Themenspecial Discounter in der Telekommunikation Handy-Preisverfall

Samsung, Apple & Huawei - Smartphones im Preisverfall

Premium-Smart­phones sind teuer. Wer sich in Geduld übt, muss aber selten die UVP zahlen. Denn viele Smart­phone-Modelle von Samsung, Apple und Huawei fallen mit der Zeit teil­weise dras­tisch im Preis.
Von / Christian Bekker

Nur wenige Smart­phone-Modelle erweisen sich in ihrer Karriere als beson­ders Preis­stabil. Apples iPhones halten sich noch recht wacker und haben einen soliden Wieder­ver­kaufs­wert, insge­samt sind aber auch iPhone 7, iPhone 11 und Co. nicht vom Abwärts­trend gefeit.

Ein Beispiel aus dem Android-Lager ist Samsungs S-Klasse. Galaxy S20, S20+ und Galaxy S20 Ultra sind erst seit März auf dem Markt. Erst vor kurzem ließen sich beim Kauf des Galaxy S20 Ultra bis zu 230 Euro sparen - eine signi­fi­kante Abwei­chung gegen­über der unver­bind­li­chen Preis­vor­stel­lung des Herstel­lers. Wer gerne ein neues Smart­phone sein eigen nennen möchte, sich aber gleich­zeitig in Geduld übt, kann zeitnah zum Markt­start teil­weise schon richtig viel Geld sparen.

Wir haben uns den Preis­ver­fall verschie­dener Smart­phone-Modelle, darunter iPhones XR, iPhone 11 Pro Max, Galaxy S10+ und Huawei P30 Pro ange­schaut. Die Daten wurden uns freund­li­cher­weise vom Vergleichs­portal idealo zur Verfü­gung gestellt. Gut zu wissen: Bei den Berech­nungen fließen auch die Preise von Market­place-Händ­lern ein.

Samsung Galaxy S10+, Galaxy S20 und Co. im Preis­ver­fall

Das eingangs erwähnte Beispiel zeigt, dass Smart­phones der S-Klasse von Samsung nicht lange auf der Start­preis-Posi­tion verweilen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Samsung Galaxy S20, das erst seit März seinen Markt­start feierte. Der Preis­ver­gleich beginnt schon im Februar. Das liegt daran, dass das Galaxy S20 Mitte dieses Monats schon vorbe­stellt werden konnte. Der offi­zi­elle Start­preis für das Smart­phone in der Farbe "Cosmic Grey" mit 128 GB internem Spei­cher betrug 899 Euro. Schon im Februar gab es Händler, die die UVP mit einem Preis von 894 Euro unter­boten.

Im Monat der offi­zi­ellen Einfüh­rung wurde die UVP gnadenlos in den Boden getreten. Händler boten das Smart­phone zum Schock­preis von 745 Euro an - eine Diffe­renz von 154 Euro im Vergleich zur Preis­vor­stel­lung des Herstel­lers. Im vergan­genen Monat wurde der Preis noch­mals gedrückt. Das nied­rigste Angebot für das Galaxy S20 in besagter Konfi­gu­ra­tion glänzte mit einem Preis von 684 Euro - ein großer Unter­schied im Vergleich zum Preis zur offi­zi­ellen Markt­ein­füh­rung. Erst in diesem Monat konnte sich der Preis wieder erholen. Mit 739 Euro spre­chen wir hier aber immer noch von einem Unter­schied zur UVP von 160 Euro, keine zwei Monate nach der Markt­ein­füh­rung des Samsung Galaxy S20. Noch größere Sprünge ergeben sich beim Galaxy S20+ mit 128 GB in der Farbe "Cosmic Black". Preisentwicklung ausgewählter Samsung-Smartphones Preisentwicklung ausgewählter Samsung-Smartphones
Grafik: teltarif.de, Daten: idealo

