Meltdown: IT-Experte warnt vor der ersten Malware
Updates gegen Meltdown und Spectre sind jetzt besonders wichtig
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Für die schweren Sicherheitsprobleme bei Computerhardware weltweit kursieren nach Angaben eines IT-Experten bereits Schadcodes im Netz. "Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir in Kürze Malware sehen werden, die die Meltdown-Sicherheitslücke nutzt", sagte der IT-Experte Anders Fogh von G Data. Fogh hat mit seinen Arbeiten die Basis für die Entdeckung der Sicherheitslücken Spectre und Meltdown gelegt. Es sei deshalb sehr wichtig, die verfügbaren Updates zu installieren. Je leistungsfähiger ein Chip ist, desto wahrscheinlicher sei er von einem Angriff bedroht.
Spectre sei "deutlich komplizierter und nicht so einfach auszunutzen", sagte Fogh. Bis es Malware für diese Schwachstelle geben wird, werde es deshalb "sicher etwas länger dauern". Beide Schwachstellen wurden vergangene Woche veröffentlicht und gelten bereits jetzt als das schwerwiegendste Sicherheitsproblem in der Geschichte des Computers. Anders als herkömmliche Sicherheitslücken liegt das Problem nicht in der Software oder dem Betriebssystem, sondern im Herzen eines jeden Computers, dem Prozessor. Ein besonderes Design, dass den Chip eigentlich schnell und leistungsfähig machen soll, wurde nun als Ursache dafür erkannt.
Update-Welle mit Hindernissen
Updates gegen Meltdown und Spectre sind jetzt besonders wichtig
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In der Zwischenzeit haben alle gängigen Betriebssysteme erste Updates erhalten, mit denen die Ausnutzung der entdeckten Sicherheitslücken erschwert werden soll. Im Fall von Windows 10 und AMD-Prozessoren, die nur von Spectre betroffen sind, kann die Installation der Updates jedoch zu einem Bluescreen führen. Microsoft hat daher die Verteilung für AMD-basierende PC-Systeme bis auf weiteres gestoppt.
Auch diverse Linux-Distributionen haben für die verwendeten Mainline-Kernel entsprechende Updates erhalten. Apple verteilt ebenfalls seit kurzem für iOS und macOS entsprechende Updates. Einzig bei Geräten mit Android als Betriebssystem sind zeitnahe und vor allem breit angelegte Updates nicht zu erwarten. Selbst für die Browser Google Chrome und Mozilla Firefox gibt es erste entsprechende Updates.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, dass Intel die ganze Sache rund um Meltdown und Spectre versucht herunterzuspielen, statt angemessen aufzuklären.