Banking

Bericht: Sparkassen und Volksbanken schaffen SMS-TAN ab

Spar­kassen, Volks- und Raiff­eisen­banken verab­schieden sich im Sommer von SMS-Tan-Verfahren. Als Alter­native soll die Push-Tan dienen.
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Aus für die SMS-Tan Aus für die SMS-Tan
Fotos: BVR/Sparkasse, Montage: teltarif.de
Die Spar­kassen sowie die Volks­banken und Raiff­eisen­banken wollen sich vom SMS-TAN-Verfahren komplett verab­schieden. Das berichtet das Handels­blatt unter Beru­fung auf die IT-Dienst­leister der Spar­kassen, Finanz Infor­matik (FI), und Genos­sen­schafts­banken, Atruvia (vormals Fiducia GAD). Voraus­sicht­lich im Sommer werde der Dienst aus Kosten- und Sicher­heits­gründen einge­stellt. Immerhin noch knapp 2,4 Millionen Kunden sind dem Bericht zufolge von diesem Schritt betroffen.

Das Handels­blatt zitiert Andreas Schel­ling, Chef der Finanz Infor­matik: "Wir planen, das SMS-TAN-Verfahren Mitte des Jahres abzu­schalten. Die Kunden haben also noch etwa sechs Monate Zeit, auf andere Verfahren zu wech­seln." Als Alter­native steht schon seit geraumer Zeit das App-basierte Push-TAN-Verfahren zur Verfü­gung.

Einspar­poten­zial von mehreren Millionen Euro pro Jahr

Aus für die SMS-Tan Aus für die SMS-Tan
Fotos: BVR/Sparkasse, Montage: teltarif.de
Als einen wich­tigen Grund für die Einstel­lung des SMS-TAN-Verfah­rens werden die damit verbun­denen Kosten genannt. Der Versand über die Push-TAN sei für die Kredit­insti­tute güns­tiger. Zwar würden die Banken die SMS-Kontin­gente zu sehr güns­tigen Kondi­tionen einkaufen. Dennoch ergebe sich ein Einspar­poten­zial von mehreren Millionen Euro pro Jahr.

Als weiteren Vorteil nennt die Finanz Infor­matik die tiefe Inte­gra­tion der Push-TAN in Prozesse und Anwen­dungen. Kunden hätten so die Möglich­keit, einen Auftrag frei­zugeben, indem sie "einfach nur den Finger auflegen", wie FI-Chef Andreas Schel­ling betont. Das Bundesamt für Sicher­heit in der Infor­mati­ons­technik (BSI) rät auch Sicher­heits­gründen schon seit geraumer Zeit vom SMS-TAN-Verfahren ab. Kurz­mit­tei­lungen ließen sich abfangen, Mobil­tele­fone könnten gestohlen werden.

Nicht alle machen mit

Wie das Handels­blatt weiter berichtet, planen nicht alle Kredit­insti­tute, schon in den nächsten Monaten auf die SMS-TAN zu verzichten. So werde die Deut­sche Bank ihren Kunden den Service weiter anbieten. Die Nutzer sollen den Angaben zufolge selbst entscheiden, welches Legi­tima­tions­ver­fahren sie verwenden. Die Post­bank habe die SMS-TAN hingegen schon 2019 für Privat­kunden abge­schafft.

Die Commerz­bank bietet Bestands­kunden das SMS-TAN-Verfahren weiterhin an. Neukunden werden auf das Photo-TAN-Verfahren verwiesen. Am sichersten sei aber das Chip-TAN-Verfahren. Hierfür benö­tigen Kunden einen zusätz­lichen TAN-Gene­rator, was vor allem unter­wegs eher unprak­tisch ist, weil man das Gerät mögli­cher­weise nicht immer dabei hat.

In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, welcher App-Anbieter demnächst in den Mobile-Payment-Markt einsteigen will.

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