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Google: Offline-Gerätesuche über "Find My Device" am Start

Mit der Frei­schal­tung des erwei­terten "Find My Device"-Netz­werks ermög­licht Google die Offline-Suche verlo­rener Android-Geräte, Ohrhörer oder Tracker.
Von Claudia Krüger

Handy verloren oder Headset verlegt? Dank des jüngst von Google frei­geschal­teten erwei­terten „Find My Device“-Netz­werks dürfte das Auffinden demnächst auch dann kein Problem mehr darstellen, wenn Ihr Gerät offline ist. Im Folgenden erläu­tern wir Ihnen die zur Verfü­gung stehenden Such­modi.

Erwei­terte Gerä­tesuche geht an den Start

Beim neuen Netz­werk von „Find My Device“ alias „Mein Gerät finden“ handelt es sich um eine Erwei­terung der herkömm­lichen Funk­tion, mit der Sie Smart­phones oder Smart­watches wieder­finden können. Die Verbes­serung besteht unter anderem darin, dass die neue Version nicht nur die Online-, sondern auch eine Offline-Suche und Crow­dsour­cing unter­stützt. Mit der neuen Version von "Mein Gerät finden" ist die Gerätesuche auch offline möglich Mit der neuen Version von "Mein Gerät finden" ist die Gerätesuche auch offline möglich
Bild: teltarif
Vom neuen Netz­werk profi­tieren Geräte ab Android 9 inklu­sive Fast-Pair-Zube­hör­teile wie kompa­tible Ohrhörer oder Blue­tooth-Tracker-Tags (ab Mai) von Chipolo und Pebblebee, die Sie beispiels­weise an Ihrer Hand­tasche, dem Koffer oder Schlüssel anbringen können.

Auffinden von Online-Geräten

Wollen Sie Ihr verlo­ren­gegan­genes, einge­schal­tetes Android-Handy finden, erfasst „Find My Device“ dessen aktu­ellen Standort und Infor­mationen wie den Akku­stand, das Wi-Fi-Netz­werk, mit dem es verbunden ist, oder die Stärke des WLAN-Mobil­funk­signals.

Zum Auffinden von Ohrhö­rern sammelt das Netz­werk Infor­mationen darüber, wann und wo diese zum letzten Mal mit dem Smart­phone verbunden waren.

Sollte jemand versu­chen, Ihr Google-Konto zum Sperren oder Löschen Ihres Handys zu nutzen, werden Sie eben­falls via „Find My Device“ darüber in Kenntnis gesetzt.

Auffinden von Offline-Geräten via Crow­dsour­cing

Zum Aufspüren eines ausge­schal­teten Geräts erfasst und spei­chert „Find My Device“ verschlüs­selte Stand­ort­infor­mationen, die von Ihrem eigenen Android-Handy und anderen Geräten, die am Netz­werk teil­nehmen, gesendet werden. Die Android-Geräte der Teil­nehmer verwenden Blue­tooth, um nach Gegen­ständen in der Nähe zu suchen. Sobald sie ein Objekt ausfindig machen, senden Sie dessen Standort über eine gesi­cherte Verbin­dung an „Find My Device“.

„Find My Device“ nutzt hier also die Leis­tungs­fähig­keit eines Crow­dsour­cing-Netz­werks von Android-Geräten zum Auffinden von kompa­tiblen Smart­phones, Tablets, Fast-Pair-Zubehör und neuer­dings auch Tracker-Tags. Am besten funk­tio­niert dieser Modus selbst­redend in Gebieten, in denen sich möglichst viele Nutzer des Netz­werks aufhalten, wie beispiels­weise am Bahnhof oder Flug­hafen.

Google betont, dass „Find My Device“ Ihre Privat­sphäre mit fort­schritt­lichen Sicher­heits­maß­nahmen, einschließ­lich Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung, schützt. Hierzu verwendet es einen eindeu­tigen Schlüssel, auf den nur Sie durch die Eingabe des Musters, der PIN oder des Pass­worts Ihres Android-Geräts zugreifen können.

