durchsucht

Razzia bei Zumwinkel und Ricke wegen Telekom-Affäre

Auch die Zentrale der Deutschen Post wurde durchsucht
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Im Zuge der Ermittlungen zur Bespitzelungsaffäre bei der Telekom sind in einer Razzia Wohnungen von Ex-Telekom-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel und dem früheren Telekom-Vorstandschef Kai-Uwe Ricke durchsucht worden. Das bestätigte der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Fred Apostel, heute der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Bonn. Auch in der Zentrale der Deutschen Post in Bonn, wo Zumwinkel früher als Vorstandschef tätig war, habe es eine Durchsuchung gegeben.

Die Razzien fanden nach Apostels Angaben am neuen Wohnsitz Zumwinkels, in einer Burg in Italien, sowie an Rickes Wohnsitz in der Schweiz statt. Außerdem habe es an einem weiteren Aufenthaltsort Rickes in Deutschland eine Durchsuchung gegeben. Die Aktion habe am Mittwoch stattgefunden. Das Material müsse noch ausgewertet werden.

Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit fast einem Jahr gegen Zumwinkel und Ricke wegen möglicher Verstöße gegen das Bundesdatenschutzgesetz und gegen das Fernmeldegeheimnis. Dabei geht es um die illegale Überprüfung von Telefonverbindungen von Aufsichtsräten und Journalisten.

Kein Kommentar vom Anwalt

Der Anwalt von Klaus Zumwinkel wollte sich nicht zu der Razzia gegen seinen Mandaten äußern. Er gebe dazu keinen Kommentar, hieß es aus dem Büro von Hanns Feigen. Feigen hatte Zumwinkel auch in dessen Steuerprozess verteidigt. Der langjährige Post-Chef war Ende Januar wegen Hinterziehung von knapp einer Million Euro Steuern vom Bochumer Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Anschließend hatte er sich nach Italien abgemeldet, wo er in einer alten Burg lebt.

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