Abkommen: Schnelleres & besseres Handy-Netz für Münster
Münster am Markt. Ein Dachstandort der DFMG, vermittelt durch die Stadtwerke.
Foto: DFMG / Telekom
Damit der Mobilfunk-Netzausbau schneller voran geht, haben die Stadtwerke Münster (Nordrhein-Westfalen) und die Deutsche Funkturm (DMFG) eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Dadurch soll die Mobilfunkinfrastruktur im Stadtgebiet von Münster schneller besser werden können. Die Stadtwerke stellen der DFMG ihre Standorte oder Grundstücke ("Liegenschaften") sowie die bereits vorhandene städtische Infrastruktur wie Laternenmasten oder digitale Bushaltestellenschilder als potenzielle Standorte für den Netzausbau zur Verfügung.
Sebastian Jurczyk, der Geschäftsführer Stadtwerke Münster, hat richtig erkannt, dass "schnelles Internet über Mobilfunk unterwegs und über unser Glasfaser-Netz zuhause" wichtig ist. "Kooperationen werden zur DNA der Stadtwerke gehören, um Münster voranzubringen."
Bruno Jacobfeuerborn langjähriger CTO und Geschäftsführer Deutsche Funkturm freut sich, "durch die Kooperation mit den Stadtwerken den Aufbau einer zukunftssicheren Mobilfunkversorgung in Münster schneller" hin zu bekommen. "Durch die Nutzung städtischer Infrastrukturen können wir insbesondere die Telekom, aber auch andere Anbieter [wie Vodafone, Telefónica oder United Internet] dabei unterstützen, gezielt an den Orten für guten Empfang zu sorgen, an denen der Bedarf am größten ist. Gemeinsam schaffen wir die Basis für den 5G-Ausbau.“
Wartezeit 2 Jahre?
Münster am Markt. Ein Dachstandort der DFMG, vermittelt durch die Stadtwerke.
Foto: DFMG / Telekom
Aktuell dauert es in Deutschland rund zwei Jahre, bis ein neuer Mobilfunkmast in Betrieb gehen kann. Ein Teil dieser Zeit entfällt auf die Suche nach einem geeigneten Standort. In Münster soll das nun anders werden, da die Stadtwerke ihre Liegenschaften inklusive genauer Geodaten für den Ausbau zur Verfügung stellen. Dadurch kann die Deutsche Funkturm noch viel schneller passende Flächen für Dachstandorte oder freistehende Masten finden.
Wozu Laternenmaste und Bushaltestellenschilder?
Außerdem kann die DFMG die Infrastrukturen der Münsteraner Stadtwerke wie Laternenmasten oder digitale Bushalteanzeigen für kleine Funkzellen, sogenannte Small Cells, nutzen. Diese kleinen Funkzellen haben die Größe eines Joghurt-Bechers steigern die Kapazitäten für 5G und sorgen vor allem an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen für guten Empfang.
Bereits im April 2018 installierte die Deutsche Funkturm anlässlich des Katholikentags knapp 30 Small-Cells an Häuserfassaden, die seither für eine zuverlässige Mobilfunkversorgung in der Münsteraner Innenstadt sorgen.
Wer ist die DFMG?
Nicht jedem Mobilfunkkunden ist die Deutsche Funkturm (DMFG) ein Begriff: Das ist die Senderstandortstocher der Telekom, welche das das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom aufbaut. Die DFMG bietet ihre Masten aber auch anderen Mobilfunkanbietern zur Mitnutzug an. In Branchenkreisen wird von Konkurrenten aber mitunter geklagt, dass die Standorte der DFMG "sehr teuer" seien.
Die DFMG hat 800 Mitarbeiter, die Infrastrukturen für die deutschen Mobilfunkanbieter, Rundfunksender, Betreiber von Richtfunkstrecken sowie für die Funknetze von Behörden und anderen Institutionen sicher. Das Unternehmen ist ein Teil der Deutschen Telekom Gruppe und betreibt mehr als 31.200 Funkstandorten.
Was machen die Stadtwerke Münster?
Die Stadtwerke Münster hat etwa 1.100 Mitarbeiter und beliefert ihre Kunden mit Strom, Erdgas, Fernwärme sowie Trinkwasser, baut aber auch die digitale Glasfaser-Infrastruktur in Münster aus und bietet eigene Breitband-Internetanschlüsse an. Außerdem sind die Stadtwerke für den Busverkehr in Münster verantwortlich. Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energie sind ein wichtiges Ziel des Unternehmens.