Browser-Update

Firefox 21: Firefox-Statusbericht versendet Browserdaten

Funktion kann bei Bedarf deaktiviert werden
Von Hans-Georg Kluge

Die Mozilla Foundation hat Firefox 21 freigegeben. Die Mozilla Foundation hat Firefox 21 freigegeben.
Screenshot: teltarif.de
Die Mozilla Foundation hat ihren Browser Firefox in Version 21 veröffentlicht. Nach den umfangreichen Änderungen, die mit Version 20 in den Browser Einzug gehalten haben, steht nun ein Update mit weniger umfangreichen Änderungen an. Die Entwickler haben sich darauf konzentriert, Optimierungen einzupflegen und versuchen, die Benutzeroberfläche zu verbessern. Vor allem auf der Android-Plattform gibt es einige sichtbare Änderungen. Mit dem Firefox-Statusbericht sollten sich Nutzer dennoch auseinandersetzen.

Firefox-Statusbericht: Mozilla sammelt Nutzerdaten

Die Mozilla Foundation hat Firefox 21 freigegeben. Die Mozilla Foundation hat Firefox 21 freigegeben.
Screenshot: teltarif.de
Neu in dieser Version ist der Mozilla Health Report - in der deutschen Version Firefox-Statusbericht genannt. Damit sammeln die Entwickler Daten, um langfristig die Geschwindigkeit und Stabilität des Browsers zu erhöhen. Unter den gesammelten Daten finden sich zum Beispiel die Startzeit des Browsers und die gesamte Laufzeit. Aber auch die Konfiguration des Rechners sowie installierte Erweiterungen finden sich in den gesammelten Daten wieder. Persönliche Daten wie angesurfte Webseiten, IP-Adressen und ähnliches sollen nicht gespeichert werden. Mozilla betont, die Daten werden anonym gespeichert und verarbeitet - insbesondere die IP-Adresse werde nicht gespeichert. Die Browserdaten, die gesammelt werden, lassen einen Rückschluss auf eine individuelle Browser-Installation zu: Mehrere Installationen, zum Beispiel auf dem Desktop-Rechner und dem Notebook, sollen nicht einer Person zugeordnet werden können.

In den Einstellungen kann der Firefox-Statusbericht abgeschaltet werden. In den Einstellungen kann der Firefox-Statusbericht abgeschaltet werden.
Screenshot: teltarif.de
Die Daten sollen einerseits Nutzern helfen, zu sehen, wie "gesund" ihre Installation von Firefox ist - Add-Ons können zum Beispiel die Startzeit verlangsamen. Im "Hilfe"-Menü zeigt der Browser einen Überblick über die Daten an. Werden die Daten an Mozilla übermittelt, seien dort zwar einzelne Browser-Instanzen ermittelbar, allerdings sollen Rückschlüsse auf Personen nicht möglich sein, wie Mozilla in einem Blog-Eintrag mitteilt. Für die Entwickler sollen die gesammelten Daten für zukünftige Verbesserungen und Optimierungen interessant sein. Die Statusberichte helfen dabei, zu verstehen, wie Firefox tatsächlich genutzt wird.

Firefox-Statusbericht ausschalten

Der Firefox-Statusbericht ist standardmäßig aktiviert, kann aber auch deaktiviert werden. Dies erfolgt unter "Einstellungen" -> "Erweitert" -> "Datenübermittlung". Dort finden sich auch zwei weitere Dienste, mit denen Mozilla unterschiedliche Daten erhebt. Der Dienst "Telemetrie" sendet umfangreiche Datensätze zu Nutzungsgewohnheiten, Hardware und anderen Eigenschaften des Browser. Telemetrie ist jedoch standardmäßig ausgeschaltet und muss explizit aktiviert werden - wer jedoch Firefox-Entwicklerversionen der Nightly- oder Aurora-Kanäle nutzt, wird diesen Dienst aktiviert vorfinden. Der Firefox-Absturzmelder sendet Informationen, falls der Browser abstürzt. Auf der Einstellungs-Seite finden sich Links zu weiteren Erklärungen, die aber leider auf englisch gehalten sind.

Die stille Aktivierung der Funktion hinterlässt zumindest einen faden Beigeschmack. Schade, dass die Entwickler beim ersten Start nach dem Update keine Wahlmöglichkeit vorsehen.

Do Not Track: Funktion kann jetzt explizit deaktiviert werden

Die Do-Not-Track-Funktion hat jetzt drei Optionen. Die Do-Not-Track-Funktion hat jetzt drei Optionen.
Screenshot: teltarif.de
Nutzer des Firefox 21 können nun genau einstellen, wie der Browser Webseiten über die Do-Not-Track-Einstellung informieren soll. Bislang kann nur "Nicht verfolgen" und "Webseite nicht über die Einstellung informieren" ausgewählt werden: Implizit könnte mit letzterer Einstellung eine Verfolgung erlaubt sein. Nun können Nutzer explizit angeben, dass Webseiten den Besuch des Nutzers verfolgen dürfen. Die Änderung des Auswahldialogs ist wichtig, da die Do-Not-Track-Funktion nun deutlich und klar eingestellt werden kann.

Firefox für Android: Neue Schriftarten Open Sans und Charis

Die sichtbarste Änderung auf der Android-Plattform sind neue Schriftarten, die der Browser mitbringt. Firefox zeigt nun Inhalte bevorzugt in den Schriftarten Open Sans und Charis an. Diese Schriften sollen auf Smartphone-Displays für eine bessere und saubere Optik sorgen. Eine Schrifttafel findet sich in einem Blog-Beitrag. Webseiten, die spezifische Schriften verwenden, sind von dieser Änderung nicht betroffen. Die Benutzeroberfläche soll sich nun besser an Android-Standards (Holo-Design) halten.

Firefox für Android erhält die meisten neuen Funktionen der Desktop-Version. Der Firefox-Statusbericht ist in der mobilen Version zurzeit aber nicht vorhanden.

Sicherheitslücken geschlossen, Update ab sofort verfügbar

Neben diesen Änderungen haben die Entwickler außerdem die Unterstützung für verschiedene HTML5-Elemente integriert und Sicherheitslücken geschlossen. Firefox 21 für Android kann im Google Play Store heruntergeladen bzw. aktualisiert werden. Windows-, Mac-OS-X- und Linux-Nutzer erhalten das Update über die gewohnten Kanäle.

Mehr zum Thema Firefox