Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire
Eine Stärke des Kobo arc ist die Darstellung von E-Books im ePub-Format. Diese erfolgt über die Kobo-eigene Leseapp, die bereits auf dem Tablet vorinstalliert ist. Im Buch wird mit einem Klick links oder rechts auf dem Display die Seite gewechselt. Ein Klick in die Mitte öffnet das Menü, über das wichtige Einstellungen wie die Veränderung der Schriftgröße und -art, der Helligkeit und der Darstellung vorgenommen werden können. So kann der Leser beispielsweise einstellen, dass er auch über die Lautstärkewippe im Buch blättern möchte, was sich in der Praxis allerdings als wenig praktisch herausstellte. Ein Klick auf die obere rechte Seitenecke verpasst dieser ein virtuelles Eselsohr, setzt also ein Lesezeichen an dieser Stelle.
Auch Buchstatistiken aus der Kobo-Community lassen sich anzeigen
Bild: teltarif.de
An der untersten Mitte der geöffneten Buchseite blitzt ein kleiner, rosafarbener
Kreis hervor, über den sich die Buch-Statistiken öffnen lassen. Die Statistik
gibt Auskunft darüber, wie oft das E-Book bereits gelesen wurde, welche
Kommentare zum Buch die Leser hinterlassen haben und ob das Werk gefiel oder
nicht.
Neben der Darstellung von E-Books kann das Kobo arc auch bei der Wiedergabe von Videos glänzen. Videos gibt das Tablet in HD-Qualität und mit leuchtenden Farben wieder. Ruckler oder lange Ladezeiten konnten wir im Test nicht feststellen. Auch der Ton konnte im Test durch ausgewogene Bässe und klare Höhen überzeugen. Für ein unverfälschtes Klangbild sorgt auch die Positionierung der Lautsprecher. Diese sind an der Display-Front angebracht und können dadurch nicht so leicht verdeckt werden wie rückseitig platzierte Lautsprecher.
Ebenfalls vorn, allerdings über dem Touchscreen, befindet sich die 1,3-Megapixel-Kamera, mit der sich via Skype Videotelefonate in HD-Auflösung führen lassen. Die Verbindung zum Internet wird via WLAN-n hergestellt. Eine Mobilfunk-Schnittstelle bietet das Kobo arc nicht.
Fazit: Kobo arc macht dem Kindle Fire Dampf
Mit dem Kobo arc hat der E-Book-Spezialist ein sehr interessantes Tablet auf den Markt gebracht, das vor allem dem Kindle Fire Konkurrenz macht. Die solide Hardware und das flüssig laufende System, das im Vergleich zum Kindle Fire von Amazon recht offen gestaltet wurde, bieten dem Nutzer viele Anpassungsmöglichkeiten. Bei der Darstellung von E-Books und der Wiedergabe von Videos konnte das Kobo arc durchweg überzeugen. Das eigentliche Highlight ist allerdings die individuell gestaltbare Oberfläche in Verbindung mit dem Kobo-eigenem Interface, das in der Lage ist zu lernen und dem Nutzer immer wieder neuen interessenbasierten Content vorschlägt, wofür das System zwangsläufig aber Daten des Nutzers sammeln muss.
Die Verarbeitung des Tablets ist gut. Allerdings bringt das von Kobo gewählte Oberflächen-Material auch Nachteile mit sich. Beim Transport des Kobo arc ohne Tasche setzen sich schnell unschöne glänzende Abriebstellen auf dem Gerät fest, die auch nicht mehr weg zu bekommen sind. Alles in allem hat Kobo aber ein schönes Gesamtprodukt geschaffen, das den Vergleich mit anderen Tablets nicht scheuen muss und auch Android-Kennern noch einiges Neues zu entdecken gibt.