Ausprobiert

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire

7-Zoller kommt mit offenem System und personalisierbarer Oberfläche
Von Rita Deutschbein

Eine Stärke des Kobo arc ist die Darstellung von E-Books im ePub-Format. Diese erfolgt über die Kobo-eigene Leseapp, die bereits auf dem Tablet vor­installiert ist. Im Buch wird mit einem Klick links oder rechts auf dem Display die Seite gewechselt. Ein Klick in die Mitte öffnet das Menü, über das wichtige Ein­stellungen wie die Veränderung der Schrift­größe und -art, der Helligkeit und der Darstellung vorge­nommen werden können. So kann der Leser beispiels­weise einstellen, dass er auch über die Lautstärkewippe im Buch blättern möchte, was sich in der Praxis allerdings als wenig praktisch heraus­stellte. Ein Klick auf die obere rechte Seiten­ecke verpasst dieser ein virtuelles Eselsohr, setzt also ein Lese­zeichen an dieser Stelle.

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire Auch Buchstatistiken aus der Kobo-Community lassen sich anzeigen
Bild: teltarif.de
An der untersten Mitte der geöffneten Buchseite blitzt ein kleiner, rosa­farbener Kreis hervor, über den sich die Buch-Statis­tiken öffnen lassen. Die Statistik gibt Auskunft darüber, wie oft das E-Book bereits gelesen wurde, welche Kommentare zum Buch die Leser hinter­lassen haben und ob das Werk gefiel oder nicht.

Neben der Darstellung von E-Books kann das Kobo arc auch bei der Wiedergabe von Videos glänzen. Videos gibt das Tablet in HD-Qualität und mit leuchtenden Farben wieder. Ruckler oder lange Lade­zeiten konnten wir im Test nicht feststellen. Auch der Ton konnte im Test durch ausgewogene Bässe und klare Höhen überzeugen. Für ein unver­fälschtes Klangbild sorgt auch die Positio­nierung der Laut­sprecher. Diese sind an der Display-Front angebracht und können dadurch nicht so leicht verdeckt werden wie rückseitig platzierte Laut­sprecher.

Ebenfalls vorn, allerdings über dem Touchscreen, befindet sich die 1,3-Megapixel-Kamera, mit der sich via Skype Video­telefonate in HD-Auflösung führen lassen. Die Verbindung zum Internet wird via WLAN-n hergestellt. Eine Mobilfunk-Schnitt­stelle bietet das Kobo arc nicht.

Fazit: Kobo arc macht dem Kindle Fire Dampf

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Material / Verarbeitung: 2
  • Bedienung / Handling: 1,5
  • Betriebssystem / Apps: 1,8
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,8
  • Gesamtnote: 1,8
Mit dem Kobo arc hat der E-Book-Spezialist ein sehr interessantes Tablet auf den Markt gebracht, das vor allem dem Kindle Fire Konkurrenz macht. Die solide Hardware und das flüssig laufende System, das im Vergleich zum Kindle Fire von Amazon recht offen gestaltet wurde, bieten dem Nutzer viele An­passungs­möglich­keiten. Bei der Darstellung von E-Books und der Wieder­gabe von Videos konnte das Kobo arc durchweg überzeugen. Das eigentliche Highlight ist allerdings die individuell gestaltbare Oberfläche in Verbindung mit dem Kobo-eigenem Interface, das in der Lage ist zu lernen und dem Nutzer immer wieder neuen inte­ressen­basierten Content vorschlägt, wofür das System zwangsläufig aber Daten des Nutzers sammeln muss.

Die Verarbeitung des Tablets ist gut. Allerdings bringt das von Kobo gewählte Oberflächen-Material auch Nachteile mit sich. Beim Transport des Kobo arc ohne Tasche setzen sich schnell unschöne glänzende Abriebstellen auf dem Gerät fest, die auch nicht mehr weg zu bekommen sind. Alles in allem hat Kobo aber ein schönes Gesamt­produkt geschaffen, das den Vergleich mit anderen Tablets nicht scheuen muss und auch Android-Kennern noch einiges Neues zu entdecken gibt.

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