Banking

Sparkassen und VR Banken: Aus für die SMS-TAN

Eigent­lich sollte die SMS-TAN längst abge­schaltet sein. Doch jetzt bekommen betrof­fene Kunden der Spar­kassen, Volks- und Raiff­eisen­banken eine letzte Frist­ver­län­gerung.
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Schon im Februar gab es Hinweise darauf, dass die Spar­kassen sowie die Volks- und Raiff­eisen­banken die SMS-TAN abschaffen wollen. Kunden sollen auf das Push-TAN-Verfahren umsteigen. Eigent­lich sollte die Umstel­lung im Sommer abge­schlossen werden. Jetzt berichtet das Handels­blatt über Verzö­gerungen. Unge­achtet dessen kommt das Aus für die SMS-TAN dem Bericht zufolge noch in diesem Jahr.

Bei den Volks­banken und Raiff­eisen­banken wurde der Abschalt­termin für das veral­tete TAN-Verfahren auf Ende September verschoben. Hinter­grund seien "gewisse Sonder­kon­stel­lationen", von denen einige Kunden betroffen seien. Neben bestimmten Firmen­kunden hätten auch Nutzer neuerer Huawei-Smart­phones derzeit nicht die Möglich­keit, auf die Push-TAN umzu­steigen, weil die erfor­der­liche Anwen­dung in der App Gallery nicht verfügbar sei, die Endge­räte aber auch keine Anbin­dung an Google-Dienste bieten. SMS-TAN wird eingestellt SMS-TAN wird eingestellt
Fotos: BVR/Sparkasse, Montage: teltarif.de
In diesem Monat nutzten dem Bericht zufolge noch rund 600.000 Kunden die SMS-TAN der Volks­banken und Raiff­eisen­banken. Viele dieser Nutzer seien aber de facto inaktiv. Ende vergan­genen Jahres wurden noch 1,7 Millionen Anwender gezählt. Mit VR Secure Go Plus testen die Genos­sen­schafts­banken derzeit ein neues App-basiertes Verfahren. Dieses funk­tio­niert mittels direkter Frei­gabe ohne zusätz­liche TAN-Eingabe. Der Dienst werde aktuell von rund 3,6 Millionen Kunden genutzt.

Spar­kassen: "Ende für SMS-TAN noch 2022"

Wie das Handels­blatt weiter berichtet, wollen sich auch die Spar­kassen noch in diesem Jahr endgültig vom SMS-TAN-Verfahren trennen. Dabei können die Kredit­insti­tute vor Ort jeweils selbst über den Abschalt­termin entscheiden. Derzeit werde der Dienst noch von weniger als 20 der bundes­weit rund 360 Spar­kassen ange­boten. Die Nutzer­zahl sank im Laufe des ersten Halb­jahres 2022 von 800.000 auf 200.000.

Wie die VR Banken setzen auch die Spar­kassen auf das App-basierte Push-TAN-Verfahren. Dazu kommt die Foto-TAN. Bei der Push-TAN werden zuvor über das Online­ban­king-Portal vorbe­rei­tete Über­wei­sungen nach biome­tri­scher Authen­tifi­zie­rung per App kontrol­liert und frei­gegeben. Bei der Foto-TAN wird mit dem Smart­phone oder einem spezi­ellen Lese­gerät ein im Online­ban­king-Portal erschei­nender Code einge­scannt. Wurde die Über­wei­sung mit dem Smart­phone vorbe­reitet, so entfällt dieser Schritt und die Banking-Apps tauschen die Daten unter­ein­ander aus.

Hinter­grund der Abschaf­fung der SMS-TAN ist eine poten­zielle Schwach­stelle. Theo­retisch lassen sich die Daten durch Dritte abfangen oder Unbe­rech­tigte erhalten nach einem Dieb­stahl des Geräts Zugang. Die höchste Sicher­heit bietet das Chip-TAN-Verfahren. Hierfür wird ein TAN-Gene­rator benö­tigt, und Kunden müssen manuell eine Kontroll­nummer oder einen Teil der Trans­akti­ons­daten eingeben.

In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie Aldi jetzt eine Filiale ohne Kassen testet.

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