Display-Schutz

Turtle Glass: Samsung plant Alternative zum Gorilla Glass

Samsung will sein gehärtetes Glas offenbar Turtle Glass nennen und hat sich diesen Begriff nun schützen lassen. Turtle Glass soll eine Alternative zum Corning Gorilla Glass werden. Für Samsung wäre die Fertigung eines eigenen Sicherheitsglases ein wichtiger strategischer Schritt.
Von Rita Deutschbein

Turtle vs. Gorilla: Samsung plant Alternative zum Gorilla Glass Turtle vs. Gorilla: Samsung plant Alternative zum Gorilla Glass
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Samsung
Um die empfindlichen Glas­oberflächen von Smartphone- oder Tablet-Displays zu schützen, haben die Hersteller oft auf das sogenannte Gorilla Glass von Corning zurück­gegriffen. Doch nun könnte der Hersteller des speziell gehärteten Glases Konkurrenz von einem Unternehmen bekommen, das bislang als sehr guter Kunde von Corning galt. Samsung - genauer gesagt die Display-Sparte der Südkoreaner - hat bei der Marken- und Patentbehörde des Landes einen Antrag für den Schutz der Begriffe "Turtle" und "Turtle Glass" eingereicht (via SamMobile). Nun wird vermutet, dass Samsung an seinem eigenen Sicherheitsglas arbeiten könnte.

Turtle vs. Gorilla: Samsung plant Alternative zum Gorilla Glass Turtle vs. Gorilla: Samsung plant Alternative zum Gorilla Glass
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Samsung
Sollte Samsung mit dem Turtle Glass wirklich eine Alternative zum Gorilla Glass - das es mittlerweile in der vierten Generation gibt - produzieren wollen, würde dies vermutlich die Geschäfts­beziehungen zu Corning beenden, oder zumindest stark einschränken. Das südkoreanische Unternehmen könnte mit seinem eigenen Glas viel flexibler agieren. So gehen derzeit beispielsweise Berichte durchs Netz, nach denen Samsung unter dem Codenamen Project Valley an einem faltbaren Smartphone arbeiten soll - wir berichteten.

Für ein solches klappbares Display wird auch ein spezielles Glas benötigt, das die empfindliche Oberfläche schützt. Statt derartige Fertigungen bei Corning in Auftrag geben zu müssen, könnte Samsung mit seinem Turtle Glass stattdessen flexibel auf die eigenen Bedürfnisse reagieren. Und je weniger Unternehmen von außerhalb in einem Projekt involviert sind, desto mehr Chancen hat Samsung, künftige Geräte länger vor der Öffent­lich­keit zu verbergen.

Samsung ist bekannt für gute Displays

In aktuellen Smartphones und Tablets nutzt Samsung viele Bauteile, die aus der eigenen Produktion stammen. Der Hersteller fertigt nicht nur Prozessoren (Exynos) sowie Speicher­module, auch das Display der Geräte stammt nicht selten aus den eigenen Reihen. Gerade für die Bildschirme hat sich Samsung oft viel Lob eingeholt - so gehört das Display des Galaxy S6 laut DisplayMate zu den derzeit besten Smartphone-Screens.

Mit dem Turtle Glass würde Samsung ein weiteres wichtiges Bauteil für die Fertigung seiner Geräte in die eigene Hand nehmen. Der Name Turtle bedeutet übersetzt Schildkröte. Die Tiere sind für ihre Schild­kröten­panzer bekannt, die größten­teils aus Knochen­platten bestehen und sie durch ihre Härte vor Gefahren und Angreifern schützen sollen. Ein passender Name also, den sich Samsung für sein neues Schutzglas ausgedacht hat.

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