Update

Spectre: Microsoft verteilt teilweise neuen AMD-Patch

Ein eilig für Windows-Rechner verteiltes Update gegen Meltdown und Spectre brachte reihenweise AMD-Geräte zum Stillstand. Nun hat der Konzern die Probleme gefunden, behoben und in Form eines neuen Updates in Umlauf gebracht.
Von Stefan Kirchner

Sicherheit bei Betriebssystemen Für Windows 7 und 8.1 gibt es einen AMD-Patch für den Pacth
Foto: Microsoft, Logo: AMD, Montage: teltarif.de
Noch immer halten die Anfang des Jahres veröffentlichten Sicherheitslücken Meltdown und Spectre die IT-Branche in Atem. Zuletzt sorgten insbesondere die Windows-Updates für Geräte mit AMD-Prozessor für Schlagzeilen, die zu erheblichen Problemen führten.

Nun stellt Microsoft zwei neue Updates bereit, womit sich die Probleme für AMD-Maschinen lösen lassen. Was theoretisch hervorragend ist, wird in der Praxis aber durch mehrere Faktoren erschwert. Zum einen werden die betreffenden Updates nicht automatisch verteilt, und zweitens ist die Beschreibung mehr als nur dürftig.

Mangelhafte Details

Sicherheit bei Betriebssystemen Für Windows 7 und 8.1 gibt es einen AMD-Patch für den Pacth
Foto: Microsoft, Logo: AMD, Montage: teltarif.de
Die vielleicht größte Hürde ist nicht zwangsläufig der Download des Patches, der für Windows 7 SP1 (KB4073578) als auch Windows 8.1 (KB4073576) bereitsteht, sondern wie er überhaupt anzuwenden ist. So schreibt Microsoft nicht, zu welchem Zeitpunkt die neuen Patches installiert werden müssen, ob vor oder ob nach den AMD-Rechner lahmlegenden Updates.

Ein weiterer Punkt ist, dass die neu veröffentlichten Updates keine vorhergehenden Updates ersetzen, sondern nur ergänzen - die vorhandenen Probleme eingeschlossen. Angesichts des mehr als eindeutigen Verweises auf die Bluescreen verursachenden Updates eine unerklärliche Entscheidung.

Und drittens erklärt die Beschreibung nicht, wie die neuen Patches auf Systemen installiert werden sollen, die in einer Bootschleife oder einem Bluescreen festhängen. Sofern der abgesicherte Modus verwendet wird, um den Rechner zum Funktionieren zu bewegen, kann auch gleich das ursächliche Update für die Probleme entfernt werden. Nur um dann wieder erneut installiert zu werden, zusammen mit dem Update für das Update.

Erneute Kritik an Microsoft

Nicht umsonst gibt es daher Stimmen im Netz, die eine genauere Beschreibung der Updates fordern, respektive wie diese überhaupt zu installieren sind. Microsoft täte gut daran, die Probleme möglichst rasch zu beheben und eine verständliche Beschreibung der Update-Pakete zu liefern.

Derweil bleibt Microsoft eine nicht unerhebliche Sache noch schuldig: Den passenden Patch zum AMD-Problem auch für Nutzer von Windows 10 zur Verfügung zu stellen. Bis dahin bleibt Betroffenen nur eines übrig und das ist im abgesicherten Modus neu zu starten und die verantwortlichen Patches per Hand zu entfernen. Welche das sind, haben wir für Sie an dieser Stelle aufgelistet.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Ausmaße die Sache rund um Meltdown und Spectre angenommen hat.

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