Das Samsung Galaxy S10+ wurde im Februar 2019 vorge­stellt. Mit 128 GB internem Spei­cher kostet das Smart­phone, das zunächst in Deutsch­land nur mit 512 GB Spei­cher zu haben war, in der Farbe "Prism Black" 999 Euro. Im Vergleich zum Galaxy S20 war der Preis­ver­fall von Februar zu März nicht ganz so groß, bereits im April boten Händler das Modell aber deut­lich güns­tiger an. Bereits im Juni 2019 hatte sich die Preis­schraube noch­mals ein ganzes Stück weiter nach unten bewegt. So kostet das Galaxy S10+ statt der ursprüng­li­chen knapp 1000 Euro fast 300 Euro weniger. Im Juli rutschte der Preis dann unter die 700er-Marke. Derzeit liegt der güns­tigste durch­schnitt­liche Preis bei 631 Euro - ein Unter­schied von 368 Euro gegen­über der unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung.

Details zum Samsung Galaxy S20, Galaxy S20+ und Galaxy S10+ lesen Sie jeweils in einem ausführ­li­chen Test­be­richt.

Huawei im Preis­ver­fall

Huawei P30 (Pro/Lite) im Preis­ver­fall

Das Huawei P30 Pro in Schwarz mit 8 GB Arbeits­spei­cher und 128 GB internem Spei­cher kostete zum Markt­start im März vergan­genen Jahres 999 Euro. Bereits rund einen Monat später war schon ein deut­li­cher Verfall des Start­preises zu verzeichnen, was sich ab Mai 2019 noch­mals drama­ti­sierte. Es liegt nahe, zu glauben, dass der rapide Preis­sturz mit dem zu dieser Zeit verhängten US-Handels­em­bargo gegen den Smart­phone-Hersteller und Netz­werk­aus­rüster zusam­men­hängt, das P30 Pro gehört aber zu den Modellen, die weiterhin mit Google-Diensten betrieben werden dürfen. In Kürze wird sogar eine New Edition erwartet, in der das P30 Pro neu aufge­legt wird und den Google Play Store als wich­tige App-Schnitt­stelle verwenden darf. Preisentwicklung ausgewählter Huawei-Smartphones Preisentwicklung ausgewählter Huawei-Smartphones
Grafik: teltarif.de, Daten: idealo

Der Preis­ver­fall des Huawei P30 Pro war und ist dennoch nicht aufzu­halten. Den bishe­rigen Tief­punkt erreichte die UVP im März des laufenden Jahres mit einem von idealo ermit­telten durch­schnitt­li­chen Best­preis von 531 Euro - eine sehr große Diffe­renz von 468 Euro.

Der deut­liche Preis­ver­fall ist auch am kleinen Bruder, dem Huawei P30 nicht vorüber­ge­gangen. Die UVP für das Modell mit 6 GB Arbeits­spei­cher und 128 GB internem Spei­cher lag im März 2019 bei 799 Euro, der durch­schnitt­liche Best­preis lag im glei­chen Monat schon bei 698 Euro, im Juni wurde bereits die Unter-500-Euro-Marke geknackt. Im April und Mai 2020 wanderte der Preis für das Huawei P30 auf 390 Euro - ein rapider Verfall von 409 Euro gegen­über der unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung zum Markt­start.

Apple im Preis­ver­fall

Apple iPhone 7, iPhone 11 (Pro/Max) und Co. im Preis­ver­fall

Auch Apples iPhones sind nicht vor der Preis­re­duk­tion auf dem Markt sicher. Am Beispiel des iPhone 7, das im September 2016 vorge­stellt wurde, zeigt sich aber, dass die Sprünge deut­lich lang­samer verlaufen als es bei den vorge­stellten Android-Smart­phones von Samsung und Huawei der Fall ist. Zum Markt­start kostete das iPhone 7 mit 32 GB Spei­cher in Schwarz 759 Euro. Der durch­schnitt­liche Best­preis betrug ein Jahr später "immer noch" 552 Euro, erst im Mai 2018 rutschte der Preis unter die 500-Euro-Marke, im Januar 2019 unter die 400-Euro-Marke und im März 2020 unter die 300-Euro-Marke. Das Modell mit 4,7-Zoll-Display ist nach wie vor beliebt, was Neuauf­lagen wie das iPhone SE (2020) im glei­chen Format bestä­tigen. Preisentwicklung ausgewählter iPhone-Modelle Preisentwicklung ausgewählter iPhone-Modelle
Grafik: teltarif.de, Daten: idealo

