Nokia setzt Ovi vor die Tür
Nokia-CEO Stephen Elop
Bild: Nokia
Fast vier Jahre nach der Vorstellung der Dienste-Plattform schafft
der finnische Handy-Hersteller Nokia den nur mäßig erfolgreichen
Markennamen Ovi für seine mobilen Dienste ab. Die Software- und Multimedia-Plattform werde
künftig unter dem Namen Nokia geführt, kündigte der Handy-Weltmarktführer heute in einem
Blogeintrag
[Link entfernt]
an. Die Umetikettierung solle bis Ende 2012 abgeschlossen werden, alle Dienste für Handy und
Smartphone würden fortgeführt.
Nokia hatte noch unter dem damaligen CEO Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo die Plattform mit dem Namen Ovi (Finnisch für "Tür") im August 2007 angekündigt und 2008 gestartet, um vor allem mit dem erfolgreichen iTunes AppStore iTunes von Apple zu konkurrieren. Neben einem Angebot an Smarthone-Apps bietet es auch Musik und Spiele. Allerdings war dem Ovi Store bislang deutlich weniger Erfolg beschieden als der Plattform von Apple oder dem Android Market für Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android. Kallasvuo ist inzwischen an der Spitze des Unternehmens abgelöst worden. Unter der Marke Ovi lief bisher auch das breite Karten-Angebot für Nokias Navigationsdienste.
Schrittweise Umbenennung der Dienste von Ovi zu Nokia ab Juli
Nokia-CEO Stephen Elop
Bild: Nokia
Nokia war mit seinem Betriebssystem Symbian
jahrelang Marktführer im schnell wachsenden Smartphone-Markt gewesen. Zuletzt allerdings
überholte Android Symbian. Der neue Konzernchef Stephen Elop schloss
deswegen eine enge Allianz mit seinem früheren Arbeitgeber Microsoft.
Nokias Smartphones sollen künftig vor allem mit
Microsofts Betriebssystem Windows Phone 7
laufen. Die Verantwortung für das Betriebssystem Symbian und entsprechende Dienste legt Nokia
in die Hände des Managementberatungs- und Technologiedienstleistungs-Unternehmens Accenture
(wir berichteten), außerdem baut der Handy-Hersteller auf die
Entwickler-Community.
Die schrittweise Umbenennung der Dienste von Ovi zu Nokia werde im Juli beginnen, kündigte Nokia-Marketingchefin Jerri DeVard an. Die Marke Nokia sei weltweit bekannt und beliebt, schrieb sie zur Begründung. Zudem seien die Nutzungserlebnisse jetzt eng verknüpft mit den Geräten, es gebe da keine Differenzierung mehr. Auch konnten wohl die Handy- und Smartphone-Nutzer in anderen Teilen der Welt nicht so viel mit dem finnischen Wort für "Tür" anfangen.
Nokia verzeichnet nach eigenen Angaben im vergangenen April rund fünf Millionen Downloads im Ovi Store, bei knapp 55 Prozent der heruntergeladenen Apps handle es sich um Gratis-Apps. Gerade die aktuellen Symbian^3-Smartphones wie das Nokia N8 oder das Nokia C7 seien Treiber des Momentums des Ovi Stores. Den Großteil aller Downloads machten Apps (55 Prozent) und Games (27 Prozent) aus.