vor Gericht

Neue Patentklage von Nokia zielt gegen iPhone und iPad

Harter Konkurrenzkampf geht immer öfter vor das Gericht
Von dpa / Björn Brodersen

Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia überzieht den erfolgreichen Rivalen Apple mit Patentklagen. Bei ihrem neuen Vorstoß haben die Finnen neben Apples iPhone-Handy auch den neuen Tablet-Computer iPad im Visier. Apple konnte unterdessen den Anteil am lukrativen Markt der computerähnlichen Smartphones deutlich ausbauen, während Nokia nicht von der Stelle kommt.

In der am Freitag in den USA eingereichten Patentklage wirft Nokia dem amerikanischen Konzern vor, mit der verwendeten Technik beim iPhone und iPad fünf Patente zu verletzen. Es geht dabei um Technologie zur Übertragung von Sprache und Daten, den Einsatz von Ortsinformationen sowie die Antennentechnik.

In ihrem harten Konkurrenzkampf spielen die Markt-Schwergewichte immer häufiger die Patent-Karte aus. Nokia hatte Apple bereits im vergangenen Herbst die Verletzung von zehn Patenten beim iPhone vorgeworfen. Apple konterte mit einer eigenen Klage. Der iPhone-Hersteller selbst geht auch gegen den Wettbewerber HTC vor, der unter anderem Handys für Google baut.

Druck auf Nokia nimmt zu

Neue Marktdaten belegen, dass der Druck der Rivalen auf Nokia zunimmt. Im ersten Quartal steckte der Anteil von Nokia am Markt für Smartphones bei 39,3 Prozent fest - exakt soviel wie ein Jahr zuvor. Apple baute den Marktanteil in dieser Zeit dagegen von 3,8 auf 8,8 Prozent aus. Der Blackberry-Anbieter Research in Motion rückte von 7,3 auf 10,6 Prozent vor. Nokia hat damit zwar immer noch einen deutlichen Vorsprung, vor einigen Jahren noch hielten die Finnen aber zwei Drittel des Smartphone-Marktes.

Die Smartphones - eigentlich ein Mini-Computer, mit dem man auch telefonieren kann - gelten als die Zukunft im Mobilfunkmarkt. Im ersten Quartal schoss ihr Absatz um 56,7 Prozent auf 54,7 Millionen Geräte hoch. Damit war zuletzt fast jedes fünfte verkaufte Handy ein Smartphone (18,8 Prozent). Vor einem Jahr lag der Marktanteil erst bei 14,4 Prozent.

Apple macht neue Wettbewerbsfront auf

Apple macht Ende des Monats eine neue Wettbewerbs-Front auf, wenn das iPad in neun weiteren Ländern auf den Markt kommt, darunter auch in Deutschland. Die Geräte kosten hierzulande mehr als in den USA. Das kleinste Modell, das iPad WiFi mit 16 GB Hauptspeicher, ist für 514 Euro zu haben. In den USA kostet das selbe Modell 499 Dollar (392 Euro, ohne Mehrwertsteuer). In Deutschland steckt allerdings auch noch eine Urheberrechtsabgabe in Höhe von rund 15 Euro in dem Verkaufspreis.

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