3 GBit/s erzielt: 5G-Carrier-Aggregation erfolgreich
Der Chip- und Technologie-Lieferant Qualcomm hat gemeinsam mit Fujitsu die erste 5G-NR-NSA-Carrier-Aggregation Verbindung hinbekommen.
Foto: Picture Alliance / dpa
Der Chip- und Technologielieferant Qualcomm (USA) hat gemeinsam mit dem Unternehmen Fujitsu (Japan) erstmalig eine Carrier-Aggregation-Verbindung bei 5G erfolgreich demonstriert. Dazu wurde eine 5G-NR-(New Radio)-Datenverbindung als "Multi-Gigabit-Verbindung" unter Verwendung von zwei aneinander "geklebten" 5G-Sub-6-GHz-Trägern erfolgreich hergestellt.
3 GBit/s mit Band n78 und n79
Der Chip- und Technologie-Lieferant Qualcomm hat gemeinsam mit Fujitsu die erste 5G-NR-NSA-Carrier-Aggregation Verbindung hinbekommen.
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Für diese Verbindung wurde eine nicht eigenständige Architektur (5G-NSA) verwendet, bei der nicht zusammenhängende Frequenzen auf den Bändern 3,5 GHz (n78) und 4,9 GHz (n79 - in Europa nicht verfügbar) aggregiert ("zusammengeklebt") wurden.
Das Band n79 (4,9 GHz) ist in Japan bereits nutzbar, die erzielten Bandbreiten wurden dort mit 2 Trägern a 100 MHz pro Träger realisiert. Dazu kam 4-Layer mit 256-QAM in einem TDD-Verhältnis von 8:2 (Download zu Upload) und mit Unterträgern (sub-carrier) in einem Abstand von 30 kHz zum Einsatz.
Die beteiligten Unternehmen erreichten das durch den Einsatz einer Fujitsu 5G New Radio (NR) Basisstation und eines speziellen im regulären Handel nicht erhältlichen 5G-Smartphone-Formfaktor-Testgeräts, das von einem Qualcomm Snapdragon X55 5G Modem-RF-System angetrieben wird. Über diese Verbindung konnte eine Download-Geschwindigkeit von mehr als 3 GBit/s erreicht werden.
Snapdragon X55 hat noch Luft
Das verwendete Snapdragon X55 5G Funk-Modem-System hat noch Luft. Nach Angaben des Herstellers kann es Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 5 GBit/s erreichen, in dem 200 MHz Bandbreite zwischen verschiedenen 5G-Bändern unterhalb von 6 Hz kombiniert werden.
Die Carrier-Aggregation, die weltweit schon sehr erfolgreich für LTE/4G-Verbindungen verwendet wird, erlaubt es höhere Geschwindigkeiten und Datenübertragungsraten und damit mehr Kapazität dadurch zu erzielen, indem verschiedene Frequenzen kombiniert werden.
Beteiligte Unternehmen sind stolz
"Dieser Meilenstein zusammen mit Fujitsu erlaubt uns, das Potenzial von 5G für nahtlose und überall verfügbare Konnektivität zu erreichen", freut sich Durga Malladi, Senior Vice President and Geschäftsführer 4G/5G bei Qualcomm. "Wir sind stolz, mit Fujitsu zusammenarbeiten zu können, um die Vorteile von Carrier Aggregation für die Kunden aufzeigen zu können."
Dem pflichtet sein Kollege Masaki Taniguchi, SVP der mobilen System- und Geschäftskunden-Einheit bei Fujitsu bei: "Das ist ein schönes Beispiel einer auf längere Zeit ausgelegten Zusammenarbeit bei der Entwicklung von 5G. Wir finden es spannend, dass die Carrier Aggregation so große Vorteile für Netzbetreiber und Kunden bringt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Qualcomm."
Je mehr Netzbetreiber 5G Carrier Aggregation einführen werden, desto mehr könnten sie sich auf die 5G Funkmodem-Systeme der "Snapdragon"-Familie und die Netzinfrastruktur von Fujitsu verlassen, um stärkere und bessere Netze bauen zu können, sind sich die Unternehmen sicher.
Höhere Datenrate auch bei schwachen Signalen?
Besonders interessant: Carrier Aggregation soll auch bei schwachen Funksignalen die Nutzererfahrung (höhere Geschwindigkeiten) verbessern können, versprechen die beteiligten Unternehmen.
Geräte für Endnutzer mit dem Snapdragon X55 5G Funk-Modem werden noch im Laufe dieses Jahres erwartet.
Während Qualcomm als Technologieunternehmen und Hersteller leistungsfähiger 5G-Chipsätze in Fachkreise längst bekannt ist, konzentriert sich das Unternehmen Fujitsu in punkto Mobilfunk in der letzten Zeit eher auf den japanischen/asiatischen Markt. Einige kennen es - Fujitsu ist ein japanisches Unternehmen der ICT-Branche und beschäftigt rund 132 000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern.