DAB+: Bayerische Privatradios bis 2030 in den Netzen des BR
Radio Charivari ist einer der Profiteure der Vereinbarung zwischen BR und BLM beim Digitalradio DAB+
Foto: Radio Charivari
Bis 2030 können bayerische, lokale Privatradios in ihren Sendegebieten flächendeckend und zum Teil weit darüber hinaus ihre Programme über das terrestrische Digitalradio DAB+ ausstrahlen. Eine zwischen dem Bayerischen Rundfunk (BR) und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) seit Januar 2017 bestehende Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung der Sendeanlagen (Infrastruktur-Sharing) in den DAB+-Netzen wurde im Februar 2022 bis Ende 2030 verlängert, wie die ARD-Anstalt erst jetzt mitteilt.
Ziel der Vereinbarung ist es, Planungssicherheit zu schaffen, die DAB+-Entwicklung in Bayern zu fördern und die Weichen für die Zukunft von Digitalradio zu stellen.
Dabei profitieren Hörer mit DAB+ Radios von der deutlich gewachsenen Programmvielfalt öffentlich-rechtlicher und privater Angebote.
Seit 2021 sind sämtliche privaten Programme im Freistaat über DAB+ zu empfangen. Damit bildet Bayern als erstes Flächenland sein UKW-Programmangebot vollständig auf DAB+ ab. Zusätzlich sind über DAB+ viele neue Digitalprogramme zu hören, die bisher nicht auf UKW angeboten werden konnten.
Sechs weitere Sendestandorte
Radio Charivari ist einer der Profiteure der Vereinbarung zwischen BR und BLM beim Digitalradio DAB+
Foto: Radio Charivari
Der Bayerische Rundfunk plant das DAB+-Sendernetz in der zweiten Jahreshälfte 2022 mit bis zu sechs neuen Standorten noch weiter auszubauen. Damit soll es von aktuell 77 auf 83 Standorte bis Jahresende wachsen. Über das DAB+-Sendernetz werden die zehn BR-Hörfunk- und Regionalprogramme sowie private Angebote ausgestrahlt. Basis für diese gemeinsame Nutzung ist die besagte Kooperationsvereinbarung zwischen dem BR und der BLM.
Bis zum Jahresende ist der Aufbau neuer DAB+-Sendeanlagen im landesweiten Kanal 11D sowie im jeweiligen Regionalkanal in folgenden Regierungsbezirken und Orten geplant:
In Unterfranken die Standorte Neustadt am Main und Schweinfurt-Schonungen, in der Oberpfalz Fuchsmühl, in Oberbayern Inntal Ebbs (Standort in Tirol), in Oberfranken Pegnitz und in Mittelfranken Hersbruck.
Der BR betreibt für die DAB+-Verbreitung in Bayern sechs verschiedene Regionalnetze sowie ein landesweites Sendernetz, aktuell mit 77 Senderstandorten. Bereits jetzt können über dieses Netz 95 Prozent der Einwohner Bayerns DAB+ innerhalb von Gebäuden (indoor) empfangen. Mobil, im Auto sowie im Außenbereich (outdoor) sind 98,7 Prozent der Einwohner versorgt. Auf bayerischen Autobahnen besteht Vollversorgung. Durch den geplanten Ausbau verbessert sich die Empfangbarkeit von DAB+ laut BR kontinuierlich weiter.
Mit Brillux Radio ist ein weiteres bundesweites Programm digital über DAB+ gestartet.