Drohnen im LTE-Netz

Qualcomm-Studie bescheinigt LTE als geeignet für Drohnensteuerung

Qualcomm hat in den vergangenen Monaten ein großes Projekt vollzogen, bei dem die Tauglichkeit des LTE-Netzes für die Drohnensteuerung untersucht wurde.
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Drohnen-Forschung bei Qualcomm Drohnen-Forschung bei Qualcomm
Foto: Qualcomm
Qualcomm hat komplexe Feldversuche mit über das kommerzielle LTE-Netz gesteuerten Drohnen durchgeführt. Die Erkenntnisse teilte das Unternehmen jüngst auf der hauseigenen Internetseite mit. Das Experiment beinhaltete etwa 1000 Testflüge von unbemannten Flugkörpern. Auf Basis dieser Testflüge erstellte der Chipsatzhersteller Datenblätter, die anschließend umfassend analysiert wurden. Dabei kam heraus, dass sich das LTE-Netz in seiner jetzigen Form gut für die Drohnensteuerung eignet. Außerdem schildert Qualcomm einen Vorteil im Vergleich zu am Boden operierenden 4G-Geräten.

Qualcomm lenkt Drohnen über das LTE-Netzwerk

Drohnen-Forschung bei Qualcomm Drohnen-Forschung bei Qualcomm
Foto: Qualcomm
In den letzten Monaten waren die Ingenieure Qualcomms mit Untersuchungen auf dem Gebiet UAS (Unmanned Aircraft Systems), zu Deutsch unbemannte Flugzeugsysteme, beschäftigt. Der Konzern verfügt mit dem UAS Flight Center in San Diego eine spezielle Abteilung für dieses Forschungsgebiet. Den Schwerpunkt der aktuellen Feldversuche setzte das kalifornische Unternehmen dabei auf die Steuerung der Flugkörper über das LTE-Netz. Es wurden zahlreiche Ergebnisse von geschätzten 1000 Testflügen festgehalten, unter anderem die Feldabdeckung, die Signalstärke, der Durchsatz, die Latenz und die Mobilität. Dabei kam ein kommerzielles 4G-Netzwerk zum Einsatz.

Drohnensteuerung über LTE: Positive Erkenntnisse

Qualcomm stimmen die Testergebnisse aus dem UAS Flight Center zuversichtlich, dass auch außerhalb des Zentrums unbemannte Flugobjekte in naher Zukunft über LTE navigiert werden können. Es wurde analysiert, dass das kommerzielle 4G-Netz den Drohnen selbst in einer Höhe von 400 Fuß (121,92 Meter) ein gutes Signal übermittelt. Die Flugkörper haben sogar einen Vorteil gegenüber den stationären LTE-Hardware wie Smartphones und Tablets. Sie müssen die Verbindung seltener als am Erdboden agierende 4G-Geräte übermitteln.

Noch Optimierungsarbeit nötig

Bevor die Drohnen aber im Alltag mit LTE funken, gibt es noch ein paar Hürden zu meistern. So will Qualcomm zunächst Interferenzen verringern, die in einer solchen Höhe öfters auftreten. Des Weiteren seien Optimierungen am Stromverbrauch und an der Software vonnöten. Mit einer besseren Programmierung würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass sich die Drohnen mit dem jeweils stärksten Mobilfunkmast vernetzen. Qualcomm teilt seine Erkenntnisse mit anderen Konzernen und der 3GPP, um das Projekt voranzutreiben.

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