Das Netz­werk verar­beitet außerdem Daten wie die tempo­räre Gerä­teken­nung, Zeit­stempel sowie Infor­mationen über das Fast-Pair-Zubehör, das Sie mit Ihrem Android-Gerät gekop­pelt haben. Sie selber erfahren ledig­lich den Ort und den unge­fähren Zeit­punkt, an dem Ihr verlo­ren­gegan­gener Gegen­stand zuletzt gesichtet wurde, die Daten anderer Nutzer werden dabei geschützt.

Sie entscheiden, wie Ihr Gerät an der Suche teil­nimmt

Als Nutzer können Sie steuern, wie Ihr Android-Gerät am Netz­werk teil­nehmen soll. Für die Suche werden folgende Einstel­lungs­optionen zur Verfü­gung gestellt:

  • Aus: Die passende Option, wenn Sie nicht am „Find My Device“-Netz­werk teil­nehmen möchten. Die herkömm­liche Online-Suche ist hierbei weiterhin möglich, kann über die Einstel­lungen und den Pfad „Google“, „Alle Dienste“ und „Mein Gerät suchen“ jedoch auch deak­tiviert werden.
  • Ohne Netz­werk: Wenn Sie kein Netz­werk­teil­nehmer sein wollen, können Sie Ihre eigenen verschlüs­selten Stand­orte dennoch über Google spei­chern, um das Android-Gerät oder Zube­hör­teile am letzten regis­trierten Ort aufzu­spüren.

    Diese Option erlaubt jedoch keine Nutzung von Tracker-Tags zum Wieder­finden von Gegen­ständen. Das Android-Gerät sendet ledig­lich regel­mäßig einen verschlüs­selten Standort an sich selbst und das ange­schlos­sene Zubehör.

  • Mit Netz­werk nur in stark frequen­tierten Berei­chen: Hier greift die oben beschrie­bene Crow­dsour­cing-Funk­tion. Sobald der Nutzer eines verlo­ren­gegan­genen Gegen­stands dessen Standort abfragt, aggre­giert das Netz­werk stan­dard­mäßig die von dem Objekt gesen­dete Posi­tion mit Stand­orten, die von Android-Geräten anderer Benutzer gesendet wurden, nachdem diese das Objekt eben­falls erkannt haben.

    Bei der Aggre­gation wartet das „Find My Device“-Netz­werk, bis mehrere Android-Geräte den Gegen­stand erkannt haben und errechnet einen Mittel­punkt aus deren Stand­ort­berichten. Hierbei wird laut Google die Privat­sphäre aller geschützt, deren Geräte Stand­ort­infor­mationen an das Netz­werk weiter­geben.

  • Mit Netz­werk in allen Berei­chen: Diese Option hilft dabei, Gegen­stände auch in weniger frequen­tierten Berei­chen wieder­zufinden. Hierzu können Sie die Frei­gabe Ihrer Stand­ort­infor­mationen über das Netz­werk akti­vieren, um anderen selbst dann beim Auffinden eines Objekts zu helfen, wenn Ihr Gerät das Einzige im Umfeld ist, das es erkannt hat. Alle Geräte und deren Stand­orte können jeder­zeit über die „Find-My-Device-“-App gelöscht werden.
In den USA und in Kanada hat Google seinen erwei­terten Netz­werk-Dienst bereits am 8. April gestartet. Auf einem Pixel 4a 5G mit Android 14 und Standort in Deutsch­land war der Dienst zum Arti­kel­zeit­punkt wie erwartet noch nicht frei­geschaltet. Erfah­rungs­gemäß sollte er demnächst aber auch hier­zulande nutzbar sein, in der „Mein Gerät finden“-App ist er jeden­falls schon ange­kün­digt.

Welche älteren Galaxy-Geräte demnächst ein OneUI-6.1-Update auf Basis von Android 14 bekommen, erfahren Sie in einem weiteren Artikel.

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