Satelliten-Telefonie über Globalstar im Praxis-Test

Globalstar vertreibt seine Produkte und Services nicht direkt an die Endkunden, sondern über Distributoren in den betreffenden Ländern. Laut der Globalstar-Webseite gibt es in Deutschland sechs Unternehmen, die Globalstar anbieten. Der Vorteil: Wer ein Satelliten-Handy oder sonstige Hardware nur vorübergehend für eine Reise braucht, muss kein Handy kaufen, sondern kann dieses mieten.

Hauptmenü des Qualcomm GSP-1700
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck Für unseren Test wurde uns von der Firma GSM Profi freundlicherweise das Globalstar-Telefon Qualcomm GSP-1700 zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen wirbt sowohl über einen tippfehlerbehafteten Prospekt mit Wüsten- und Urwaldbildern sowie über eine an die 1990er Jahre erinnernde Webseite für seine Dienste.

Das Satelliten-Telefon Globalstar GSP-1700 im Detail

Das Satelliten-Telefon Globalstar GSP-1700 hat - im Vergleich zu älteren Globalstar-Telefonen - eine Besonderheit, denn es benötigt keine SIM-Karte mehr. Nach dem Einschalten des Telefons meldet sich das Gerät bei entsprechender Sichtverbindung zum Satelliten selbständig im Netz an; die Globalstar-Nummer, die mit der internationalen Vorwahl +336 beginnt, ist direkt im Telefon "verankert". Abgerufen werden kann sie im Telefon-Menü unter Punkt 9. Ein Nachteil dieser Lösung: Das Telefon kann nicht mehr mit SIM-Karten deutscher Provider betrieben werden, mit früheren Dualmode-Globalstar-Telefonen ging das und war auch tariflich interessant. Denn das Roaming ist mit Vertragskarten der Telekom und Vodafone möglich, da beide Netzbetreiber ein Roaming-Abkommen mit Globalstar haben. Beim GSP-1700 fällt diese Möglichkeit allerdings weg.

Rückseite des Globalstar GSP-1700
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck Prinzipiell erinnert das Globalstar GSP-1700 an ein Handy der 2000er-Jahre mit Farb-LC-Display. Allerdings ist es deutlich dicker als ein Standard-Handy und besonders auffällig ist die lange, dicke, auszieh- und schwenkbare Antenne. Erhältlich ist das Globalstar GSP-1700 in den Farben Grau, Kupfer und Rot. Das beleuchtete Display kann vier Zeilen mit jeweils 12 Zeichen darstellen. Außen am Gerät gibt es außer einer Lautstärke-Wipptaste einen 2,5-Millimeter-Headset-Anschluss, einen USB-Port sowie eine proprietäre Ladebuchse für das Netzteil.

Betrieben werden kann das Globalstar GSP-1700 bei Umgebungsbedingungen von minus 20 Grad bis plus 55 Grad Celsius. Der 2600-mAh-Akku erlaubt Telefonate bis zu vier Stunden. Bei der Standby-Zeit kommt es darauf an, ob das Handy ins Netz eingebucht ist oder nicht. Im eingebuchten Zustand ist das Handy maximal 10 Stunden erreichbar, bis es wieder an die Steckdose oder den KFZ-Adapter muss, ohne Verbindung zum Satelliten soll der Akku 36 Stunden durchhalten.

Seitenansichten des Globalstar Qualcomm GSP-1700
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck Das Menü des Globalstar GSP-1700 ist nicht weiter spektakulär, sondern bringt die üblichen Konfigurationsmöglichkeiten für Klingel- und Tastentöne sowie Anruflisten und das Telefonbuch. Wichtig zu wissen ist, dass bei allen Telefonaten stets die Landesvorwahl mitgewählt werden muss, da sich das Satelliten-Telefon in einem eigenen Netz befindet. Nummern im deutschen Fest- oder Mobilfunknetz müssen also stets mit vorangestellte +49 angewählt werden.

Von der Handhabung her empfanden wir das Globalstar GSP-1700 als ordentlich bedienbar und auch robust. Ein Vorteil beim Scrollen durch das Menü ist die Pfeiltaste unten rechts auf der Tastatur, mit der der Nutzer durch das Menü blättern kann. Auch die Tasten haben einen ordentlichen Druckpunkt und machen nicht den Eindruck, dass sie gleich bei Sand, Staub und einzelnen Regentropfen den Dienst versagen.

Auf der letzten Seite geben wir einen Kurzüberblick über die mitunter schwer zu durchschauenden Telefonie-Kosten im Globalstar-Netz und schilden unsere Eindrücke bei Test-Telefonaten.