Anforderungen

LTE-Endgeräte müssen leicht bedienbare Alleskönner sein

Schnell, ausdauernd, einfach und preiswert
Von Marie-Anne Winter

Außerdem haben zeitgemäße 3G-Geräte inzwischen auch GPS für die Navigation an Bord, sie haben große Touchscreens, Kameras, Musikspieler, integrierte Fernseh- oder NFC-Module und auch sonst eine Menge Technik an Bord, die irgendwie mit der neuen Technologie in Einklang gebracht werden muss. Und bei all dem sollen sie natürlich lange Akkulaufzeiten bieten und möglichst kompakt und handlich sein. "Integration ist der Schlüssel" ist das Mantra der Entwickler. Das bedeutet, dass möglichst viele Funktionen gleich mit auf den LTE-Chip gepackt werden sollen.

Ein weiteres Problem für die Chiphersteller sind die weltweit sehr unterschiedlichen Frequenzen für 3G-Dienste - in einigen Ländern wird UMTS in 900 MHz-Netzen realisiert, in diesem Frequenzbereich funken weltweit schon 10 Mobilfunknetze und es werden vermutlich bald noch mehr werden. In Australien gibt es UMTS auf 850 MHz, in anderen Ländern auf 1800 MHz. Das heißt, ein LTE-Multimode-Chip müsste je nach Einsatzgebiet und Netzbetreiber entsprechend für die Benutzung im UMTS-Mode angepasst werden. Ähnliches ist für LTE selbst absehbar. Einfacher und kostengünstiger wäre es natürlich, wenn ein Universal-Multimode-Chip für entwickelt werden könnte, der weltweit zum Einsatz käme. Doch dazu sind die Anforderungen in den verschiedenen Regionen zu unterschiedlich. Auch mit LTE wird der Traum vom Weltstandard, mit dem die Mobilfunkkunden rund um den Globus mit einem Gerät auf alle gewohnten und gewünschten Dienste zugreifen können, so schnell nicht wahr werden.

Neue Geräteklassen werden mobilfunktauglich

Absehbar ist allerdings, dass eine Reihe neuer Geräteklassen auftreten werden bzw. immer mehr digitale Geräte mit Funktechnologie für den mobilen Internetzugang ausgestattet werden. So wie es bereit Digitalkameras gibt, die Bilder ohne den Umweg über den PC auf den Drucker schicken, könnten die Aufnahmen künftig auch per Breitband-Funk-Modul direkt ins Internet versendet werden. Auch Navigationsgeräte werden zunehmend mit entsprechender Funktechnik ausgestattet, genauso wie Musikspieler und Spielkonsolen.

Erste LTE-Multimode-Chipsets sollen im Laufe der nächsten Monate auf den Markt kommen, Qualcomm hat bereits im Februar drei Chipsets für LTE-Datenkarten angekündigt. Es handelt sich um die Chipsets MDM9200 für die Unterstützung von UMTS, HSPA+ und LTE, MDM9800 für EV-DO, UMB und LTE und schließlich das Chipset MDM9600 für UMTS, HSPA+, EV-DO, UMB und LTE.

Außerdem hat der Chiphersteller ein erstes LTE-Chipset für Multimedia-Smartphones angekündigt. Das Chipset MSM8960 unterstützt CDMA2000, EV-DO, HSPA+-Standards verschiedener Netzbetreiber und LTE. Das Wichtigste ist aber, dass dieses Chipset sowohl Sprach- als auch Daten-Verbindungen verarbeiten können soll. Erste Muster des MSM8960 werden allerdings erst Mitte nächsten Jahres verfügbar sein.

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