Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire
Kobo setzt bei seinem neuen Tablet auf das Betriebssystem Android in der Version Android 4.0.4. Dabei hat der Hersteller die Oberfläche trotz eigenem Interface recht klassisch belassen. Der Nutzer hat vollen Zugriff auf den Google Play Store und findet darüber hinaus auch die von Android-4.0-Tablets bekannte Benachrichtigungsleiste, die Multitasking-Verwaltung und den Lock-Screen mit Schnellzugriff auf die 1,3-Megapixel-Kamera oder den Homescreen.
Geräte-Oberseite mit Power-Knopf und Kamera; Unterseite mit Front-Lautsprechern und microUSB-Anschluss
Bild: teltarif.de
Die erste Einrichtung des Kobo arc erfolgt über das Google-Konto des
Kunden. Nach Aktivierung des Gerätes öffnet sich der Startbildschirm, auf
dem Kobo standardmäßig bereits ausgewählte Galerien, Apps und Sammlungen
platziert hat, die das Merkmal der Kobo-eigenen Oberfläche sind. Die Galerien - eine Eigenentwicklung von
Kobo - sowie die Sammlungen können vom Nutzer individuell erstellt, erweitert und ergänzt werden.
Das Hauptaugenmerk der vorinstallierten Sammlungen liegt dabei auf den Bereich rund um E-Books
und das Social-Reading von Kobo.
Der Startbildschirm des Kobo arc bietet eine Besonderheit: Statt wie bei anderen Tablets von Screen zu Screen zu wechseln, kann beim Kobo arc jeder beliebige Ausschnitt des Homescreens angezeigt werden - der Nutzer gleitet quasi ohne Begrenzung über den Bildschirm. Dabei reagiert das Gerät flüssig und ohne Ruckler auf die Eingaben, wozu nicht zuletzt der 1,5-GHz-Dual-Core-Prozessor beiträgt, der auf 1 GB Arbeitsspeicher zugreifen kann.
Spiegelbild des Tablet-Nutzers: Der individuell gestaltete Homescreen
Personalisierbarer Homescreen: Darstellung erfolgt gleitend, nicht von Screen zu Screen
Bild: teltarif.de
Kobo ermöglicht es den Nutzern, ihr Tablet individuell zu gestalten: Finden
diese einen interessanten Artikel, ein Buch, Musik, Videos oder Bilder,
können diese am Startbildschirm des Kobo arc angeheftet werden. Das
System verarbeitet die verknüpften Informationen und zeigt dem Nutzer über
eine Karussell-Leiste am unteren Displayrand weiterführende Inhalte an,
die ebenfalls von Interesse sein können. Hierbei sollte dem Nutzer allerdings klar sein,
dass für die interessenbasierte Anzeige neben den selbst verknüpften Inhalten
sicherlich auch die Surf-Daten verarbeitet werden. Kobo selbst gibt dabei nicht
genau an, welche Informationen als Grundlage für die Vorschläge im Karussell dienen.
Mit einem längeren Klick auf ein im Karussell dargestelltes Angebot erhält der Leser nähere Informationen. Für E-Books gibt es beispielsweise eine Leseprobe sowie eine Preisangabe der Vollversion, bei Internet-Artikeln wird der Leser hingegen direkt auf die Webseite geleitet, auf der der Artikel veröffentlicht wurde.
Der Nutzer kann die interessenbasierten Vorschläge auf dem Karussell verfeinern: Mit einem Klick auf den Button "Kein Interesse" wird ein Vorschlag aus der Auswahl entfernt. Ist dieser hingegen interessant für den Leser, kann er entweder auf dem Karussell verbleiben oder alternativ sogar auf dem Startbildschirm angepinnt werden. Das System merkt sich die Entscheidungen des Nutzers und kann somit künftige Themen-Vorschläge noch mehr verfeinern. Während die Vorschläge gerade zu Beginn der Tablet-Nutzung noch recht wahllos erscheinen, werden diese bei zunehmender Nutzung immer individueller auf die Interessen des jeweiligen Tablet-Besitzers angepasst.
Die Pin-Funktion im Browser und vom Karussell
Bild: teltarif.de
Ein wichtiges Hilfsmittel zum Anpinnen von interessanten Inhalten bietet der
Webbrowser des Kobo arc. Neben der Adressleiste finden sich dafür zwei
neue Symbole: Über den Pin können Artikel entweder an den Startbildschirm
angeheftet oder zu den Lesezeichen hinzugefügt werden. Das Sofa-Symbol wechselt
aus der herkömmlichen Browser-Ansicht in eine werbefreie Darstellung, die
sich ganz auf den Text orientiert und dem Nutzer ein ruhiges und ungestörtes
Lesen ermöglicht. Ein längeres Drücken auf die Seite öffnet ein kleines
Einstellungsmenü, über das der Nutzer in die Nachtansicht (weiße Schrift,
schwarzer Hintergrund) wechseln, die Schriftgröße ändern und den Artikel
an die Galerie pinnen bzw. via Social-Media-Kanäle weiterleiten kann.
Um Bilder in einer Galerie zu speichern, reicht ein langer Klick auf die jeweilige Darstellung. Videos, beispielsweise von YouTube, werden hingegen über den bereits von Android bekannten Sharing-Button an den Homescreen geheftet. Die vorinstallierte App CinemaNow, die die Kobo-arc-Besitzer eigentlich mit Movies und Serien versorgen soll, lässt sich in Deutschland leider nicht nutzen.
Insgesamt zeigte sich die ganze Struktur hinter dem Pin-System von Kobo gut durchdacht. Im Test entdeckten wir immer wieder Wege, über die wir speicherwürdige Inhalte auf dem Startbildschirm präsent machen und in Gruppen, beispielsweise zur Planung von Urlauben oder Projekten, anordnen konnten. Dabei liegt die Gestaltung des Bildschirms durch das Anlegen von Galerien und Sammlungen frei in der Hand des Nutzers – die Folge ist eine sehr persönliche und individuelle Tablet-Oberfläche.
Erfahren Sie auf der letzten Seite, wie sich das Kobo arc bei der Darstellung von E-Books sowie der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten geschlagen hat und ob die frontal angebrachten Lautsprecher Vorteile bieten. Lesen Sie nach dem Klick auch unser Testfazit.