Opensignal: Mehr schnellere 5G-Netze
Das Marktforschungsunternehmen Opensignal misst über eine kostenlose App die Qualität und Nutzergeschwindigkeiten in Mobilfunknetzen weltweit.
Screenshot: opensignal.com / teltarif.de
Das Mobilfunk-Marktforschungsunternehmen Opensignal
meldet sich von Zeit zu Zeit mit seinen Analysen des Mobilfunkmarktes zu Wort. Je nachdem von welcher Warte
man die Ergebnisse betrachtet, eignen sich die Ergebnisse oft, um die eigene Meinung zu bestärken "Die Netze
von X und Y sind ja sooo schlecht" oder die Netze von "A oder B im Land Z" sind viel besser als bei uns.
Bereits im Juli hatte Opensignal die maximal möglichen Geschwindigkeiten in den neuen 5G-Netzen analysiert. Das Datenmaterial liefern Kunden, welche die Opensignal-Kunden auf ihren Geräten installiert haben.
5G-Nutzer: Maximale Download-Raten über 1.000 MBit/s in 4 Ländern
Das Marktforschungsunternehmen Opensignal misst über eine kostenlose App die Qualität und Nutzergeschwindigkeiten in Mobilfunknetzen weltweit.
Screenshot: opensignal.com / teltarif.de
Inzwischen hat sich weltweit einiges getan. Deutschland, Rumänien, Finnland und Kuwait kamen mit ihren
neuen 5G-Netzen frisch dazu. Deswegen hat Opensignal seine Auswertung aktualisiert. Der "Neuling" Deutschland
hat Spanien und Groß-Britannien (U.K.) von Start weg mit einer Maximal-Geschwindigkeit von 740 MBit/s überholt,
obwohl sie erst viel später ihre 5G-Netze gestartet haben. Sowohl Rumänien (mit 712 MBit/s) als auch Finnland
(mit "beeindruckenden" 933 MBit/s) haben sich damit vor UK und Spanien gesetzt.
Nur eines der acht Länder, die sich Opensignal im Juli angeschaut hatte, nämlich die Vereinigten Staaten zeigten kein Anstieg der maximalen Download-Geschwindigkeit. Vermutlich, weil sie von Anfang schon "so schnell" gewesen waren. In U.K., der Schweiz und Süd-Korea habe der Anstieg der Maximal-Geschwindigkeit unter 10 Prozent gelegen.
USA: 1.815 MBit/s
Spitzenreiter sind erneut die USA mit einer maximalen Download-Geschwindigkeit von 1.815 MBit/s, wird aber nun von Australien, der Schweiz und Süd-Korea gefolgt, wo die Nutzer ebenfalls Geschwindigkeiten über ein Gigabit pro Sekunde erzielen könnten. Diese ist bemerkenswert, weil 5G-Smartphone-Nutzer in diesen drei Ländern mit "Mid-Band-Spectrum" (typischerweise 3,4 bis 3,8 GHz) versorgt werden. Die noch leistungsfähigeren "Millimeter-Wellen" (bei 26 GHz), bleiben derzeit nur den USA-Nutzern vorbehalten.
Mid-Band ist populär
Das "mittlere Band" ist nicht nur das derzeit populärste Frequenzband für 5G, hier liefern sich größere Geschwindigkeiten mit größerer Reichweite ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den USA hingegen, ist Spektrum bei 3.x GHz eher rar, gleiche gilt für Teile von Süd-Ost-Asien.
Opensignal legt Wert auf Erfahrungen der Endnutzer in den Netzen. Ihr Ansatz ist es, Daten aus der alltäglichen Welt der Nutzer zu verwerten. Das bedeute, das dann andere Speedtests mit speziellen ("dedicated") Test-Servern, seien meist sehr nah am Nutzer, innerhalb des gleichen Netzes und würden die Geschwindigkeiten "erhöhen" im Vergleich mit den Messungen von Opensignal, deren Gegenstellen irgendwo draußen in der realen Welt stehen. Um die Werte vergleichen können, verwendet Opensignal immer die gleichen Server, während viele Apps die Gegenstelle täglich wechselten.
Wie erwartet, entwickelt sich der 5G-Ausbau der Netze recht schnell. Die möglichen Höchstgeschwindigkeiten sind bereits nach zwei Monaten stark angestiegen. In den meisten Ländern gebe es noch eine überschaubare Anzahl von 5G-Nutzern, in Süd-Korea sind es bereits über 2 Millionen Nutzer.
Opensignal ist sich bewusst, dass die ersten 5G-Netze noch auf die Existenz von 4G-Netzen angewiesen sind. Bald werde es mit einer neuen Version des 5G-Standards eigenständige "standalone" 5G-Netze.