Offiziell

Qwant: Alternative Suchmaschine gestartet

Die Suchmaschine Qwant startet nun offiziell auch in Deutschland. Der Anbieter verzichtet dabei auf die Speicherung personenbezogener Daten.
Von Daniel Rottinger

Qwant gibt offiziellen Vermarktungsstart für Deutschland bekannt Qwant gibt offiziellen Vermarktungsstart für Deutschland bekannt
Bild: Qwant
Im Rahmen des Tech Open Air 2016 feiert die französische Suchmaschine Qwant ihren offiziellen Deutschland­start. Wir gehen darauf ein, welche Features der Suchdienst mitbringt und wie es um den Datenschutz bestellt ist.

Datenschutz nach europäischen Vorgaben als Kernfunktion

Qwant gibt offiziellen Vermarktungsstart für Deutschland bekannt Qwant gibt offiziellen Vermarktungsstart für Deutschland bekannt
Bild: Qwant
Google ist in Deutschland mit einem Marktanteil von weit über 90 Prozent der klare Platzhirsch unter den Suchmaschinen. Während die Trefferliste bei dem Suchgiganten meist zufriedenstellende Resultat liefert, gibt es Vorbehalte gegen Googles Umgang mit personenbezogenen Daten. Der Suchdienst Qwant möchte die Google-Skeptiker ansprechen, indem der Anbieter weitgehend auf die Speicherung von Nutzerdaten verzichtet. Laut der Privatsphäre-Info von Qwant werden nur dann Daten erhoben, wenn sich der Nutzer für den Dienst anmeldet. Laut dem Anbieter würden dann allerdings auch keine Weitergabe an "dritte Parteien" stattfinden. Andernfalls verzichtet der Dienst nahezu vollständig auf die Speicherung von Nutzerinformationen. Allein die Browser-Einstellung (Sprache, Optionen für Trends, SafeSearch und Favicon aktivieren oder deaktivieren) würden für die Dauer der Browsersitzung gespeichert, wie der Anbieter erklärt.

Social, Musik-Suche und Werbeeinblendungen

Startet der Anwender eine Suche über Qwant wird ihm neben der herkömmlichen Trefferliste auch eine Auswahl an News und Tweets zu dem Suchbegriff angezeigt. Durch diese Aufteilung können Anwender alle drei Ergebnisrubriken auf einen Blick sehen, ohne zunächst auf den jeweiligen Bereich klicken zu müssen. Werbeeinblendungen sind uns bei der herkömmlichen Suche nicht aufgefallen. Wer allerdings nach einem Produkt sucht, bekommt oberhalb der Trefferleiste werbefinanzierte Shopping-Suchergebnissen angezeigt. Somit ist auch klar, aus welchen Quellen sich das Unternehmen finanziert.

Weiterhin können Anwender auf eine Musiksuche zugreifen, die sich derzeit jedoch noch im Beta-Stadium befindet. Für die Nutzung des Features führt der Anwender einen Klick auf Musik-Icon in der linken Sidebar aus. Nun kann der Lieblingsinterpret eingegeben werden und dem Nutzer wird eine Albenauswahl vorgeschlagen. Wahlweise können Interessenten die Songs per iTunes erwerben oder in ein Lied für 29 Sekunden reinhören. Die Musikwiedergabe läuft übrigens im Hinter­grund ab, weshalb Nutzer parallel auch andere Suchaufträge starten können.

Interessenten können die Suchmaschine über diesen Link abrufen. Laut dem Betreiber würde Qwant monatlich über 20 Millionen Nutzer mit seinem Angebot ansprechen. Ob sich nach dem offiziellen Vermarktungsstart von Qwant in Deutschland etwas Grundlegendes daran ändert, muss sich noch zeigen.

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