Ausprobiert

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire

7-Zoller kommt mit offenem System und personalisierbarer Oberfläche
Von Rita Deutschbein

Kobo setzt bei seinem neuen Tablet auf das Betriebs­system Android in der Version Android 4.0.4. Dabei hat der Hersteller die Oberfläche trotz eigenem Interface recht klassisch belassen. Der Nutzer hat vollen Zugriff auf den Google Play Store und findet darüber hinaus auch die von Android-4.0-Tablets bekannte Benach­richtigungs­leiste, die Multi­tasking-Verwaltung und den Lock-Screen mit Schnell­zugriff auf die 1,3-Megapixel-Kamera oder den Homescreen.

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire Geräte-Oberseite mit Power-Knopf und Kamera; Unterseite mit Front-Lautsprechern und microUSB-Anschluss
Bild: teltarif.de
Die erste Einrichtung des Kobo arc erfolgt über das Google-Konto des Kunden. Nach Aktivierung des Gerätes öffnet sich der Start­bild­schirm, auf dem Kobo standard­mäßig bereits ausgewählte Galerien, Apps und Sammlungen platziert hat, die das Merkmal der Kobo-eigenen Oberfläche sind. Die Galerien - eine Eigen­ent­wicklung von Kobo - sowie die Sammlungen können vom Nutzer individuell erstellt, erweitert und ergänzt werden. Das Haupt­augen­merk der vorinstallierten Sammlungen liegt dabei auf den Bereich rund um E-Books und das Social-Reading von Kobo.

Der Start­bild­schirm des Kobo arc bietet eine Besonder­heit: Statt wie bei anderen Tablets von Screen zu Screen zu wechseln, kann beim Kobo arc jeder beliebige Ausschnitt des Homescreens angezeigt werden - der Nutzer gleitet quasi ohne Begrenzung über den Bildschirm. Dabei reagiert das Gerät flüssig und ohne Ruckler auf die Eingaben, wozu nicht zuletzt der 1,5-GHz-Dual-Core-Prozessor beiträgt, der auf 1 GB Arbeits­speicher zugreifen kann.

Spiegelbild des Tablet-Nutzers: Der individuell gestaltete Homescreen

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire Personalisierbarer Homescreen: Darstellung erfolgt gleitend, nicht von Screen zu Screen
Bild: teltarif.de
Kobo ermöglicht es den Nutzern, ihr Tablet individuell zu gestalten: Finden diese einen interessanten Artikel, ein Buch, Musik, Videos oder Bilder, können diese am Start­bild­schirm des Kobo arc angeheftet werden. Das System verarbeitet die verknüpften Informationen und zeigt dem Nutzer über eine Karussell-Leiste am unteren Display­rand weiter­führende Inhalte an, die ebenfalls von Interesse sein können. Hierbei sollte dem Nutzer allerdings klar sein, dass für die interessenbasierte Anzeige neben den selbst verknüpften Inhalten sicherlich auch die Surf-Daten verarbeitet werden. Kobo selbst gibt dabei nicht genau an, welche Informationen als Grundlage für die Vorschläge im Karussell dienen.

Mit einem längeren Klick auf ein im Karussell dargestelltes Angebot erhält der Leser nähere Informationen. Für E-Books gibt es beispiels­weise eine Leseprobe sowie eine Preis­angabe der Vollversion, bei Internet-Artikeln wird der Leser hingegen direkt auf die Webseite geleitet, auf der der Artikel veröffentlicht wurde.

Der Nutzer kann die interessen­basierten Vorschläge auf dem Karussell verfeinern: Mit einem Klick auf den Button "Kein Interesse" wird ein Vorschlag aus der Auswahl entfernt. Ist dieser hingegen interessant für den Leser, kann er entweder auf dem Karussell verbleiben oder alternativ sogar auf dem Start­bildschirm angepinnt werden. Das System merkt sich die Entscheidungen des Nutzers und kann somit künftige Themen-Vorschläge noch mehr verfeinern. Während die Vorschläge gerade zu Beginn der Tablet-Nutzung noch recht wahllos erscheinen, werden diese bei zunehmender Nutzung immer individueller auf die Interessen des jeweiligen Tablet-Besitzers angepasst.

Kobo arc im Tablet-Test: Der lernfähige Konkurrent des Kindle Fire Die Pin-Funktion im Browser und vom Karussell
Bild: teltarif.de
Ein wichtiges Hilfsmittel zum Anpinnen von interessanten Inhalten bietet der Webbrowser des Kobo arc. Neben der Adressleiste finden sich dafür zwei neue Symbole: Über den Pin können Artikel entweder an den Start­bild­schirm angeheftet oder zu den Lese­zeichen hinzugefügt werden. Das Sofa-Symbol wechselt aus der herkömmlichen Browser-Ansicht in eine werbe­freie Darstellung, die sich ganz auf den Text orientiert und dem Nutzer ein ruhiges und ungestörtes Lesen ermöglicht. Ein längeres Drücken auf die Seite öffnet ein kleines Einstellungs­menü, über das der Nutzer in die Nacht­ansicht (weiße Schrift, schwarzer Hinter­grund) wechseln, die Schriftgröße ändern und den Artikel an die Galerie pinnen bzw. via Social-Media-Kanäle weiterleiten kann.

Um Bilder in einer Galerie zu speichern, reicht ein langer Klick auf die jeweilige Darstellung. Videos, beispielsweise von YouTube, werden hingegen über den bereits von Android bekannten Sharing-Button an den Home­screen geheftet. Die vor­installierte App CinemaNow, die die Kobo-arc-Besitzer eigentlich mit Movies und Serien versorgen soll, lässt sich in Deutschland leider nicht nutzen.

Insgesamt zeigte sich die ganze Struktur hinter dem Pin-System von Kobo gut durchdacht. Im Test entdeckten wir immer wieder Wege, über die wir speicher­würdige Inhalte auf dem Start­bild­schirm präsent machen und in Gruppen, beispiels­weise zur Planung von Urlauben oder Projekten, anordnen konnten. Dabei liegt die Gestaltung des Bildschirms durch das Anlegen von Galerien und Sammlungen frei in der Hand des Nutzers – die Folge ist eine sehr persönliche und individuelle Tablet-Oberfläche.

Erfahren Sie auf der letzten Seite, wie sich das Kobo arc bei der Darstellung von E-Books sowie der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten geschlagen hat und ob die frontal angebrachten Lautsprecher Vorteile bieten. Lesen Sie nach dem Klick auch unser Testfazit.

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