Das iPhone XR schlug im September 2018 in der schwarzen Version mit 64 GB Spei­cher mit einer UVP in Höhe von 849 Euro zu Buche. Ein Jahr später war der Preis bereits auf 619 Euro gefallen. Wie beim iPhone 7 wird auch beim iPhone XR deut­lich, dass iPhones deut­lich länger brau­chen, um im Preis zu verfallen. Mitt­ler­weile schreiben wir Mai 2020 - idealo ermit­telte für das iPhone XR einen noch hohen durch­schnitt­li­chen Best­preis von 586 Euro.

Das iPhone 11 Pro Max mit 64 GB bezeichnet eines der aktu­ellen Apple-Modelle, die im September 2019 vorge­stellt worden sind. Zum Markt­start verlangte (und verlangt) der Hersteller 1249 Euro. Im März 2020 lag der durch­schnitt­liche Best­preis bereits 200 Euro unter der unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung, im April und Mai konnte sich dieser aber wieder erhöhen. Derzeit kostet das Ober­klasse-Modell der Kali­for­nier 1098 Euro - ein Unter­schied von 151 Euro gegen­über dem Start­preis bei Markt­ein­füh­rung.

Fazit zum Preis­ver­fall von Smart­phones

Kein Smart­phone ist vor dem Preis­ver­fall geschützt. Die Grafiken zeigen, dass es sich lohnen kann, zu warten. Wer nicht zwin­gend ein Smart­phone zu dessen Markt­start erwerben muss, kann in vielen Fällen wenige Monate nach der offi­zi­ellen Einfüh­rung einige hundert Euro sparen. Auch wenn Preise immer mal wieder leicht steigen können, so ist zu erwarten, dass mit stei­gendem Alter der Geräte-Genera­tionen der Preis weiter fallen wird.

Insge­samt sind Apples iPhones preis­sta­biler als die vorge­stellten Android-Smart­phones. Anhand zweier Modelle lässt sich auch der höhere Wieder­ver­kaufs­wert von iPhones verdeut­li­chen. Das iPhone 11 Pro wurde im September vergan­genen Jahres vorge­stellt, das Samsung Galaxy Note 10 (nicht in den Preis­ver­falls­gra­fiken vertreten) im August, beide also in einem ähnli­chen Zeit­raum.

Zum Start kostete das iPhone mit 64 GB Spei­cher in Grau 1149 Euro, das Samsung Galaxy Note 10 mit 256 GB Spei­cher in Schwarz 949 Euro. Schaut man sich auf einem Vergleichs­portal um, das Ankauf­por­tale listet, so wird dort das iPhone 11 Pro in opti­schem Zustand "Wie neu" und voll funk­ti­ons­fähig derzeit zu einem Preis von bis zu 840 Euro gehan­delt - eine Diffe­renz von 309 Euro gegen­über der UVP.

Das Galaxy Note 10 haben mit dem glei­chen Zustand und der eben­falls vollen Funk­ti­ons­fä­hig­keit bewertet. Hier wurde uns ein Preis von 448 Euro ange­zeigt - ein deut­lich größerer Unter­schied (501 Euro) gegen­über der UVP von 949 Euro für das Gerät.

Wenn Sie mehr über Rück­kauf­por­tale wissen möchten, können Sie Details in einem Ratgeber nach­lesen.

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