1&1 verkauft ab sofort Glasfaser-Anschlüsse im Telekom-Netz
1&1 kann ab sofort Glasfaser-Anschlüsse im Netz der Deutschen Telekom vermarkten. Schon im vergangenen Jahr habe sich die Telekom mit 1&1 Versatel kommerziell geeinigt. Jetzt wurde der erste Produktvertrag unterzeichnet. Dieser ist nach Telekom-Angaben Voraussetzung dafür, dass 1&1 eigene FTTH-Anschlüsse vermarkten kann, die im Telekom-Netz realisiert werden.
Kooperation bei Glasfaser-Anschlüssen
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Basis für die Kooperation zwischen den beiden Telekommunikationskonzernen bilden die regionalen Breitbandnetze der Telekom. Diese sind an "hunderten" Übergabestellen mit dem Transportnetz der 1&1 Versatel verbunden, wie die Telekom mitteilte. Bis 2024 will die Telekom nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Haushalte mit FTTH-Anschlüssen versorgen.
Telekom: "Deutliches Signal an den Markt"
"Dieser Vertrag ist erneut ein deutliches Signal an den Markt. Wir einigen uns ohne Regulierung und schaffen faire Bedingungen. Wir stehen für den freien Zugang zu unseren Netzen. Und wir erwarten, dass andere Unternehmen sich zu diesem Prinzip des Open Access ebenso bekennen wie die Telekom", sagt Kerstin Baumgart, bei der Telekom verantwortlich für das Wholesale-Geschäft.
Bundesweite Kooperationen seien eine tragende Säule der Telekom-Strategie. Kerstin Baumgart: "Von dieser Partnerschaft profitieren alle Seiten: Wir lasten unser Netz stärker aus, unser Vermarktungspartner bekommt eine höhere Reichweite und die Kunden haben die Anbietervielfalt." Dr. Sören Trebst, CEO 1&1 Versatel Deutschland GmbH, ergänzt: "Glasfaser entwickelt sich auch in Privathaushalten immer weiter zum Standard für schnelle Kommunikation. Wir freuen uns darauf, die deutschen Haushalte gemeinschaftlich mit Gigabitgeschwindigkeiten zu versorgen."
In den vergangenen Monaten haben Telekom und 1&1 Versatel alle offenen Fragen zu Prozessen und Produkten geklärt. Die Vereinbarung der beiden Telefongesellschaften sieht vor, dass 1&1 die Anschlüsse im Telekom-Netz auch vermarkten kann, wenn das Netz am jeweiligen Standort erst noch gebaut wird.
BNetzA-Chef begrüßt Zusammenarbeit
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Die Bundesnetzagentur begrüßt die Kooperation der beiden Telefongesellschaften. "Mit dem Vertragsabschluss wird das im vergangenen Jahr eingegangene Commitment mit Leben gefüllt. Es können nun attraktive Glasfaser-Angebote entstehen. Die beiden Unternehmen gehen den eingeschlagenen Weg des Gigabit-Ausbaus auf der Grundlage freiwilliger Kooperationsvereinbarungen konsequent und erfolgreich weiter. Die Einigung bestätigt das Vertrauen der Bundesnetzagentur in den Markt. Sie zeigt erneut, dass die vorgeschlagene Regulierung 'light' für Glasfaser angemessen ist", so Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Das ist der FTTH-Tarif von 1&1
1&1 vermarktet bereits einen Tarif, der über Glasfaser-Anschlüsse realisiert wird und Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 1000 MBit/s im Downstream bietet. Dieser ist im Rahmen einer bis zum Monatsende laufenden Aktion in den ersten zehn Monaten nach Vertragsabschluss kostenlos. Danach werden 69,99 Euro monatliche Grundgebühr berechnet.
GMX und web.de realisieren ihre Mobilfunktarife über 1&1. In einer weiteren Meldung lesen Sie, welche Allnet-Flats die beiden United-Internet-Marken derzeit im Angebot haben.