Fahrplan

W3C: Der Fahrplan für die HTML5-Einführung steht

First Public Working Draft von HTML5.1 noch in diesem Jahr
Von Marie-Anne Winter

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Bild: w3c.org
Die HTML-Arbeitsgruppe des W3C hat nun einen "Fahrplan" für die Einführung des HTML5-Standards vorgelegt. Laut dem aktuellen Entwurf des World Wide Web Consortiums, der nun zur Diskussion steht, soll bereits im vierten Quartal dieses Jahres ein First Public Working Draft von HTML5.1 vorgelegt werden. Dieser wird aus den zu diesem Zeitpunkt bereits stabilen HTML5-Funktionen sowie den noch nicht fertigen Teilen von HTML5 bestehen, die aus der laufenden HTML5-Spezifikation herausgenommen werden. Wie bereits berichtet ist die Einführung einer finalen Version des neuen Standards für multimediale Internet-Inhalte aber erst für das Jahr 2016 vorgesehen.

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Bild: w3c.org
Im Jahr 2014 soll HTML5 zur W3C-Recommendation werden. Um diesen Termin halten zu können, will die HTML-Arbeitsgruppe einige Funktionen aus dem Entwurf für HTML5 herausnehmen und getrennt in Form von Erweiterungen weiterentwickeln. Je nachdem, ob diese rechtzeitig fertig sind oder nicht, soll dann kurzfristig entschieden werden, ob die Erweiterungen doch noch in HTML5 integriert oder erst mit HTML5.1 Bestandteil des Standards werden. Möglich ist auch, dass sie unabhängige Erweiterungen bleiben. Der Plan sieht deshalb gleich auch HTML5.1 vor, das 2016 erscheinen soll.

Bei der Entwicklung von HTML5.1 soll ähnlich verfahren werden wie jetzt im Zuge der Fertigstellung von HTML5: Noch nicht stabile Teile des neuen Standards werden in einen Entwurf für HTML5.2 ausgelagert. Auf diese Weise werden die jeweiligen Versionen weniger Funktionen haben als eigentlich angestrebt war, dafür bleiben die Risiken und das Entwicklungstempo überschaubar. Ein erster Arbeitsentwurf für HTML5.2 soll nach aktuellem Plan Anfang 2015 stehen.

Mehr Dynamik bei der Entwicklung

Der Plan gilt aber ausdrücklich nur für die Kernspezifikation von HTML5. Es ist durchaus möglich, dass einzelne Erweiterungen bereits früher bereit stehen, weil sie unabhängig weiterentwickelt werden. Das soll mehr Dynamik in die HTML5-Entwicklung bringen. Ein Problem bleibt allerdings, die verschiedenen Browser-Hersteller auf eine gemeinsame Linie zu bringen. Diese konkurrieren schließlich um die Nutzer und sind deshalb nicht so leicht zu Vereinbarungen zu bewegen, die für alle gelten. So haben beispielsweise Google, Mozilla und Apple bei der Entwicklung des JavaScript-basierten 3D-Technik WebGL mitgewirkt. Ihre Web-Browser Chrome, Firefox und Safari unterstützen diese Funktion bereits, auch wenn sie zum Teil per Voreinstellung deaktiviert ist. Microsoft dagegen hat nicht mitgemacht, weshalb der Internet Explorer WebGL nicht unterstützt.

Derzeit ist HTML5 zwar noch im Entwurfsstadium, wird aber bereits von zahlreichen Web-Entwicklern verwendet. Der neue Standard soll eine Alternative für das bisher häufig genutzte proprietäre Flash-Format von Adobe bieten und neuartige dynamische Web-Anwendungen ermöglichen, in die von Audio- und Video-Anwendungen, Animationen und ortsbezogene Dienste einfach integriert werden können.

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