NavGear MDV-2970 im Test: Dashcam mit Handy-Verbindung
Wenn es zu einem Autounfall kommt, ist es vorteilhaft, Beweismaterial in der Hand zu haben. Mit einer Dashcam lassen sich die Momente vor, während und nach dem Zusammenstoß rekonstruieren. Wir haben uns die NavGear MDV-2970 genauer angesehen, hierbei handelt es sich um ein Modell, welches sich mit dem Smartphone koppeln lässt. Das Mobilgerät hält dann via App als Sucher her, ermöglicht die Verwaltung der Aufnahmen und spielt die Videos inklusive Geschwindigkeits- und Standort-Einblendung ab. In unserem Alltagstest erfahren Sie, ob sich die Anschaffung lohnt.
Kurzbeschreibung: das ist die NavGear MDV-2970
Die NavGear MDV-2970 von vorne
Andre Reinhardt
Der Versandhändler Pearl ist bekannt für seine zahlreichen Importe, so ist auch die von uns getestete Dashcam ein chinesisches Produkt. Mit einem Weitwinkel von 155 Grad fängt die Kamera großflächig die Umgebung ein. Ein CMOS-Sensor mit 2 Megapixeln ist für die Aufnahme der Full-HD-Clips – oder auch Fotos – zuständig. Die Konnektivität ist umfangreich, so gibt es Micro-USB, GPS und WLAN, aber auch Bluetooth. Ein Beschleunigungssensor registriert Unfälle und versieht in diesem Fall die Aufnahmen mit einem Schreibschutz.
Der Ein-/Ausschalter der Dashcam
Andre Reinhardt
Ein Kfz-Ladegerät mit zwei USB-Buchsen wird mitgeliefert, wenngleich die MDV-2970 nur einen Port belegt. Die Kamera selbst wird in eine via Klebepad an der Windschutzscheibe montierbare Halterung geschoben. Durch ein Kugelkopfgelenk lässt sich der Aufnahmewinkel manuell festlegen. Falls die Stromzufuhr unterbrochen wird, protokolliert die Dashcam dank integriertem Akku das Geschehen rund 20 Minuten weiter. Nett ist der mitgeliefert Bluetooth-Fernauslöser. Das Produkt ist derzeit für 100,35 Euro bei Pearl erhältlich.
Einrichtung der NavGear MDV-2970
Die Verpackung hat Pearl ansehnlich und praktikabel umsetzt, vorne ist die Kamera an sich mit den wichtigsten Spezifikationen und hinten das komplette Datenblatt zu sehen. Nach dem Öffnen findet der Käufer die Dashcam samt Zubehör ordentlich sortiert in eigenen Schaumstoff-Fächern wieder. Auch das Gerät an sich macht einen guten ersten Eindruck. Die Verarbeitung des Gehäuses ist angemessen, das Design minimalistisch und zweckdienlich. Hinten gibt es zwei Status-LEDs und den microSD-Kartenschacht, an der rechten Seite die Power-Taste, welche das einzige Bedienelement darstellt. Vorbildlich ist die komplett deutsche Bedienungsanleitung.
Die Smartphone-App Xplorecam
Andre Reinhardt
Die positive Kontaktaufnahme wich diversen Frustmomenten. Zwar ließ sich die MDV-2970 wie beschrieben problemlos via WLAN mit dem Smartphone verbinden, nachdem die App Xplorecam aus Google Play heruntergeladen wurde, verweigerte die Software aber die Zusammenarbeit. Zahlreiche Abstürze des Programms später kam schließlich eine Verbindung zustande. Allerdings brach diese auch unverhofft des Öfteren ab. Vor allem beim Herunterladen der im späteren Testverlauf aufgenommenen Clips gab es Verbindungsprobleme. Immerhin funktionierte die Live-Bildansicht reibungslos, wodurch sich das Smartphone als Sucher nutzen ließ.
Die NavGear MDV-2970 im Alltagseinsatz
Vorzeigbare Videoqualität
Andre Reinhardt
Während die Software also Optimierungsbedarf hat, verrichtet die Dashcam zuverlässig ihre Arbeit. Ob automatisch bei Fahrtbeginn oder zur Überwachung auf dem Parkplatz manuell, die Videos wurden wie gewünscht aufgenommen. Beim anschließenden betrachten der Bewegtbilder auf dem Handy sieht man viele Informationen, die bei einem Unfall nützlich sein können. So werden Datum, Uhrzeit und Geschwindigkeit im Video eingeblendet und unter dem Clip verfolgt Google Maps die Route. Leider konnten wir aber nur Standort und Routenverlauf und keine Straßen oder Umgebungsdetails betrachten.
Die NavGear MDV-2970 teilt die Aufnahmen in Abschnitten von drei Minuten auf. So erhält man kein zusammenhängendes Video, durch das man sich quälen muss, um den gewünschten Zeitpunkt ausfindig zu machen. Die Filme an sich haben eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde. Dabei geht die Bildqualität hinsichtlich Schärfe, Details, Farbgenauigkeit und Helligkeit durchaus in Ordnung. Komprimierungsartefakte sind aber stets erkennbar. Kaum brauchbar ist hingegen der Ton. Eine Audioqualität von 64 kBit/s Bitrate bei 8 kHz durch einen Mono-Lautsprecher ist ernüchternd.
Fazit zur NavGear MDV-2970
Status-LEDs und Lautsprecher
Andre Reinhardt
Wer 100 Euro für eine Dashcam ausgibt, erwartet auch eine adäquate Qualität. Diese kann das Produkt nur bedingt liefern. Während die Videoqualität durchaus genügt und die Aufnahmefunktionen zuverlässig funktionieren, mangelt es an ausgereifter Software und brauchbarer Tonqualität. Immerhin ist das Sichtfeld mit 155 Grad angenehm groß, wodurch die MDV-2970 viele Details der Umgebung einfängt. Pearl konzentriert sich mittlerweile verstärkt auf Dashcams mit eingebautem Display, besseren Kameras und ohne Smartphone-Anbindung.
Eine solche Lösung oder ein Konkurrenzprodukt wären eine Alternative, falls Sie nicht bereit sind, die zuvor genannten Makel in Kauf zu nehmen.