Jubiläum

SIM-Lock, EDGE und ohne AppStore: 10 Jahre iPhone in Deutschland

Am 9. November 2007 öffnete der Kölner Telekom-Shop schon um Mitternacht, um erstmals das iPhone in Deutschland zu verkaufen. Das iPhone X soll eine neue Smartphone-Ära einläuten.
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Trotz dieser Einschränkungen war das Interesse am iPhone schon vor dem Marktstart groß. Wenige Tage nach der Veröffentlichung in den USA hatte die Berliner Filiale des Apple-Händlers Gravis ein iPhone zur Ansicht da. Viele Interessenten nutzten die Möglichkeit, das erste Smartphone von Apple hier in Augenschein zu nehmen. Am 19. September 2007 stellten Telekom und Apple schließlich das iPhone für den deutschen Markt vor. Eineinhalb Monate später nahm die Telefongesellschaft den Verkauf auf.

In Köln öffnete ein Telekom-Shop am 9. November 2007 bereits um Mitternacht, um iPhone-Käufer zu bedienen. Rund 200 Interessenten warteten vor dem Ladenlokal auf den Verkaufsstart. Bis aus Freiburg waren Kunden gekommen, um zu den ersten deutschen Apple-Fans zu gehören, die sich ein iPhone sichern. Einen Hype um das Gerät, wie er schon 2007 vor den amerikanischen Stores zu beobachten war, gab es in Deutschland aber nicht.

Mit dem iPhone 3G wurde vieles besser

Telekom und Apple zeigten sich mit dem Verkauf des Original iPhone nicht unzufrieden, doch den Durchbruch feierte das Kulthandy eigentlich erst ein Jahr später. 2008 kam das iPhone 3G auf den Markt, das - wie der Name schon vermuten lässt - auch die Nutzung der UMTS-Netze unterstützte. Somit waren mit dem iPhone erstmals auch schnelle mobile Datendienste nutzbar.

Das iPhone im Wandel der Zeit Das iPhone im Wandel der Zeit
Foto: Apple, Montage: teltarif.de
Parallel wurde die zweite Version des iPhone OS, wie sich iOS seinerzeit noch nannte, vorgestellt. Jetzt gab es erstmals auch einen offiziellen AppStore, über den die iPhone-Käufer weitere Programme auf ihren iPhones installieren konnten. Der AppStore wurde eine Erfolgsgeschichte und Vorbild für vergleichbare Software-Shops auf anderen Smartphone-Plattformen und nicht zuletzt auch auf dem Desktop. Wer früher für seinen Nokia Communicator, seinen Palm oder Blackberry eine App - damals noch Programm genannt - gesucht hat, musste diese in der Regel direkt beim Hersteller kaufen.

iPhone 3G auch ohne SIM-Lock - aber nur auf Umwegen

In Deutschland war auch das iPhone 3G exklusiv bei der Telekom erhältlich. In Nachbarländern wie Belgien und Tschechien war das Smartphone aber auch ohne Vertrag und frei für beliebige SIM-Karten erhältlich. So setzte ein Run auf Importgeräte ein, die entweder von den Interessenten selbst im Rahmen eines Ausflugs gekauft oder von Händlern importiert und mit sattem Aufpreis weiterverkauft wurden. So hatten auch iPhone-Fans mit Vodafone-, E-Plus- oder o2-Karte die Möglichkeit, das Apple-Handy zu nutzen, ohne auf den angestammten Handyvertrag zu verzichten.

Geschäftskunden freuten sich über die softwareseitige Unterstützung für Microsoft Exchange, die sich nach der Installation des aktuellen Betriebssystems auch beim Original iPhone nutzen ließ. Nur Copy&Paste - bei Smartphones anderer Hersteller eine Selbstverständlichkeit - wurde erst mit der dritten Auflage des iPhone OS nachgerüstet, die zusammen mit dem iPhone 3G S 2009 auf den Markt kam.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über das fallende Telekom-Monopol, das erste Phablet von Apple und das iPhone X, das die Smartphone-Zukunft einläuten soll.

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