2020 sollen selbstfahrende Autos Normalität auf den Straßen sein
Google will weiterhin intensiv an autonom fahrenden Fahrzeugen arbeiten
Bild: dpa
Google spricht mit Autobauern über seine
Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge. Der Internet-Konzern habe
noch nicht entschieden, ob er in Eigenregie ein autonom fahrendes
Auto auf den Markt bringen wolle oder seine Software traditionellen
Herstellern zugänglich mache, sagte Projektleiter Chris Urmson dem
Wall Street Journal. Es dürfte noch etwa sechs Jahre
dauern, bis selbstfahrende Autos auf die Straße kommen, schätzte er.
Automobilbranche stellt sich der Öffentlichkeit
Das liegt im Rahmen der Erwartungen in der Autobranche. Google hatte die Industrie 2010 mit seinem bereits fortgeschrittenen Projekt für Roboterautos überrascht. Inzwischen haben die Hersteller stark aufgeholt und arbeiten zusammen mit Branchenzulieferern auf breiter Front an autonomen Fahrzeugen. Sie bauen dabei auf der Vielzahl von Sensoren auf, die heute schon für diverse Fahrassistenz-Systeme in die Autos eingebaut werden. Die Idee ist ein schrittweiser Ausbau der Funktionen: Zunächst können die Fahrzeuge automatisch bremsen oder bei stockendem Verkehr alleine den Abstand zum Auto davor halten.
Google will weiterhin intensiv an autonom fahrenden Fahrzeugen arbeiten
Bild: dpa
Im vergangenen Sommer fuhr zur Automesse IAA ein Forschungsfahrzeug
von Daimler auf Basis der Mercedes-S-Klasse autonom von Mannheim nach
Pforzheim. Und zwar ebenfalls mit Hilfe seriennaher Technik, wie der
Konzern betonte. Audi brachte seine selbstfahrenden Wagen im Januar
in Googles Heimatland zur Elektronik-Messe CES in Las Vegas mit und
zeigte wenig später den Prototypen eines Cockpits mit klappbarem
Lenkrad. Die Automanager betonen dabei, sie wollten ohne Googles
klobige Radar-Aufbauten auf dem Dach auskommen.
Google veranstaltete am Dienstag Probefahren für eine kleine Gruppe amerikanischer Technologie-Journalisten. Der New York Times-Reporter John Markoff, der vor knapp vier Jahren Googles Roboterwagen der Welt vorstellen durfte, fand die Fahrt jetzt nur noch ereignislos langweilig. Die Google-Autos haben inzwischen 700 000 Meilen (über 1,12 Millionen Kilometer) zurückgelegt. Die Entwicklung der Technik ist noch lange nicht abgeschlossen. So gebe die Software bei Regen vorerst die Kontrolle zur Sicherheit an den Fahrer ab, sagte einer der Testfahrer dem "Wall Street Journal". Bei Schnee seien die Fahrzeuge noch nicht ausprobiert worden.
Die Sensoren und Kameras der selbstfahrenden Wagen tasten permanent die Umgebung ab. Dadurch sollen sie auch auf unerwartete Ereignisse reagieren können. Sie halten an roten Ampeln, wechseln automatisch die Spur und erkennen Fußgänger.
Haftung bei Unfällen mit Roboter-Autos noch unklar
Während das Projekt von Google von der Autobranche zunächst skeptisch beäugt wurde, setzte sich inzwischen die Überzeugung durch, dass selbstfahrende Autos am Ende auf die Straße kommen werden. Eine Vision in der Branche ist, dass sich die Fahrzeuge irgendwann auf einander abstimmen und somit selbst die Verkehrssteuerung übernehmen könnten. Bis dorthin ist es aber noch ein weiter Weg. Eine zentrale noch ungeklärte Frage ist die Haftung bei Unfällen.
Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko hat auch der Report Internet-Sicherheit 2014 des eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. festgestellt. Die Ergebnisse haben wir in einer gesonderten News zusammengefasst.