Multimedial

IBC: Hybrid-Radio soll UKW, DAB+ und Webradio verbinden

EBU und RadioDNS haben auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam Hybrid-Radios für UKW, DAB+ und Webradio vorgestellt. Wir berichten über die neue Technik und darüber, welche Fortschritte die Planungen seit dem vergangenen Jahr gemacht haben.
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Hybrid-Radio gehörte zu den Messethemen auf der IBC in Amsterdam Hybrid-Radio gehörte zu den Messethemen auf der IBC in Amsterdam
Foto: teltarif.de
Im vergangenen Jahr zeigten RadioDNS und die Europäische Rundfunk Union (EBU) auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam eine Hybrid-Radio-Software für Smartphones. Auch in diesem Jahr waren die beiden Projektpartner wieder auf der Fachmesse in Amsterdam vertreten. Dabei ging es abermals um das Thema Hybrid-Radio.

Neben Smartphones, für die es eine Software-Lösung geben könnte, soll es Hybrid-Lösungen auch für Heimempfänger und Autoradios geben. Prototypen und Software wurden auf der IBC bereits gezeigt und wie wir am Messestand erfahren konnten, zeigt inzwischen auch die Automobilindustrie Interesse an Hybrid-Radio.

Automatische Umschaltung soll für bestmöglichen Empfang sorgen

Hybrid-Radio gehörte zu den Messethemen auf der IBC in Amsterdam Hybrid-Radio gehörte zu den Messethemen auf der IBC in Amsterdam
Foto: teltarif.de
Die Vorteile der Technik liegen auf der Hand. Die Radiogeräte wären nicht nur - wie heute bereits bei vielen Empfängern üblich - dazu in der Lage, Rundfunkprogramme aus dem klassischen UKW-Bereich, vom digitalen terrestrischen Radio DAB+ und aus dem Internet zu empfangen. Zusätzlich wäre gewährleistet, dass der Empfänger das gewünschte Programm stets auf dem bestmöglichen Weg empfängt.

Hybrid-Radio würde demnach - ähnlich die automatische Frequenzwahl beim Radio Data System (RDS) auf UKW - automatisch je nach Empfangssituation beim Hörer zwischen UKW, DAB+ und Internetradio umschalten. Bevorzugt ließe sich beispielsweise DAB+ einstellen. Sobald der Hörer - zum Beispiel im Auto - den Empfangsbereich verlässt - würde eine Umschaltung auf UKW erfolgen.

Ist das gewünschte Programm auch da nicht mehr verfügbar, so würde Webradio als weitere Alternative verbleiben. Darüber hinaus wäre es möglich, jederzeit aus dem Internet programmbegleitende Daten zu beziehen und auf dem Display des Radios anzuzeigen.

Produkte für Endverbraucher noch nicht absehbar

Wann es die von RadioDNS und der EBU angestrebte Lösung für Endverbraucher geben wird, konnten uns die Mitarbeiter am Messestand noch nicht sagen. So ist auch die schon 2013 gezeigte Software-Lösung für Smartphones bislang nicht über die Testphase hinausgekommen.

Kein Wunder, denn einige große Hersteller wie Samsung oder Apple bauen in ihre Smartphone-Spitzenmodelle gar keine Radios mehr ein und setzen stattdessen ganz auf Online-Lösungen. Diese nutzen dem Hörer allerdings nichts, wenn er sich in Regionen mit schlechter mobiler Internet-Versorgung aufhält oder wenn er einen Datentarif mit nur geringem Highspeed-Datenvolumen pro Monat nutzt.

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