Netzausbau

1&1: Neue Kooperation für den 5G-Netzausbau

1&1 Versatel arbeitet mit dem BUGLAS für den 5G-Netz­ausbau zusammen. Möglichst viele Basis­sta­tionen sollen per Glas­faser ange­bunden werden.
Von

1&1 will vom Service-Provider zum Mobil­funk-Netz­betreiber aufsteigen. 2019 hatte das Unter­nehmen durch die Erstei­gerung von Frequenzen die Voraus­set­zungen geschaffen. Vor wenigen Wochen hat der Konzern erste Einblicke in seine Netz­pla­nungen gewährt. Mit Vantage Towers wurde eine Koope­ration geschlossen, die dem neuen Netz Anten­nen­stand­orte sichert. Mit Masten, die die Antennen des 1&1-Netzes tragen, ist es aber nicht getan. Die Basis­sta­tionen müssen ange­bunden werden. Dazu hat die 1&1 Versatel GmbH jetzt einen Rahmen­ver­trag mit dem Bundes­ver­band Glas­faser­anschluss e.V. (BUGLAS) abge­schlossen. Geplant ist, die 5G-Mobil­funk­masten von 1&1 über Glas­faser­lei­tungen der vor Ort ansäs­sigen Tele­kom­muni­kati­ons­firmen ins Netz einzu­binden.

5G ermög­licht neben höheren Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten auch kürzere Latenz­zeiten als bishe­rige Mobil­funk­stan­dards. Beson­ders hohe Band­breiten sind im Frequenz­bereich um 3600 MHz möglich, wo die Netz­betreiber viel Spek­trum zur Verfü­gung haben. Hier sind die physi­kali­schen Ausbrei­tungs­bedin­gungen aller­dings vergleichs­weise schlecht, sodass eine höhere Anzahl an Basis­sta­tionen benö­tigt wird.

5G-Masten über Glas­faser anbinden

Kooperation für 5G-Netzausbau Kooperation für 5G-Netzausbau
Bild: 1&1, Logo: BUGLAS, Montage: teltarif.de
Die Anbin­dung der Sende­masten über Glas­faser kann zudem für beson­ders nied­rige Latenzen sorgen. Hier kommen kommu­nale und regio­nale Netz­betreiber ins Spiel, die 1&1 ihre Dienste zur Anbin­dung der Mobil­funk­masten anbieten können. "Aufgrund der Viel­zahl der lokalen, kommu­nalen und regio­nalen Netz­betreiber in Deutsch­land sind stan­dar­disierte Rahmen­ver­träge für beide Seiten die opti­male Lösung, um den Aufwand für das Zustan­dekommen von Koope­rationen zu senken", so 1&1 und BUGLAS in einer gemein­samen Pres­seer­klä­rung.

Die mehr als 70 im BUGLAS zusam­men­geschlos­senen Netz­betreiber können den Rahmen­ver­trag mit 1&1 Versatel ab sofort bei der Geschäfts­stelle des Verbands anfragen. Nach Rück­sprache sollen die glei­chen Kondi­tionen auch für Nicht-BUGLAS Mitglieder ange­boten werden.

Lücken­loser Glas­faser­ausbau nur im Schul­ter­schluss aller Akteure

Dr. Sören Trebst, Vorsit­zender der Geschäfts­füh­rung von 1&1 Versatel, erklärte zur neuen Koope­ration: "Die Erschlie­ßung von 5G-Stand­orten mit Glas­faser ist die zwin­gende Voraus­set­zung, um die Poten­ziale der neuen Mobil­funk­tech­nologie zu heben. Der lücken­lose Glas­faser­ausbau lässt sich jedoch nur im Schul­ter­schluss aller Akteure im Tele­kom­muni­kati­ons­markt errei­chen."

BUGLAS-Geschäfts­führer Wolf­gang Heer ergänzt: "Für einen schnellen und nach­hal­tigen Roll-out der 5G-Mobil­funk-Infra­struktur ohne Überbau bestehender Glas­faser­infra­struk­turen spielen frei­wil­lige und markt­ver­han­delte Koope­rationen zwischen den Mobil­funk­netz­betrei­bern und den BUGLAS-Unter­nehmen eine elemen­tare Rolle. Wir freuen uns darüber, dass wir nun mit 1&1 Versatel den ersten Rahmen­ver­trag für die Anbin­dung von 5G-Masten abschließen konnten und arbeiten an weiteren Rahmen­ver­trägen, um dem Markt eine Art Open Access Toolbox zur Verfü­gung zu stellen."

Wie bereits berichtet, plant 1&1, seine Bestands­kunden künftig ins eigene Mobil­funk­netz zu migrieren.

Mehr zum Thema 5G