild­schirm ange­zeigt wird.

Phänomen bereits 2011 beschrieben

Das Magazin tech­radar berichtet darüber, dass das Problem eigent­lich schon seit 2011 bekannt ist. Seiner­zeit hatte der Secu­rity-Experte Brian Krebs vor dem Phänomen "Juice Jacking" gewarnt.

Damals war auf der Konfe­renz DefCon vorge­führt worden, was mit unbe­dacht an einer Lade­sta­tion ange­schlos­senen Smart­phones gemacht werden kann. Mindes­tens 360 Teil­nehmer, darunter echte Sicher­heits­experten, hatten ihr Smart­phone ohne Nach­denken an die präpa­rierte Lade­sta­tion ange­schlossen.

Gene­rell könnte der "Betreiber" der Lade­sta­tion ein System in einen dieser Lade-Kioske einbauen, das, wenn jemand sein Telefon anschließt, alle Fotos und Daten herun­ter­saugen oder Malware auf das Gerät über­spielen kann. Bei einigen Konfe­renz­teil­neh­mern wech­selte das Smart­phone nach dem Einste­cken sofort in den USB-Daten­über­tra­gungs­modus statt nur zu laden, was von den Nutzern nicht bemerkt worden war.

Die einfache Alter­native

Auf der Konfe­renz im Jahr 2011 passierte natür­lich mit den ange­schlos­senen Geräten nichts Schlimmes, die Nutzer wurden anschlie­ßend nur gewarnt, in Zukunft vorsich­tiger zu sein.

Die einfache Alter­native zu öffent­lichen (Pseudo-)Lade­sta­tionen besteht darin, das Handy nur mit dem eigenen Netz­teil an einer echten Steck­dose zu laden, denn dort kann keine Daten­über­tra­gung statt­finden. Alter­nativ bieten viele öffent­liche Lade­sta­tionen auch induk­tives Laden an.

Viren, Trojaner und andere Schadsoft­ware gibt es mitt­ler­weile auch für Smart­phones. teltarif.de stellt mögliche Bedro­hungen für Handys vor und gibt Tipps, wie Sie sich davor schützen können.

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