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Globalsim: Technische Probleme, Service kaum noch erreichbar

Experten: Suche nach stabileren Alternativen kann sinnvoll sein
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Anfang dieses Monats berichteten wir, dass der Roaming-SIM-Karten-Anbieter Globalsim Deutschland verlassen hat. Seitdem ist das Unternehmen - wie uns verärgerte Kunden mitteilten - telefonisch nicht mehr erreichbar. Auf E-Mails reagiert Globalsim, falls überhaupt, nur stark verzögert.

Einige Kunden erhielten diese Woche eine E-Mail von Globalsim. Darin heißt es: "Die technischen und die qualitativen Anforderungen veranlassen uns einen Schritt nach vorne zu gehen und unter den erforderlichen Konsequenzen unseren Provider zu wechseln. Dazu werden wir in den nächsten Tagen mehrere Einstellungen und Programmierungen in unserem System vornehmen. Sollten dadurch zeitweise eventuelle Ausfälle vorkommen, bitten wir Sie um Verständnis." Eindringlich verwies Globalsim darauf, dass man sie für Anfragen nicht telefonisch sondern nur per E-Mail unter "service@globalsim.net" kontaktieren solle.

In einschlägigen Foren berichten Anwender, dass ihre Globalsim-Karten je nach Land und Netz zeitweise nicht erreichbar gewesen seien, auch hätte es teilweise lange gedauert, bis eingezahltes Geld auf der Karte angekommen sei.

Da das Unternehmen für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, raten Branchenbeobachter, dass Nutzer sich gut überlegen sollten, ob sie ihre Karte weiter aufladen oder nicht eher etwaiges Rest-Guthaben abtelefonieren und sich nach einer stabileren Alternative umschauen.

Alternativen zu Globalsim

Das Angebot an internationalen Roaming-Karten konzentriert sich im Wesentlichen auf Angebote mit britischen Mobilfunknummern, die meist der Isle of Man zugeordnet (erkennbar an der Vorwahl +44-7624 oder +44-7924) oder auf der Insel Jersey (+44-7xxx) aufgehängt sind. Andere Anbieter setzen auf Karten des Netzes von Eesti Telecom EMT (+372-53...), einer Tochter von Telia Schweden, die unter anderem als Airbaltic-Card oder Travelsim angeboten werden. Relativ neu ist das Maxroam-Angebot von Cubic mit belgischer Vorwahl (+32-489). Bei all diesen Angeboten ist jedoch zu beachten, dass AGB und Kundenservice nicht mit gewohnten Maßstäben zu messen sind, so können sich Tarife kurzfristig ändern oder es werden andere Preise berechnet als auf der Homepage angegeben. Einige Anbieter berechnen Verwaltungsgebühren bei Nichtnutzung oder schalten über einen längeren Zeitraum nicht mehr genutzte Karten ab.

Eine mögliche Alternative ist eine Prepaid-Karte eines großen Netzbetreibers wie Vodafone UK oder Swisscom. Swisscom-Karten sind jedoch nicht so ohne Weiteres zu bekommen, die Schweizer Gesetze schreiben eine persönliche Registrierung vor Ort vor. In Großbritannien geht es etwas lockerer zu, eine gültige Adresse in Großbritannien reicht in der Regel.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"