Kratzresistent

Kyocera baut ultraharte Saphir-Displays für Smartphones

Apple hat sich bei seinen neuen iPhones nicht getraut, doch Kyocera baut ultraharte Saphir-Displays für Smartphones. Wir berichten über erste Modelle, die es bereits gibt und über die Eigenschaften des Materials.
Von mit Material von dpa

Kyocera Brigadier mit Saphir-Display im Härtetest Kyocera Brigadier mit Saphir-Display im Härtetest
Bild: Kyocera
Auch nach dem Verzicht von Apple auf den Einsatz von Saphir für den Bildschirm der neuen iPhone-Modelle treibt Kyocera den Einsatz des ultraharten Minerals bei Handy-Displays voran. Auf der Elektronikmesse Ceatec 2014 präsentierte der japanische Konzern sein neues Outdoor-Smartphone "Torque", das mit einem Saphir-Display ausgestattet ist. Kyocera hatte zuvor bereits den US-Mobilfunkprovider Verizon mit dem Saphir-Smartphone "Brigadier" beliefert.

Kyocera Brigadier mit Saphir-Display im Härtetest Kyocera Brigadier mit Saphir-Display im Härtetest
Bild: Kyocera
Saphir ist nach dem Diamant das zweithärteste Mineral auf der Erde. Für glasartige Scheiben wird Saphir in einem aufwändigen Prozess künstlich herstellt. Saphir-Displays gelten als besonders kratzfest. Vor der Präsentation der neuen iPhones hatten etliche Branchenbeobachter darauf spekuliert, dass auch Apple auf Saphir als Display-Material umsteigt. Apple blieb jedoch bei Cornings "Gorilla Glass".

Nach Informationen des "Wall Street Journal" hatten sich die von Apple getesteten Saphir-Bildschirme zwar als kratzfest, aber nicht als bruchsicher bei Stürzen erwiesen. Apple verwende Saphir deshalb lediglich für die Abdeckung der Kameralinse und des Fingerabdrucksensors. Außerdem wird das Mineral bei bestimmten Modellen der neuen Apple Watch eingesetzt. Nachdem ein Großauftrag von Apple für iPhone-Bildschirme mit Saphir ausblieb, beantragte am Montag der US-Produktionspartner GT Advanced Technologies Insolvenzschutz.

In einem umfangreichen Bericht zu Saphirglas haben wir uns mit weiteren Eigenschaften des Materials auseinandergesetzt und geben wertvolle Hintergrund-Infos.

Ein Smartphone für Bauarbeiter, Outdoor-Freaks und gestresste Mütter?

In seiner Pressemitteilung verkündet Kyocera, dass dem Display des "Brigadier"-Smartphones weder Regen oder Stürze noch Münzen oder Schlüssel in der Tasche etwas anhaben können. Vielbeschäftigte Mütter, Outdoor-Fans und Bauarbeiter müssten sich jetzt keine Sorgen mehr machen. Denn das 4,5-Zoll-IPS-HD-Display soll absolut kratzfest sein.

Das Kyocera Brigadier wird nach dem von militärischen Einrichtungen vorgegebenen Standard 810G zertifiziert sein. Dieser definiert Mindestanforderungen für Nässeschutz, Schockresistenz, Druckresistenz und Temperaturunempfindlichkeit. Dank der zusätzlichen IP68-Zertifizierung soll das Smartphone staubdicht sein und Tauchgänge von 30 Minuten in einer Wassertiefe von maximal 1,8 Meter überstehen.

Neben Android 4.4 setzt das Saphir-Display-Smartphone auf einen Qualcomm-Snapdragon-Prozessor mit 1.4 GHz Taktfrequenz und vier Kerne, einen 3100-mAh-Akku, zwei Digitalkameras mit 8 und 2 Megapixel und einen Speicherkartenslot. Der Abenteuer- und Survival-Spezialist Bear Grylls hat das Smartphone diversen Tests unterzogen und seinen drei lebhaften Söhnen in die Hand gegeben. Was das Kyocera Brigadier dabei alles überstehen musste, kann man in diversen Videos auf YouTube sehen, eines haben wir hier eingefügt.

Kyocera Brigadier mit Saphir-Display im Outdoor-Härtetest

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